Der Test des Pinarello Dogma F8
Die Erwartungen waren extrem hoch. Das Frameset des Dogma F8 kostet laut Preisliste satte 4699 Euro. Der Straßenpreis liegt bei aktuell etwa 4400 Euro. Das ist verdammt viel Geld für einen Rahmen, den man zwar 13fach abgestuft kaufen kann, aber eben nicht als Maßrahmen.
Die Testfahrt fand anfänglich im strömenden Regen statt, nach kurzer Zeit beruhigte sich die Wetterlage aber und es fanden sich sogar einige Kurven im Wald oberhalb des Testgeländes mit trockenem Asphalt.
Die Auffahrt zu den nicht mehr für den Verkehr gesperrten Landstraßen oberhalb der Eurobike verläuft leicht ansteigend, was eine Einladung für jeden Tester ist, es gleich einmal richtig krachen zu lassen. Gesagt getan.
Die Beschleunigung des Dogma F8 ist sowohl in der Ebene als auch im Anstieg extrem gut und vermittelt das Gefühl wenig Kraft im Rahmen und auf der nassen Straße verpuffen zu lassen. Pinarellos Profi-Renner bringt im Sprint enormen Spaß, bleibt nach meiner ganz persönlichen Meinung aber hinter dem Look 795 Aerolight etwas zurück.
Herausragend ist das Lenkverhalten in schnellen wie auch sehr engen Kurven. Nie, wirklich nie, hat man das Gefühl des Verlusts maximaler Steuerbarkeit.
Sicher ist das auch ein Verdienst der über jeden Zweifel erhabenen Fulcrum Racing Zero Laufräder (die ich auch mit Campa-Logo als Trainings-LRS an meinen privaten Viner Maxima RS CCT fahre) und der Bereifung. Die “Pinarello Special Edition Dogma 60.1” mit 22mm Breite vorne und 24mm hinten kommt übrigens von Conti und heißt außerhalb Pinas Werkshallen “Conti Grand Prix Attack & Force”.
Im Wiegetritt gilt das Gleiche wie auch schon im Sitzen: nur minimal spürbarer Leistungsverlust im Rahmen. Nur sehr wenige Räder setzen Energie derart konsequent in Geschwindigkeit um. Das Pina Dogma ist eine auf Speed getrimmte Monstermaschine.
Ob sich die Arbeit im Windkanal bezahlt gemacht hat, können wir nicht beurteilen. Dafür hätten wir eine deutlich längere Testfahrt über mehrere Stunden machen müssen. Rein subjektiv sind die aerodynamischen Verbesserungen überschaubar geblieben und deutlich weniger konsequent als bei Aero-Rädern. Ein Geschwindigkeitsvorteil abseits des Gewichtsverlusts gegenüber dem Dogma 65.1 war für uns nicht fühlbar.
Und: Das Dogma F8 fiel in unserem Test auch durch enorme Härte auf. Über holprige Straßenabschnitte und Bankette gejagd, reicht der Rahmen Unebenheiten recht ungefiltert an die Wirbelsäule weiter. Gerne würden wir in einem weiteren Test prüfen, ob sich das auch bei Carbon-Laufrädern so äußert. Wir arbeiten an einem weiteren Test mit anderen Materialien.
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