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Rennberichte & Analysen

Tour Down Under 2018: Die Strecke und die Fahrer

Während viele Hobbyradsportler nach den Feiertagen wieder in ihr Training einsteigen und sich mit der Kälte und der Dunkelheit abfinden müssen oder auf der Rolle, auf bessere Aussichten hoffend, verharren, bereiten sich die Profis schon auf ihren Saisonauftakt in wärmeren Gefilden vor.

Der Startschuss für die Tour Down Under fällt am 14. Januar in Adelaide, Australien. Dieses Jahr feiert das Etappenrennen auf der südlichen Halbkugel sein 20. Jubiläum, und seit zehn Jahren hat die Tour Down Under den Status einer WorldTour. Die Tour Down Under ist das erste WorldTour-Rennen im Kalender und zieht viele hochrangige Fahrer an, die in den sechs Tagen ihre Form prüfen wollen. Der dreifache Weltmeister Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) wird sich gegen den Titelverteidiger Richie Porte (BMC Racing) und Caleb Ewan messen. Das Rennen startet mit dem traditionellen People’s Choice Classic Kriterium, bevor zwei Tage später der Startschuss für das eigentliche Etappenrennen fällt.

Tour Down Under, 2014, pic: Sirotti
Am 14. Januar läuten die Profis den Beginn ihrer Saison mit der Tour Down Under ein (pic: Sirotti)

Die Strecke

Zum ersten Mal in der Geschichte der Tour Down Under beginnt das Rennen in Port Adelaide. Das Peloton macht sich auf den Weg in die Weinregion Barossa und absolvieren drei Runden eines Rundparcours in Lyndoch. Der selbe Rundkurs musste aufgrund starker Hitze in 2017 gekürzt werden. Am ersten Tag gibt es schon die Gelegenheit, sich am Humbug Scrub ein paar Punkte zu für die Bergwertung holen.

Weltmeister Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) wird bei der Tour Down Under seine Form unter Beweis stellen. (Foto: Sirotti)
Weltmeister Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) wird bei der Tour Down Under seine Form unter Beweis stellen. (Foto: Sirotti)

Die zweite Etappe ist eine bewährte und bekannte Strecke: Vom Stadtzentrum in Ulney geht es in die Berge um Adlaide Richtung Sterling. Dort angekommen, kommt es wieder auf einem Rundkurs, den es dreimal zu bewältigen gilt, zum Finale der zweiten Etappe. Der wellige Rundkurs wird den Schwergewichten unter den Sprintern zu schaffen machen, während sich die Puncheurs unter den Sprintern den Sieg unter sich ausmachen könnten. Nicht nur für die Sprinter wird diese Etappe ineressant sein: Für die Gesamtwertung kann diese Etappe entscheidend sein: Ihr wird nachgesagt, dass an diesem Tag das Rennen nicht gewonnen, aber verloren werden kann.

Auch auf der 3. Etappe der Tour Down Under bleibt das Rennen auf einer klassischen und altbewährten Strecke: Von Glenelg geht es Richtung Süden nach Victor Habor. Die Anwohner von Glenelg lassen es sich nicht nehmen, die Fahrer gebürtig und würdig auf ihren Weg zu schicken, die Brise vom Meer sollte dem Peloton mit einer willkommenen Abkühlung schaffen. Die Strecke ist für die Sprinter gemacht, für die Anwärter auf den Gesamtsieg kann dieser Tag mit seinem böigen Wind eine Herausforderung werden. Wieder kommt es zu einem Final auf einem Rundkurs, der die Fahrer auf das Finale am letzten Tag vorbereiten kann. Der Etappensieg wird höchstwahrscheinlich in einem Massensprint entschieden.

Nach zwei bekannten Etappen begibt sich die Tour Down Under auf der 4. Etappe ins Neuland. Der Start in Norwood ist vielen noch von früheren Rennen bekannt, aber die Stadt Uraidla feiert sein Debut als Etappenziel. Von Norwood nach Uraidla sind es nur 15 Kilometer, das Peloton wird auf Umwegen ins Ziel geschickt. Ihre Strecke führt sich Richtung Mt Pleasant, durch Lenswood, Cudlee Creek und Rostrevor bevor sie das Ziel in Uraidla erreichen. Auf den letzten 10 Kilometern treffen die Fahrer auf den Anstieg Norton Summit. Hier, kurz vor dem Ziel, wird es zu Angriffen kommen, die entscheiden werden, wer sich auf den schnellen letzten Kilometern den Etappesieg, und vielleicht die Gesamtwertung, sichern kann.

Old Willunga Hill, Tour Down Under 2013, stage five - tarmac
Richie Porte (BMC Racing) erhofft sich seinen fünften Etappensieg auf der Königsetappe am vorletzten Tag der Tour Down Under.

