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Rennrad-Test

GT Grade 105 2015 – Test, Technik & Bilder

Eines ist mit dem GT Grade ganz sicher – man fällt auf! GT gilt bei den BMX- und Mountainbikern seit langer Zeit als Kultmarke, für uns Rennradfahrer ist mit nur einem Modell wenig geboten. Was das GT Grade kann, haben wir auf Straße und Feldweg gecheckt.

Das GT Grade gibt es in je zwei Versionen aus Alu und Carbon. Die beiden Alu-Versionen sind mit Shimano Tiagra und 105 bestückt und sollen Rennradneulingen einen preiswerten Einstieg bieten. Etwas hochwertiger konfektioniert kommen die beiden Carbonrenner mit 105 und Ultegra daher, wobei die Ultegra die technologische Spitze beim Grade darstellt.

Mit dem GT Grade sind wir ein Allround-Bike gefahren, welches sich auf der Straße ebenso wohl fühlt wie auch im Gelände und in seiner Ausrichtung ein wenig dem Cannondale Synapse ähnelt. In unserem Test mussten wir uns allerdings auf die Straße und einen steinigen Feldweg beschränken.

Rahmen und Gabel des GT Grade 105

Die Kategoriebezeichnung Enduroad gibt bei GT den Verwendungszweck vor. Bei den Enduroad-Rahmen handelt es sich um Allround-Framesets für Marathons und Langstreckenfahrten, die ein hoßes Maß an Komfort und Sicherheit bieten. Diese noch recht neue Kategorie trifft auf viele Rennradfahrer zu. Geometrie, Rahmensetup und Ausstattung gestatten jedoch auch Ausflüge in die Botanik, sofern man vorher die Reifen wechselt.

Die Geometrie des GT Grade legt die Verwendung mit aufrechtem Oberkörper und Oberlenkergriff nahe: kurzes Oberrrohr (Größe S – 535mm) mit ordentlicher Höhe. Eigentlich müsste jetzt auch ein langes Steuerrohr folgen, aber man entschied sich für ein eher kurzes Steuerrohr (142mm) mit einer langen Gabel und flachem Lenkwinkel. Ähnlich verfährt auch Simplon mit seinem Allround-Modell Simplon Inissio Granfondo. Während es bei vielen Racebikes zwischen Unterrohr und Vorderrad eng zugeht und in ungünstiger Konstellation und bei großen Füßen der Reifen in engen Kurven dem Schuh nahe kommen kann, bietet das GT Grade einen großen Radstand von 1030mm in Größe S (RH53). Der Unterrohr-/Vorderradabstand fällt ebenso groß aus und findet sich auch am Hinterbau wieder. Die Gene für ein wirklich komfortables Bike sind also schon einmal vorhanden. Verfügbar ist der Rahmen in den Abstufungen XS (48), S (50), S/M (52), M/L (54), L (56,5) und XL (58).

Am Dreieck Oberrohr / Sattelrohr fällt die für GT so typische Formgebung auf, an der Kenner sofort ein GT erkennen. Je nach Rahmengröße fällt diese Triangel kleiner oder größer aus. Die Alu-Modelle haben ein etwas größeres Dreieck.

Inwieweit dies auch Einfluss auf das Fahrverhalten und den Komfort hat, werden wir später beleuchten. Definitiv ist dieses Designelement aber ein Hate-it-or-love-it-Kriterium.

Um auf den enormen Radstand zu kommen, fallen auch die sehr dünnen Sitzstreben mit Glasfaserkern sehr lang aus und beschreiben einen leichten Bogen. Der Anschlag der Sitzstreben vor der Sattelstütze soll für mehr Seitensteifigkeit, aber auch für ein Plus an Komfort sorgen.
Mit den symetrisch nach oben gewinkelten Kettenstreben trifft sich das Quartett in gebührendem Abstand zum Sattelrohr. Auch hier ist noch viel Platz zwischen Reifen und Rohr vorhanden.

Während die Hinterachse in Form eines normalen Schnellspanners geklemmt wird, finden wir am Vorderrad eine Steckachse. Dieses Detail ging bisher in einigen Reviews des Bikes komplett unter. Es ist aber definitiv so – am Hinterrad befindet sich keine Steckachse und wir haben sie beim Test auch nicht vermisst!

Der Vollcarbon-Rahmen mit deutlich sichtbarem Sloping wiegt in Größe S etwa 950 Gramm und bietet angesichts des fairen Komplettpreises (siehe Fazit) ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Der Alu-Rahmen liegt übrigens bei etwa 1350 Gramm.

In der Tretlagerhülle wurde ein BB30 Konverter mit außen liegenden Lagerschalen von PraxisWorks verbaut, der das System auf 68mm verringert und zu vielen Kurbeln kompatibel macht.

Die Zugverlegung erfolgt am GT Grade komplett außen. Eine Verlegung im Rahmen ist nicht vorgesehen. Das ist 2014 schon ganz schön old school, macht die Konstruktion aber preiswerter.

Der Umwerfer wid mittels einer Braze-on (Anlöt) Befestigung montiert. So lässt sich auch problemlos ein Kettenfänger auf der Vorderseite anschrauben, der beim Multi-use-Einsatz, vor allem im Cyclocross-Bereich, durchaus Sinn macht. Am Test-Rad war keiner verbaut.

Die Gabel bringt 470 Gramm auf die Waage, was trotz ihrer Länge und der Aufnahme für eine Steckachse etwas übergewichtig anmutet. Sie bietet Raum für eine 15mm-Steckachse und 700x35C Reifen. Wer das Rad im Cyclocross-Bereich einsetzen möchte, hätte damit alle Optionen offen.

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