Wir haben unseren Test auf einem nassen und steinigen Feldweg begonnen, weil sich gerade die Gelegenheit bot. Man muss dabei nicht besonders in sich hineinhorchen, um relativ schnell einen definitiv vorhandenen Vertikalflex am Hinterbau festzustellen.
Das GT Grade bietet ein sattes Maß an Komfort, wenn es durch Schlaglöcher und auf grobe Wege geht. Auch an der Front darf man sich gut gegen Vibrationen geschützt fühlen, allerdings fällt der Flex nicht ganz so stark aus. Durch den großen Radstand und die 28er Bereifung zieht das GT Grade mehr oder minder ohne Lenkbeteiligung des Fahrers seine Spur und lässt sich auch von groben Rillen kaum beeindrucken.

Das Beschleunigungsvermögen würden wir nicht unbedingt als agil bezeichnen. Das Rad ist mit mehr als 9 Kilogramm kein Leichtbau und die Laufräder mit 1700g plus breiter Bereifung zehren ganz ordentlich an der Dynamik. So rollt der Allround-Bolide zwar einmal in Schwung gebracht mit betonter Lässigkeit geschmeidig ab und lässt sich auch gut bei Laune halten, reagiert aber etwas träge unter Belastung.

Die Komfortwerte auf der Straße sind dagegen überragend. Auf dem GT Grade fühlt man sich wie ein Teil eines Gesamtsystems für komfortorientiertes Straßengleiten. Die 28er Conti GrandSport  unterfüttern den eh schon vorhandenen Komfort des Rads ganz erheblich.

Leider konnten wir das GT Grade 105 nicht auf einer ausreichend langen Fahrt über 100km testen, hatten aber auch schon nach wenigen Kilometern das Gefühl einer gut gepolsterten Kutsche.

Das Bremsverhalten möchten wir aufgrund der mechanischen Scheibenbremsen nicht bewerten, da diese in Serie nicht ausgeliefert werden. Trotzdem bieten auch diese ein weitaus besseres Bremsverhalten als die von uns immer wieder monierten und zu wenig bissigen 105er Felgenbremsen.

Die 11fach angetriebene Shimano 105 tat sehr gut ihren Dienst ohne Fehl und Tadel. Gerne hätten wir noch den erheblichen Gewichtsvorteil einer Ultegra auf dem GT Grade getestet, doch das war aus Zeitgründen nicht möglich.