Am vorletzten Tag bietet die Königsetappe um den Willunga Hill den Bergziegen und Jägern auf die Gesamtwertung eine letzte Möglichkeit, das Rennen für sich zu entscheiden. Die Etappe beginnt in McLaren Vale und führt nach Aldinga Beach, bevor es auf dem Rundkurs am Willunga Hill um den Sieg gekämpft wird. Richie Porte hat in den letzten vier Jahren diese Etappe dominiert und kann vier aufeinanderfolgende Siege sein eigen nennen. Wird er es schaffen, aus vier eine volle Hand zu machen oder werden seine Rivalen ihn daran hindern können?

Für das große Finale kehrt das Renngeschehen zurück nach Adelaide, wo es auf dem bekannten Rundkurs mit dem Start und Ziel auf der King Willem Road zu einem Massensprint kommen wird. Es wird ein schnelles, rasantes und aggressives Finale am Ende der fünf Tage. Die Gesamtwertung könnte noch einmal auf den Kopf gestellt werden – es ist noch nichts entschieden, bis das Rennen nach der letzten Runde um Adelaide die Ziellinie überquert.

Diese Fahrer kämpfen um den Sieg

Der dreimalige Weltmeister Peter Sagan ist zweifelsohne der Hauptakt, der auf der Startliste der Tour Down Under 2018 steht. Und mit weiteren großkalibrigen Namen wie ehemalige Sieger Andre Greipel, Tom-Jelte Slagter, Luis Leon Sanchez und Rohan Dennis (BMC Racing), Simon Gerrans (BMC Racing) und Richie Porte verspricht die Tour Down Under ein spannendes und großartiges Rennen zu werden.

Die Tour Down Under bevorzugt vor allem die Sprinter, die Krafpakete im Peloton. Daher ist es nicht überraschend, dass sich vor allem die Kanonen im Peloton nach Australien aufmachen, um ihre Saison einzuläuten. Caleb Ewan, der bei der Tour Down Under sechs Etappensiege verzeichnet, ist einer der weltbekannten Sprinter, der seine Form unter Beweis stellen wird. Der Australier wird sich gegen Sagan, Sam Bennett (Bora-Hansgrohe), und Elia Viviani (Quick-Step Floors) in seinem Kampf um mehr Etappensiege durchsetzen müssen. Phil Bauhaus (Team Sunweb), Simone Consonni (UAE Team Emirates) und Kristoffer Halvorsen (Team Sky) stellen eine frische und junge Herausforderung an die erfahrenen Sprinter.

Titelverteidiger Richie Porte wird schon im Vorfeld als Hauptfavorit gehandelt. (Bild: Sirotti)
Titelverteidiger Richie Porte wird schon im Vorfeld als Hauptfavorit gehandelt. (Bild: Sirotti)

Wenn es um den Gesamtsieg geht, wird der Titelverteidiger Richie Porte schon im Vorfeld als Hauptfavorit nominiert. Der Australier hat es auf einen fünften Sieg der Königsetappe auf dem Willunga Hill abgesehen. Mit seinem dritten Platz bei den Nationalmeisterschaften im Einzelzeitfahren in Australien und seinen Vorbereitungen auf die Tour Down Under zeigt Porte die Form, die er auch Anfang der Saison 2017 hatte und die ihn als Favorit bei der Tour de France handelte. Dere Australier scheint sich nach seinem schweren Sturz und Verletzungen bei der Tour de France 2017 wieder gut erholt zu haben und auf altgewohnte Form aufzulaufen.

Rohan Dennis und Simon Gerrans, beides Teamkollegen von Porte, könnten dem Titelverteidiger den Sieg streitig machen. Weitere Australier, die sich Hoffnung auf den Gesamtsieg machen sicn Brendan Canty (EF Education First-Drapac), Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe), Lachlan Morton (Dimension Data) und Nathan Haas (Katusha-Alpecin). George Bennett (LottoNL-Jumbo) hat auch eine gute Chance, den Gesamtsieg für sich zu entscheiden.

Aber nicht nur die Australier ziehen in den Kampf um den Gesamtsieg. Aus Europa stehen die Brüder Gorka und Ion Izagirre (Bahrain-Merida) mit Domenico Pozzovivo, Peter Kennaugh (Bora-Hansgrohe), Pierre Latour (AG2R-La Mondiale), Ruben Fernandez (Movistar), Sam Oomen (Team Sunweb) und Diego Ulissi und Rui Costa (UAE Emirates) am Start, um in Adelaide als Sieger der 20. Tour Down gekrönt zu werden. Peter Sagan sollte als Anwärter auf den Gesamtsieg nicht unterschätzt werden. Ein Weltmeister als Sieger dieses relativ jungen Rennens im WorldTour-Kalender könnte dieses Etappenrennens zu einem noch höheren Ansehen und Bekanntheitsgrad verhelfen.

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