Wer immer noch nicht glauben mag wie vielseitig Bradley Wiggins ist, der schaut sich seine diesjährige Show bei Paris-Roubaix einmal an.
Bisher gab sich Wiggins bei den Klassikern nicht sehr oft die Ehre, die Pavès in Frankreich und Belgien blieben von ihm verschont. Bei Paris-Roubaix 2014 zeigte er aber mehr als deutlich, dass er auch auf Kopfsteinpflaster und unbefestigten Straßen ein ernstzunehmender Gegner für Leute wie Niki Terpstra, Fabian Cancellara oder Tom Boonen ist. Als Teil der Verfolgergruppe hinter Terpstra (Omega Pharma-Quickstep) machte er mächtig Druck und finishte in den Top-Ten.
Man könnte meinen, alles was sich Sir Brad vornimmt und mit seiner ihm anhaftenden Motivation und Beharrlichkeit verfolgt, kann er auch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Ein Angriff auf die großen Klassikerrennen mit dem entsprechenden Erfolg könnte ihn endgültig unter den ganz großen Namen des Radsports unsterblich machen.
Nur wenige Fahrer haben je die Tour de France und auch Paris-Roubaix in ihrer Karriere gewonnen, zu unterschiedlich sind die Anforderungen dieser beiden Rennen. In diesem Jahr hat Wiggins jedoch gezeigt, dass er einer der Fahrer sein könnte, der sich diesen Erfolg in die Palmarés schreiben könnte.
Das würde übrigens auch bedeuten, dass er bei Team Sky bleiben kann, da sich seine Fokussierung gänzlich ändert und er sich vom Fahrer der großen Rundstreckenrennen zu einem Spezialisten für Eintagsrennen entwickelt. Geraint Thomas und Ian Stannard sind beide ebenfalls erprobte Kopfsteinpflasterfahrer und könnten ihm bei den Klassikern zur Seite stehen. Definitiv wäre eine solche Konstellation für das ganze Team ein echter Zugewinn.
Wie erfolgreich ein solches Dreigestirn sein kann, haben Terpstra, Tom Boonen und Stijn Vandenbergh bei den Klassikern bereits bewiesen.
Ob mit oder ohne Team Sky, Wiggins ist definitiv in der Lage bei den Frühjahrsklassikern Zeichen zu setzen, wenn er sich darauf gezielt vorbereitet.
Im Hinblick auf 2016 könnte ein Frühjahr bei den Klassikern in Frankreich und Belgien die ideale Vorbereitung für die Olympischen Spiele auf der Bahn sein. Vielleicht kein so abwegiger Gedanke…
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