Nairo Quintana (Movistar) hat vielleicht die Marschrichtung für diese Saison vorgegeben, bei der die Bergfexe eine Renaissance bei den großen Rundfahrten feiern könnten. Quintana hat sich zwischenzeitlich zu einem anständigen Allrounder entwickelt, war auf den Flachetappen des Giro d’Italia taktisch gut aufgestellt und hat dann gepunktet, wenn es bergauf ging. Das war 2014 das richtige Konzept um den anspruchsvollen Giro zu gewinnen. Die Tour de France wird der bärenstarke Bergspezialist Quintana auslassen und sich zur Vuelta zurückmelden.
Nun ist es der spanische Bergspezialist Joaqium Rodriguez vom Katusha-Team, der nach längerer Verletzung seinen Start bei der Tour de France ankündigt und vorne ein Wörtchen mitreden könnte. Auch Sergio Henao aus Kolumbien vom Team Sky hat durchaus Potential für vordere Plätze, sofern er laut Teamorder darf. Während die Favoriten Chris Froome (Team Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) neben guten Klettererqualitäten erwiesenermaßen auch im Zeitfahren stark sind, müssen sich die Bergspezialisten erst noch beweisen.
Marco Pantani war 1998 der letzte Kletterer, der die Tour gewinnen konnte und zwischen ihm und der spanischen Bergziege Pedro Delgado lagen auch schon 10 Jahre. Demnach ist der Sieg eines reinrassigen Bergfex wieder einmal mehr als überfällig. Nairo Quintana hat uns beim diesjährigen Giro gezeigt, wie es funktioniert. Wir haben uns einmal angeschaut welche Bergziegen durchaus Chancen auf einen Toursieg hätten und was passieren muss, damit sie eine reelle Chance haben.
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