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Rennrad-Test

Specialized Roubaix – die Neuauflage mit Future-Shock-Federung

Der amerikanische Hersteller hat seine Endurance-Maschine für 2017 komplett überarbeitet

Als das original Specialized Roubaix im Jahre 2004 das Licht der Welt erblickte, definierte es die Sparte der Endurance-Bikes maßgeblich mit. Heute hat so ziemlich jeder Hersteller mindestens eine komfortorientierte Maschine in seinem Sortiment. Seit damals hat sich viel getan und auch Specialized ist mit der Zeit gegangen. So wurde das 2017er-Roubaix komplett überarbeitet. Eines der neuen Features ist die Future-Shock-Federeinheit an der Front.

Benannt nach dem Kopfsteinpflaster des Eintagesklassikers Paris-Roubaix, konnten seit 2004 bereits fünf Fahrer auf dem Specialized Roubaix die Hölle des Nordens siegreich bezwingen.

Specialized Roubaix 2017 – was ist neu?

Das 2017er-Modell hat allerdings nicht mehr allzu viel mit den vorangegangenen Versionen gemein und so gehören beispielsweise die vibrationsdämpfenden Zertz-Einsätze in Gabel und Sitzstreben erst einmal der Vergangenheit an.

Bevor wir uns im Detail mit dem neuen Specialized Roubaix befassen, hier die wichtigsten Fakten zur 2017er-Maschine im Überblick:

  • Future-Shock-Federeinheit an der Front
  • der leichteste Rahmen, den Specialized je gebaut hat
  • neue Geometrie und Anpassungsoptionen
  • sechs Modelle von 2.499 Euro bis 9.799 Euro
Specialized hat das Roubaix für 2017 quasi neu erfunden. Eine der interessantesten Innovationen ist die Future-Shock-Federung an der Front. (Foto: BrakeThrough Media)
Specialized hat das Roubaix für 2017 quasi neu erfunden. Eine der interessantesten Innovationen ist die Future-Shock-Federung an der Front. (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Obwohl die Amerikaner das Specialized Roubaix an vielen Stellen verändert haben, ist die Future-Shock-Federung mit Sicherheit das herausstechenste neue Feature. Angeblich soll sie das Frontend um 4,538 Prozent geschmeidiger machen. Dieser Wert kann sich definitiv sehen lassen, aber worum handelt es sich bei Future Shock eigentlich genau?

Das Specialized Roubaix 2017 wurde, genau wie das Specialized Venge ViAs, in Zusammenarbeit mit McLaren entwickelt. (Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Die erneute Zusammenarbeit mit McLaren

In der Entwicklungsphase holte sich Specialized erneut die Formel-1-Ingenieure von McLaren Applied Technologies mit ins Boot, die auch schon beim Designen des Aero-Flitzers Specialized Venge ViAs geholfen hatten. Zusammen entwickelten Specialized und McLaren eine Software mit dem Namen „Rolling Efficiency Simulator“. Diese sollte dabei helfen, zu verstehen, welchen Effekt Nachgiebigkeit (oder vereinfacht ausgedrückt: Komfort) auf die Effizienz beim Pedalieren hat.

Das Thema Nachgiebigkeit

Dieser Prozess lehrte Specialized, dass Nachgiebigkeit nicht gleich Nachgiebigkeit ist. Genauer gesagt gibt es zwei Arten der Nachgiebigkeit. Die eine betrifft die Biegung von Rahmen und Gabel vor und hinter der Vorderachse. Das ist auch die Art, auf die sich Rennrad-Ingenieure vorrangig konzentrieren. Die andere Form der Nachgiebigkeit betrifft den vertikalen Bewegungsspielraum der Gabel unter Beachtung der Frontachse. Die Federungen von Mountainbikes sind ein gutes Beispiel für diese axiale Nachgiebigkeit, die ausschlaggebend für ein geschmeidigeres Pedalieren ist.

Specialized Roubaix 2017 mit Future-Shock-Federeinheit an der Front (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Future Shock – die innovative Federung des Specialized Roubaix 2017

Der Schlüssel zur optimalen Funktionalität der Future-Shock-Federeinheit ist die Platzierung direkt über dem Steuerrohr, wodurch in erster Linie der Fahrer und nicht das Bike gefedert wird. Zudem wird so der ineffiziente Auf-und-Ab-Effekt, wie man ihn von Mountainbikes kennt, vermieden. Befährt man mit dem Specialized Roubaix 2017 unwegsameres Gelände, bewegt sich das Rad in Richtung des Fahrers. Hinzu kommt, dass sich der Radstand, anders als bei herkömmlichen Systemen, während des Federweges nicht verändert, wodurch das Handling kalkulierbarer bleibt.

