Rückblick 2018: Die erfolgreichen Team Transfer der Saison
Neues Team, neues Glück: Für die Fahrer hat sich ein Wechsel in der 2018 Saison ausgezahlt
Bei den Team Wechsel für 2018 gab es Fahrer und Teams, für die sich der Schritt in einen anderen Rennstall bezahlt machte.
In diesem Artikel sind die Fahrer aufgelistet, die mit ihrem Wechsel noch größere Erfolge erzielten und in ihrer Entwicklung als Fahrer Sprünge machten.
Egan Bernal (Androi-Sidermec zu Team Sky)
Der junge Kolumbianer wurde vor drei Jahren von Androni-Giocattoli unter einen Vierjahresvertrag genommen, als der Manager Gianni Savio auf den talentierten Mountainbiker aufmerksam wurde. Bernal erregte mit seinen Leistungen in 2016 und 2017 einiges Interesse. Letztendlich griff Team Sky tief in die Tasche, um den Kolumbianer in ihr Team zu holen. Eine Investition, die sich bezahlt gemacht hat.
Bernal hatte einen starken Start bei seinem Debut auf der Bühne der WorldTour. Bei der Tour Down Under wurde er sechster in der Gesamtwertung. Zurück in seiner Heimat gewann er den Nationalen Meistertitel im Einzelzeitfahren und fuhr bei der Colombia Oro y Paz zum Gesamtsieg. Bernal fuhr weiter auf der Welle des Erfolgs, saß als Gesamtzweiter bei der Volta a Catalunya.
Ein Sturz auf der letzten Etappe verhinderte ihn, seinen zweiten Platz auf dem Podium einzunehmen. Bernal ließ sich nicht beirren: Er erholte sich von seinen Verletzungen und erreichte einen Etappensieg und zweiter in der Gesamtwertung bei der Tour de Romandie. Zwei Wochen später holte er sich seinen WorldTour-Gesamtsieg bei der Tour of California.
Nach so einem starken Saisonbeginn wurden die Pläne für Bernal erneut aufgeriffen und angepasst: Anstatt sein Grand Tour Debut bei der Vuelta a Espana zu feiern, wurde der Kolumbianer im Schnellverfahren dem Tour de France Team zugeordnet. Bei der Tour de France zeigte er sich selbstbewusst in der Gegenwart der großen und namenhaften Fahrer und erwies sich als starker Helfer für Geraint Thomas und Chris Froome. Sein Ergebnis, 15. in der Gesamtwertung, kann als ein sehr erfolgreichen Grand Tour Debut verzeichnet werden.
Bei der Clásica San Sebastián stürzte der 21-jährige und erlitt schwere Gesichtsverletzungen. Als sich die Saison dem Ende zuneigte, nahm Bernal auch wieder an einigen Rennen teil. Ein 12. Platz bei der Il Lombardia ist ein Beweis, dass sich Bernal nicht unterkriegen lässt und das Talent und die Fähigkeit besitzt, großes zu leisten.
Team Sky haben den Jungprofi unter einem Fünfjahresvertrag verpflichtet. Noch sind Froome und Geraint die Schlüsselfahrer bei Team Sky, aber Bernal ist die Zukunft.
Elia Viviani (Team Sky zu Quick-Step Floors)
Der Italiener ergriff die Chance, die sich ihm bot, seinen Vertrag bei Team Sky vorzeitig zu beenden und beim belgischen Rennstall seine Sprintstärke entfalten zu können. Seine Entscheidung wurde vom Team Sky mit Verständnis aufgenommen: Team Sky konzentriert sich auf die Platzierungen in der Gesamtwertung bei den Grand Touren. Für einen Sprinter wie Viviani gab es nicht viele Möglichkeiten, bei den Grand Touren mitzumischen. Bei Quick-Step Floors lag der Schwerpunkt jedoch mehr bei den Sprintern: Das belgische Team hat unangefochten den stärksten Führungszug für einen Sprinter und ist perfekt für einen reinen Sprinter wie Viviani aufgestellt.
