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Rennberichte & Analysen

Tour Down Under 2018 Etappe 5: Richie Porte gewinnt die Königsetappe zum fünften Mal in Folge

Der Titelverteidiger holt sich seinen fünften Sieg am Willunga Hill, Peter Sagan bricht ein.

Richie Porte (BMC Racing) gewinnt die Königsetappe zum fünften Mal in Folge. Der Titelverteidiger der Tour Down Under verpasste knapp die Führung der Gesamtwertung, als Daryl Impey (Mitchelton-Scott) sich gegen ihn zur Wehr setzte.

„Das war die härteste der fünf Etappen, die ich gewonnen habe“, sagte Porte. „Ich glaube, es wurde schon zu Beginn des Anstiegs hart reingefahren, als Education First Druck machten. Ich fühlte mich richtig gut und mein Team hat sich den ganzen Tag um mich gekümmert, aber es tat richtig weh. Wir hatten heute morgen mit den Jungs wie Simon Gerras drüber gesprochen. Er ist wirklich eine tolle Ergänzung im Team.“

Richie Porte (BMC Racing) siegt zum fünften Mal in Folge auf der Königsetappe der Tour Down Under. (Foto: Sirotti)
Richie Porte (BMC Racing) siegt zum fünften Mal in Folge auf der Königsetappe der Tour Down Under. (Foto: Sirotti)

Ich konnte mich nicht umdrehen und zurückblicken, was hinter mir geschah. Ich musste einfach losfahren. Natürlich schaut man sich immer kurz um und ich konnte sehen, dass Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) am Anfang stark fuhr. Ich denke, diese Etappe liegt mir besser als ihm, also habe ich mich reingehängt. Ich gebe zu, 300 Metern vor dem Ziel hätte ich beinahe angehalten. Vielleicht bin ich etwas zu stark reingefahren. Letztes Jahr habe ich das Trikot der Gesamtwertung gewonnen – das war etwas Besonderes. Aber der Tagessieg heute ist auch einer der sehr besonderen Siege.“

Auf dem Willunga Hill ging Porte zum entscheidenden Angriff über und sicherte sich den Etappensieg. (Foto: Sirotti)
Auf dem Willunga Hill ging Porte zum entscheidenden Angriff über und sicherte sich den Etappensieg. (Foto: Sirotti)

Porte konnte sich mit zwei starken Angriffen erfolgreich von seinen Rivalen absetzen und sicherte sich so den Tagessieg auf der Königsetappe der Tour Down Under. Daryl Impey, der auf dem letzten Anstieg sein Tempo fuhr und viele Herausforderer überholte, kam als zweiter Sieger des Tages acht Sekunden nach Porte ins Ziel. Das reichte aus, um ihn in die Führung der Gesamtwertung zu bringen und er übernahm das ockerfarbene Trikot.

Tom-Jelte Slagter (Dimension Data) kam als dritter ins Ziel und steht, mit nur noch einer Etappe zum Ende der Tour Down Under, als Gesamtdritter in den Top Ten. Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), der auf der vierten Etappe ein starkes Rennen fuhr und die Gesamtführung übernommen hatte, brach auf dem Anstieg ein und fiel in der Gesamtwertung nach hinten.

Als der Willunga Anstieg in Sichtweite kam, kam Leben in das Peloton: EF-Education First war das erste Team, das kurz vor dem Berg zum Angriff überging, ein Manöver, das das Hauptfeld auseinanderriss und Porte kurzfristig in Bedrängnis zu bringen schien, als sein Team im ersten Moment die Situation nicht in den Griff bekam. Aber schon bald hatte sich das Team um den Titelverteidiger wieder gefasst und übernahm die Kontrolle über das Renngeschehen.

 

Richie Porte gewann die Königsetappe zum fünften mal in Folge. (Foto: Sirotti)
Richie Porte gewann die Königsetappe zum fünften Mal in Folge. (Foto: Sirotti)

Rohan Dennis wurde auf den unteren Steigungen des Anstieges eingesetzt, die Gruppe unter Druck zu setzen, als sich die Profis in einem starken Gegenwind auf den Weg zum Ziel machten.

Zu dem Zeitpunkt war Sagan schon längst eingebrochen und auf den unteren Teil des Berges zurückgefallen, aber sein Teamkollege Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) konnte dem Angriff von Porte folgen. Für den Australier des deutschen Teams sah es vielversprechend aus, es schien, dass er sich an Porte halten und die Gesamtführung übernehmen könnte. Aber Porte steigerte zum zweiten Mal das Tempo und McCarthy sah sich gezwungen, den Australier ziehen zu lassen. Richie Porte kämpfte sich im Alleingang stehend die letzten hunderte Meter zum Ziel, um sich seinen fünften Etappensieg der Königsetappe der Tour Down Under zu sichern.

 

Während Porte sich zum Ziel kämpfte, hagelte es hinter ihm im Hauptfeld an Angriffen. Diego Ulissi (UAE Team Emirates) war einer der ersten, der zum Angriff überging, um sich einen Podiumsplatz zu sichern. Aber es war Daryl Impey, der mit Köpfchen fuhr und taktisches Fahren an den Tag legte. Als erstes jagte er dem erschöpften McCarthy hinterher, der sichtlich am Ermüden war, um sich dann nach und nach einen Fahrer nach dem nächsten vorzuknöpfen und zu überholen. So hangelte er sich gleichmäßig den Berg hinauf. Als Porte seine Arme siegreich gen Himmel streckte, war es kein anderer als Impey, der als nächster um die Kurve kam und auf das Ziel zusteuerte.

Mit dem zweiten Platz auf dieser Etappe liegt Impey in der Führung der Gesamtwertung der Tour Down Under. Es liegt eigentlich schon auf der Hand, dass er auf der letzten Etappe in Adelaide, eine Strecke für die Sprinter, den Gesamtsieg der Tour Down Under besiegeln wird. Mit seinem Sieg wäre Impey der erste Südafrikaner in der jungen Geschichte der Tour Down Under, der dieses Etappenrennen gewinnt.

Daryl Impey sicherte sich die Führung der Gesamtwertung und ist auf dem Weg, die Tour Down Under zu gewinnen. (Foto: Sirotti)
Daryl Impey sicherte sich die Führung der Gesamtwertung und ist auf dem Weg, die Tour Down Under zu gewinnen. (Foto: Sirotti)

“Ich kann es kaum glauben”, sagte er im Ziel. “Das Trikot der Gesamtwertung zu haben ist fantastisch und das in Australien als Mitglied eines australischen Teams und diese Leistung zu bringen, nachdem das Team mir geholfen hat, ist wirklich fantastisch.”

“Ich bin den Willunga schon vorher recht gut hochgekommen, aber noch nie so gut wie heute. In diesem Jahr bin ich als geschützter Fahrer in die Tour Down Under gestartet, was sich anscheinend jetzt auszahlt. Und wenn man sich selber ein bisschen überrascht, so wie ich mich heute, ist es etwas ganz besonderes“, sagte Impey. „Als Richie zum Angriff überging, benutzte ich jeden Fahrer, der noch übrig war und bin mein eigenes Rennen gefahren. Ich wusste, dass ich zum Ende einen recht starken Sprint fahren müsste, und ich wusste nicht, wo Richie mit seinem Sieg im Verhältnis zur Platzierung stand. Als ich die Zeit sah, da wusse ich, dass ich im Trikot der Gesamtwertung sein könnte. „

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