Rollentrainer – von vielen ungeliebt aber dennoch eine sehr nützliche Anschaffung für den Winter. Wenn du dir also einen Rollentrainer kaufen willst, solltest du die folgenden Tipps & Infos auf jeden Fall beachten.
Die bloße Erwähnung eines Rollentrainers lässt bei vielen Sportlern Unbehagen aufkommen oder versetzt sie in einen Zustand von Langeweile. Bedenkt man aber die teilweise katastophalen Wetterbedingungen in Form von Sturm oder eisbedeckten Straßen, kann ein Heimtrainer zu einer durchaus nützlichen Anschaffung werden. Es wäre bei manchen Wetterbedingungen schlicht unvernünftig sich auf sein Rennrad zu setzen und der Rollentrainer macht es möglich, trotzdem zu trainieren und nicht in eine Winterstarre zu verfallen.
Natürlich geht nichts über das Gefühl den Asphalt der Straße unter deinen Reifen zu spüren aber an Tagen an denen das Wetter wirklich so schlecht ist das es unvernünftig wäre sich in den Sattel zu setzen, ermöglicht dir ein Rollentrainer an deinem Trainingsplan festzuhalten. Du könntest die Trainingseinheiten auf dem Turbo-Trainer zum Beispiel dafür nutzen eine Intervall-Session einzulegen, um deine Fitness auf ein neues Level zu bringen. Es ist die beste Gelegenheit dafür, da du nicht mit lästigen Ampeln, dem Verkehr, Wind und Wetter oder anderen Hindernissen konfrontiert bist.
Das Angebot an Rollentrainern ist nicht allzu knapp und verschiedene Modelle bringen unterschiedliche Features und Möglichkeiten mit sich.
Der Rahmen eines Rollentrainers
Die meisten Rollentrainer schauen auf den ersten Blick ähnlich aus. Die Rahmen bestehen in der Regel aus Stahl. Schließlich müssen sie stabil genug sein um auch bei einer intensiven Trainingseinheit problemlos dem Gewicht und den wirkenden Kräften von Rad und Fahrer standhalten zu können. Je massiver das Trainingsgerät ist und je breiter der Stand ausfällt, desto besser.
Falls der Platz bei dir Zuhause ein Thema ist oder du den Trainer sogar gelegentlich in den Kofferraum packen möchtest um dich vor einem Event aufzuwärmen, solltest du beim Kauf auch darauf achten, dass du das Gerät später tatsächlich kompakt verstauen kannst.
Die meisten Rollentrainer sind statisch. Der Kurt Kinetic Rock ’n‘ Roll beispielsweise ermöglicht auch seitliche Bewegungen, um dem Fahrer ein Trainingsgefühl zu vermitteln, welches dem Fahren auf der Straße ein wenig näher kommt.
Heimtrainer – die Halterung für das hintere Laufrad
Die meisten Turbo-Trainer haben Nockenhebel, mit denen man das Hinterrad von beiden Seiten einklemmt. So ist das Rad fixiert und steht fest und sicher in der Widerstandseinheit auf die wir später im Artikel noch zu sprechen kommen. Allen Rollentrainern sollte noch ein Ersatzspanner beiliegen, den man gegen den Standardspanner austauschen kann, sofern man das Trainingsgerät mit einer anderen Radgröße betreiben möchte. Die meisten Turbo-Trainer unterstützen den Einsatz von verschiedenen Laufradgrößen.
Die Lautstärke der Rollentrainer
Rollentrainer sind oft ziemlich laut und der Hauptgrund dafür sind in der Regel die Widerstandseinheiten. Zusätzlich verstärkt wird das Geräusch, wenn man Reifen mit Profil nutzt oder das Trainingsgerät auf einem Holzboden platziert. Solltest du in einer Wohnung leben und Nachbarn um dich herum haben, könnte es passieren, dass sie es deutlich hören wenn du trainierst. Es empfiehlt sich dann nicht in den frühen Morgenstunden oder zu spät am Abend in die Pedale zu treten, um deine Mitmenschen nicht zu verärgern. Ist die Lautstärke also ein Thema für dich, bietet der Markt auch leisere Alternativen. Der CycleOps Fluid 2 wäre beispielsweise ein Modell das sich eher für den Einsatz in einer Wohnung eignet.
Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten den Lärm ein wenig zu reduzieren. Du könntest dir zum Beispiel eine spezielle Matte zulegen, um die Vibrationen abzudämpfen. Zudem sind auch Reifen erhältlich, die ausschließlich auf den Betrieb mit einem Rollentrainer ausgelegt sind. Diese komplett profillosen Reifen bestehen aus einer speziellen Gummimischung die leiser und langlebiger ist als es bei anderen Reifen der Fall ist. Da sich die Rollentrainer-Reifen nicht für den Einsatz auf der Straße eignen, solltest du unbedingt ein Ersatzlaufrad für draußen haben, sofern du nicht vor hast den ganzen Winter nur in den eigenen vier Wänden zu trainieren.
Die verschiedenen Arten von Widerstandseinheiten bei Rollentrainern
Der Widerstand ist der entscheidende Faktor bei Trainingsgeräten für Zuhause und auch ausschlaggebend für die oft großen Unterschiede zwischen den einzelnen Rollentrainern. Die Art des Widerstandes ist maßgeblich für das Fahrgefühl. Je anspruchsvoller die Spezifikation eines Rollentrainer ist, desto realistischer wird das Trainingserlebnis. Leider spiegelt sich das aber auch im Preis wieder. Möchte man dem Fahrgefühl der Straße so nah wie möglich kommen, muss man schon den ein oder anderen Euro in die Hand nehmen.
An den meisten Trainingsgeräten kann man den Widerstand in mehreren Stufen regeln. Oft ist das mittels eines Hebels möglich, den man leicht am Lenker montieren kann. Bei anderen Modellen muss man die Einstellung direkt am Schwungrad vornehmen. Aber auch wenn man sich für einen günstigeren Rollentrainer entscheidet, darf man nicht vergessen, dass man zusätzlich zum Widerstandshebel auch noch die eigene Schaltung für die Feinjustierung der Trainingsbelastung zur Verfügung hat.
Rollentrainer mit Luftwiderstand
Bei den ursprünglichen Rollenrainern generierten Ventilatoren aus Kunststoff den nötigen Windwiderstand. Heimtrainer, die mit dieser Technologie arbeiten, sind zwar eine kostengünstige aber leider auch sehr laute Lösung auf die du verzichten solltest, wenn du es dir nicht mit deinen Nachbarn verscherzen möchtest. Zudem ist die Möglichkeit den Widerstand einzustellen doch sehr begrenzt. Da Rollentrainer die mit Luftwiderstand arbeiten heute überholt sind, solltest du dich lieber nach einer anderen Variante umsehen.
Rollentrainer mit Magnetwiderstand
Rollenrainer mit magnetischem Widerstand eignen sich besser für den Einsatz in den eigenen vier Wänden und sind auch bei weitem nicht so laut wie die Varianten die mit Luftwiderstand arbeiten. Bei dieser Methode rotiert eine Metallplatte in einem magnetischen Feld. Diese Heimtrainer bieten dem Nutzer zwar ein sanfteres Fahrgefühl als es bei Luftwiderstands-Trainingsgeräten der Fall ist, noch angenehmer lässt es sich aber mit Strömungswiderstand trainieren.
Die günstigeren magnetischen Rollentrainer lassen sich leider nur an der Widerstandseinheit selbst regulieren, was sehr ärgerlich ist wenn man während einer Trainingssession Veränderungen am Widerstand vornehmen möchte. Es gibt aber auch bei dieser Variante von Turbo-Trainern Modelle, bei denen sich der Widerstand mit einem am Lenker montierten Hebel regeln lässt. Den Kontakt zur Widerstandseinheit stellt hier ein simples Kabel her.