Viviani übernahm die Lücke, die Marcel Kittel mit seinem Wechsel zu Katusha-Alpecin hinterließ und wurde hinter dem Star-Sprinter im Team, Fernando Gaviria, für die sekundären Rennen zugeordnet. Der Italiener blühte regelrecht auf und erreichte 18 Siege und ist somit einer der erfolgreichsten Sprinter der 2018 Saison. Seine Leistung besticht nicht nur durch Quantität, sondern auch Qualität: Viviani sprintete auf vier Etappen beim Giro d’Italia und auf drei Etappen bei der Vuelta a España zum Sieg. Bei beiden Grand Touren gewann er auch die Führung in der Sprintwertung.
Die Zukunft und finanzielle Sicherheit vom belgischen Rennstall konnte nicht gewährleistet werden und Gaviria wechselte für die kommende Saison zu UAE Team Emirates. Das bedeutet für den Viviani, der 2018 mit einer starken Leistung überzeugen konnte, dass er nachrutscht und die Führung bei den Sprintern übernimmt. Für 2018 steht ihm jetzt nicht nur der starke Führungszug sondern ist die erste Wahl für die großen Rennen im Kalender.
Matej Mohoric (UEA Team Emirates to Bahrain-Merida)
Für den Slovenen wurde 2018 die Saison, in der er seine Fähigkeiten und Talent unter Beweis stellen konnte. Der 24-jährige kam schon mit 19 Jahren zu den WorldTour-Teams und stand seitdem unter der kritischen Beobachtung der Radsportwelt. Sein erster Sieg als Profi kamn 2016 bei der Tour de Hainan, gefolgt von einem Etappensieg bei der Vuelta a España 2017. Dieser erste große Erfolg schien für Mohoric ein Schlüsselmoment gewesen zu sein: Er wechselte zu Baharain-Merida und fuhr für das Team 2018 acht Siege ein.
Mohoric gewann bei der GP Industria & Artigianato, beim Giro d’Italia fügte er einen weiteren Grand Tour Etappensieg zu seinen Erfolgen hinzu. Bei den Nationalen Straßenmeisterschaften in Slovenien holte er sich den Titel, Etappensiege bei der Tour of Austria folgten. Mit seinen Gesamtsiegen bei der BinckBank Tour und der Deutschland Tour besiegelte er eine sehr erfolgreiche 2018 Saison. Seine Fähigkeiten und sein Talent schien endlich wahrgenommen und sich entfalten zu können. Dabei ist er noch sehr jung – mit seinen 24 Jahren steckt Mohoric noch mitten in seiner Entwicklung und hat sein Potential noch nicht voll ausgeschöpft. 2019 wird eine spannende Saison für den Slovenen.
Mikel Nieve (Team Sky zu Mitchelton-Scott)
Er brach vielleicht nicht ganz so spektakulär auf die Szene wie Bernal oder Viviani, aber Nieve bewies mit einer soliden Leistung, dass sich die Investition für Mitchelton-Scott lohnen wird. Der Spanier bewies seine Fähigkeiten als Domestique in den Bergen bei Team Sky und verhalf Chris Froome bei der Tour de France und Vuelta a Espana in 2017 zu seinen Grand Tour Siegen.
Mitchelton-Scott brauchte einen puren Kletterer, um ihr Team zu ergänzen und das Ziel, sich als Grand Tour Team einen Namen zu machen, erfolgreich zu verfolgen. Nieve fuhr für sein neues Team bei der Tour de France und dem Giro d’Italia und etablierte sich als einen der Königshelfer für Simon Yates. Der Brite schien nicht aufzuhalten zu sein, aber zwei Tage vor dem Ende des Giro kam der total Zusammenbruch für Yates, Nieve als treuer und starker Helfer an seiner Seite. Nieve gab seinem Team auf der vorletzten Etappe nach Cervinia noch einen Etappensieg und bewies, dass der australische Rennstall als WordTour Team Potential hat.