„Geschmeidig ist schneller“

Specialized wollte mit dem Specialized Roubaix 2017 eine Maschine entwickeln, die Komfort, Effizienz und Geschwindigkeit miteinander vereint. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und so gibt es am Werbeslogan „Geschmeidig ist schneller“ nichts auszusetzen.

Specialized Roubaix 2017 – inspiriert durch das Kopfsteinpflaster der Hölle des Nordens (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Die Future-Shock-Federeinheit sitzt wie bereits erwähnt auf dem Steuerrohr und beinhaltet drei Federn, die sich innerhalb des Rohres bewegen. Die oberste Feder lässt sich auswechseln und so den persönlichen Vorlieben oder dem Untergrund anpassen. Dem Fahrer stehen insgesamt drei Federn mit unterschiedlichen Härten zur Verfügung. Das folgende Video gibt einen tieferen Einblick in die Funktionsweise des Future-Shock-Federsystems des neuen Specialized Roubaix 2017.

https://youtube.com/watch?v=LOO5cdOQx0s%22+frameborder%3D%220%22+allowfullscreen%3E%3C

Der Komfort des Specialized Roubaix 2017

Specialized hat sich in erster Linie auf die Nachgiebigkeit des Frontends konzentriert und das damit begründet, dass sich zuviel Nachgibigkeit an beiden Enden des Bikes auf die Steifigkeit auswirken würde. Das wolle man an einem Bike, auf dem Tom Boonen die Hölle des Nordens bezwingen soll natürlich verhindern. Natürlich kommt das aber auch allen anderen Pedalisten zugute, die auf dem Specialized Roubaix 2017 an den Wochenenden auch mal die asphaltierten Straßen verlassen möchten.

Natürlich hat Specialized aber nicht gänzlich auf die Backend-Nachgiebigkeit verzichtet. Die Sattelklemme wurde beispielsweise um 65 mm herabgesetzt und befindet sich nun auf einer Höhe mit der Sitzstrebenverbindung, wodurch die Sattelstütze den maximalen Flex bietet, der möglich ist, ohne dabei die Steifigkeit des hinteren Dreiecks negativ zu beeinfllussen. Die CG-R-Sattelstütze an sich sorgt ebenfalls für eine gewisse Stoßdämpfung. Alles in allem soll das neue Roubaix laut Specialized wesentlich steifer sein als der Vorgänger.

Obwohl sich Specialized bei der Entwicklung des Roubaix hauptsächlich auf die Nachgiebigkeit des Frontends konzentriert hat, kann sich dank der tiefer sitzenden Sattelklemme und des neuen Sattelstützen-Designs auch der Komfort am Backend sehen lassen. (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Das Gewicht des Specialized Roubaix 2017

Der Roubaix-Rahmen ist der leichteste, den Specialized je produziert hat. Zum Vergleich: Das Flagschiff im Rennradsortiment – die Rede ist vom Tarmac – bringt 966 Gramm auf die Waage. Bei diesem ohnehin sehr geringen Gewicht ist es wirklich beeindruckend, dass die S-Works-Version des neuen Roubaix mit einem reinen Rahmengewicht von 900 Gramm glänzt. Der normale 2017er-Roubaix-Rahmen wiegt 1.050 Gramm. Oben drauf kommen dann bei allen Modellen noch 295 Gramm für das Future-Shock-Federsystem.

Inklusive Future-Shock-Federeinheit bringt der Roubaix-Rahmen 1.345 Gramm auf die Waage. (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Specialized Roubaix 2017 – die Geometrie des neuen Rahmens

Auch an der Geometrie des neuen Rahmens hat sich so einiges verändert. So wurde beispielsweise der Stack verkleinert, wodurch es dem Fahrer möglich ist, eine aggressivere Sitzposition einzunehmen. Des Weiteren hat Specialized Wert darauf gelegt, dass es sehr viele Anpassungsoptionen gibt. So kann der Fahrer dank verschiedener Steuerrohr-Top-Cover und Riser-Lenker ohne große Mühe wieder für eine entspanntere, aufrechtere Sitzposition sorgen.