Viele Magnet-Rollentrainer, wie beispielsweise auch der Booster aus dem Hause Tacx, haben einen eingebauten Lüfter um das Schwungrad zu kühlen. Andere Geräte, wie zum Beispiel der Minoura V130, haben keinen Lüfter und können sehr heiß werden. Hier muss man aufpassen sich nicht die Finger zu verbrennen und sollte nach dem Training mit dem Verstauen des Trainers erst einmal warten.
Rollentrainer mit Strömungswiderstand
Geräte mit Strömungswiderstand sind nochmal eine Nummer teurer als die zuvor angesprochenen Varianten. Der Widerstand wird hier mittels eines Rotors, der sich in Öl dreht, erzeugt. Diese Lösung ist leise und liefert ein sehr angenehmes Fahrgefühl. Das einzige Manko ist hier eben der höhere Preis. Oft lässt sich der Widerstand bei den fluiden Varianten der Rollentraner ebenfalls mit einem Hebel am Lenker regulieren. Es gibt aber Ausnahmen, wie beispielsweise den CycleOps Fluid 2, der den Widerstand je nach Drehzahl der Räder automatisch verringert oder erhöht.
Rollentrainer mit elektromagnetischem Widerstand
Die Spitze des Rollentrainerangebotes bilden die elektromagnetischen Lösungen. Sie ermöglichen dem Fahrer ein dreidimensionales Fahrerlebnis in einer virtuellen Welt.
Es ist eine doch recht kostpielige Lösung, die wohl hauptsächlich für die engagiertesten Heimtrainer-Sympatisanten von Interesse ist. Viele elektromagnetischen Trainingsgeräte lassen sich mit dem Fernseher oder dem Computer koppeln. So kann man auf einem größeren Display virtuelle Touren, wie zum Beispiel eine Etappe der Tour de France fahren oder irgendwo auf der Welt einen Berg erklimmen. Der Bkool-Trainer bietet dem Sportler für noch mehr Motivation in den kalten Wintermonaten sogar eine „stravaähnliche“ Datenauswertung (siehe Foto). Die meisten Turbo-Trainer dieser Sparte liefern dem Nutzer eine Reihe von wichtigen Trainingsdaten.
Zubehör für den Rollentrainer
Aufgrund der Konstruktion eines Rollentrainers wird sich das Rennrad in einem leichten Abwärtswinkel befinden, da das Hinterrad ein wenig erhöht gelagert wird. Für Fahrer, die sich daran stören, bieten die meisten Hersteller eine Vorderraderhöhung an, den sogenannten „Riser Block“. Das Vorderrad wird einfach darauf positioniert und schon befindet sich der Fahrer mit seinem Bike wieder in der Waagerechten. Zusätzlich bieten einige Firmen verschiedene Vorderraderhöhungen an, mit denen der Sportler das Bergauffahren simulieren kann.
Tipps zum Training mit einem Rollentrainer
Grundsätzlich sollte man es vor allem zu Beginn nicht mit dem Rollentrainer-Training übertreiben. Wenn man zu schnell zu h arte Sessions einlegt, befindet man sich ganz schnell im Übertraining. Man darf auch nicht vergessen, dass der Fahrtwind wegfällt, der auf dem Rennrad während einer Tour über ruhige Straßen natürlich dazugehört. Deshalb könnte man mit einem Ventilator für ausreichend Belüftung sorgen.
Der Rollentrainer eignet sich perfekt dazu, um deine Fitness über den Winter zu halten und vielleicht auch etwas an deiner Grundlage zu arbeiten. Hier findest du tiefgreifendere Tipps zum Training auf dem Rollentrainer.
Auf den nächsten Seiten befassen wir uns mit Trainingsvideos für Rollentrainer und einigen Alternativen.
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