Adam Yates konnte sich den Titel bei der Tour de France nicht sichern, Nieve versuchte vergeblich, einen Etappensieg auf La Rosière zu holen, wurde aber im letzten Augenblick von Geraint Thomas eingeholt. Nieve war zwar nicht dabei, als Simon Yates die Vuelta a España gewann. Aber Mitchelton-Scott hat bewiesen, dass es ein ernstzunehmendes Grand Tour- Team ist und Nieve hat überzeugende Leistung gebracht, dass er Mitchelton-Scott zu weiteren Erfolgen verhelfen wird.
Omar Fraile (Dimension Data zu Astana)
In 2016 kam Fraile mit seinem Beitritt zu Dimension Data zu den WorldTour Teams, nachdem er seine ersten vier Jahre als Profi bei einem spanischen Pro Continental verbrachte. Er entwickelte seine Fähigkeiten als Etappenjäger und sicherte sich beim Giro d’Italia 2017 einen Etappensieg. Während der 2018 Saison machte Fraile weiter Fortschritte und sicherte sich Siege bei der Vuelta al País Vasco , der Tour de Romandie und bei der Tour de France. Fraile ist ein sehr fähiger Bergfahrer und in einer kleinen Sprintgruppe ein gefährlicher Gegner. Der Spanier wird 2019 dazu nutzen, sich weiter zu entwickeln und seine Fähigkeiten zu verfeinern. Die Klassiker könnten ein guter Schritt auf seiner Entwicklungsstufe sein.
Jolien D’Hoore (Wiggle High5 zu Mitchelton-Scott)
Nach drei Jahren bei Wiggle High5 wechselte der Sprinter zu Mitchelton-Scott, Eine Entscheidung, die sich als ein guter Schritt herausstellte. Bei Wiggle High5 entwicklte sie sich als eine der führenden Sprinter und Klassikerfahrer. Aber Wiggle High5 visierte hauptsächlich Rennen mit bergigen Streckenprofilen an, die sich für den Großteil des Teams eigneten, aber für einen Sprinter nicht ideal sind.
Mitchelton-Scott hatte keinen reinen Sprinter und D’hoore konnte die Rolle des Sprinters ganz für sich beanspruchen. D’hoore wurden viele Gelegenheiten geboten, ihre Fähigkeiten auszunutzen und einzusetzen. Sie kam Anfang ihrer Saison unter den Top-10 ins Ziel und holte sich den Sieg bei Brugge-De Panne und wurde zweite bei Gent-Wevelgem. Ein gebrochenes Schlüsselbein als Folge eines Sturzes beim Bahnfahren im Frühling unterbrach ihre erfolgreiche Serie. Die Unterbrechung dauerte nicht lange: Sieg bei der OVO Energy Tour und zwei Etappensiege beim Giro Rosa stellten D’hoore Leistung unter Beweis.
D’hoore blieb Mitchelton-Scott nicht lange erhalten: Für die 2019 Saison wechselt D’hoore zu Boels-Dolmans.
Ruth Winder (UnitedHealthcare to Sunweb)
Die 2018 Saison war die erste Saison für die Amerikanerin als Vollzeit-Profi in Europa. Winder überzeugte mit vielversprechenden Erfolgen bei den Joe Martin Stage Race und dem Redlands Bicycle Classic. Beim Cadel Evans Great Ocean Road Race und der Lotto Belgium Tour erreichte Winder einen Platz auf dem Podium.
In ihren ersten Monaten beim deutschen Team Sunweb gab es viel zu lernen, aber Winder fasste schnell Fuß und schon bald verzeichnete ihre ersten Erfolge: Beim Giro Rosa war sie ein Teil der Mannschaft, die das Mannschaftszeitfahren gewann und nur ein paar Tage später siegte sie auf der 5. Etappe.
Einen Monat später war sie im Team, als Sunweb bei der Ladies Tour of Norway das Mannschaftszeitfahren gewann. Es folgten zwei Etappensiege bei der Tour de l’Ardeche und endete ihre erste Saison bei Team Sunweb mit einem respekablen 10. Platz bei der Weltmeisterschaft.
Für Winder war 2018 ein starkes vielversprechendes Debut ihrer Karriere in Europa, auf das sie in der nächsten Saison aufbauen kann.
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