Das Specialized Roubaix 2017 ist für Scheibenbremsen konzipiert und auch ausschließlich in Disc-Varianten erhältlich. (Foto: Jim Fryer / BrakeThrough Media)

Roval CLX 32 – die neuen Laufräder der Specialized-Tochter

Das Specialized Roubaix 2017 ist speziell für den Einsatz mit Scheibenbremsen konzipiert. Wer also auf der Suche nach einer Felgenbremsenversion ist, wird im neuen Roubaix-Sortiment nicht fündig. Der Rahmen bietet Platz für eine Bereifung bis 32 mm. Neben dem neuen Rahmen hat Specialized auch einen neuen Satz Laufräder entwickelt. Bei den Roval CLX 32 handelt es sich um Carbon-Clincher mit einem Gewicht von 1.340 Gramm, die speziell für den Betrieb mit 26-mm-Reifen designt wurden. Während die meisten Hersteller Reifen in den Breiten 23, 25 und 28 mm produzieren, gibt es von Specialized neue Straßenreifen in 24 und 26 mm.

Die „SWAT“-Box

Bevor wir uns das gesamte Roubaix-Sortiment ansehen, gibt es noch ein interessantes Feature, das wir nicht auslassen möchten. Einige der Roubaix-Maschinen verfügen am unteren Ende des Unterrohrs über eine „SWAT“-Box. SWAT steht für Storage, Water, Air, Tools. Im Grunde handelt es sich bei der SWAT-Box also um einen Stauraum für alles, was einem unterwegs nützlich sein kann (Ersatzschlauch, Reifenheber, CO2, Multitool, usw.).

Das neue Specialized-Roubaix-Sortiment besteht aus sechs Bikes und einem Rahmenset. (Foto: Specialized)

Specialized Roubaix 2017 – das komplette Sortiment

Das Roubaix-Sortiment für 2017 umfasst insgesamt sechs Maschinen. Zwei von ihnen sind aus Specialized’s High-End-FACT-11r-Carbon gefertigt. Die restlichen Modelle bestehen aus FACT-10r-Carbon. Neben den sechs Komplettbikes gibt es das S-Works-Modell auch als Rahmenset.

Hier eine Übersicht der einzelnen Modelle:

Specialized S-Works Roubaix eTap (mit SWAT-Box) – 9.799 Euro
Gruppe: SRAM eTap – Laufräder: Roval CLX 32 Disc – Reifen: S-Works Turbo 2Bliss Ready – Sattel: S-Works Phenom GT

Specialized Roubaix Pro UDi2 (mit SWAT-Box) – 6.499 Euro
Gruppe: Shimano Ultegra Di2 – Laufräder: Roval CL 32 Disc – Reifen: Turbo Pro – Sattel: Phenom Expert GT

Specialized Roubaix Expert UDi2 (mit SWAT-Box) – 4.999 Euro
Gruppe: Shimano Ultegra – Laufräder: DT Swiss R470 Disc Pro – Reifen: Turbo Pro – Sattel: Phenom Expert GT

Specialized Roubaix Expert (mit SWAT-Box) – 3.999 Euro
Gruppe: Shimano Ultegra – Laufräder: DT Swiss R470 Disc Pro – Reifen: Turbo Pro – Sattel: Phenom Expert GT

Specialized Roubaix Comp – 3.299 Euro
Gruppe: Shimano 105 – Laufräder: DT Swiss R470 Disc – Reifen: Turbo Pro – Sattel: Phenom Comp GT

Specialized Roubaix Elite – 2.499 Euro
Gruppe: Shimano 105 – Laufräder: Axis Elite Disc – Reifen: Turbo Pro – Sattel: Phenom Comp GT

Specialized S-Works Roubaix als Rahmenset – 3.499 Euro

Weitere Informationen zu den neuen 2017er-Roubaix-Maschinen und zum restlichen Sortiment von Specialized findet ihr auf der Hersteller-Website.

Specialized Roubaix Expert 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)

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Abschließend folgen noch ein paar Aufnahmen des neuen Endurance-Flitzers.

Specialized Roubaix Elite 2017 (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Expert 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Elite 2017 (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Expert UDi2 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Comp 2017 (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Expert UDi2 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Comp 2017 endurance bike (Pic: Specialized)
Specialized Roubaix Comp 2017 (Foto: Specialized)
Specialized S-Works Roubaix eTap 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)
Specialized Roubaix Pro UDi2 2017 mit SWAT-Box (Foto: Specialized)
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