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Tour de France 2017

Tour de France 2017: 14. Etappe – Michael Matthews siegt in Rodez

Matthews schlägt Greg Van Avermaet auf dem Weg zum Ziel, Fabio Aru verliert das gelbe Trikot an Chris Froome

Im Kampf um den Etappensieg auf den letzten steilen Metern zum Ziel bewies Michael Matthews (Sunweb) seine Kraft und starken Willen. Der Australier passte den richtigen Moment ab, bevor er Greg Van Avermaet (BMC Racing) angriff und ihn um eine Radlänge schlug. Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) wurde Dritter.

Für Sunweb ist dieser Sieg der zweite Tagessieg in Folge, nachdem Warren Barguil auf der 13. Etappe triumphierte und für Matthews sein zweiter Tour-de-France-Etappensieg seiner Karriere. Fabio Aru (Astana) hatte den Anschluss an Chris Froome (Team Sky) und seine Helfer verloren. Der Italiener im gelben Trikot befand sich zu weit hinten, als das Rennen am letzten Anstieg ankam, der kurz und heftig zum Ziel führte. Aru verlor 13 Sekunden und das gelbe Trikot an Froome.

(Foto: Sirotti)
(Foto: Sirotti)

Seit dem Start der Tour de France vor einer Woche hatte Matthews diese Etappe als diejenige auserkoren, die er gewinnen wollte. Seine Rechung ist aufgegangen. „Ich glaube, als ich das letzte Mal hier ins Ziel gekommen bin, hatte ich vier gebrochene Rippen und große Hautabschürfungen am ganzen Körper“, sagte Matthews. „Schon vor zwei Jahren hatte ich auf diese Etappe abgezielt bevor ich stürzte. Für mich ist heute ein Traum wahr geworden. Es war ein perfekter Tag.“

Wenn die Tour in den Ort kommt...(Foto: Sirotti)
Wenn die Tour in den Ort kommt …(Foto: Sirotti)

Es war vor allem ein heißer Tag für die Profis: Die Sonne brannte unerbittlich auf die Fahrer, die heute 181 km von Blagnac nach Rodez unter die Räder nahmen. Fünf Fahrer, unter anderem Thomas Voeckler, setzten sich schon zeitig vom Hauptfeld ab. Das Peloton ließ sie gewähren und als sich die Fahrer dem Ziel näherten, wurde einer nach dem anderen wieder eingeholt. Thomas De Gendt gab bis auf die letzte Sekunde alles, aber auch er wurde 12 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld verschlungen.

Eine kleine Gruppe von Ausreißern, unter der Führung vom Weltmeister Tony Martin (Katusha Alpecin), versuchte noch einmal auf den letzten Kilometern ihr Glück. Unter anderem waren Nikias Arndt (Team Sunweb) und Tony Gallopin (Lotto Soudal), die mit dem Weltklasse-Zeitfahrer mitzogen. Aber als die Teams der Klassiker-Fahrer auf den letzten 600 Metern steilen Anstieg zum Ziel ihre Kraft und Explostivität unter Beweis stellten, hatten die Ausreißer keine Chance mehr.

Dan Martin (Quickstep-Floors) beschleunigte und gab alles, um sich vorne abzusetzen und vielleicht den Etappensieg zu holten. Aber auf den letzten paar hundert Metern verlor er an Geschwindigkeit und wurde von Van Avermaet überholt, der sich nach vorne absetzte. John Degenkolb (Trek-Segafredo) hatte sich an die Fersen des Belgiers geheftet.

Kein guter Tag für Aru: Der Italiener verlor den Anschluss an die Gruppe mit Froome und seine Führung. (Foto: Sirotti)
Kein guter Tag für Aru: Der Italiener verlor den Anschluss an die Gruppe mit Froome und seine Führung. (Foto: Sirotti)

Aber auch ihm schien plötzlich die Kraft auszugehen. Matthews hatte sich an  das Hinterrad von Van Avermaet gehängt. Mit ein paar hundert Metern vor dem Ziel konnte er an Averamaet vorbeiziehen. Der Australier schuf ausreichend Abstand zwischen sich und seinem Rivalen, dass er Zeit hatte, seinen Sieg noch vor der Überquerung der Ziellinie zu feiern.

Es dauerte nicht lange, nur eine Sekunde, bevor eine Verfolgergruppe, die sich vom Peloton abgespaltet hatte, hinter dem Sieger ins Ziel kamen. In der Gruppe befanden sich nicht nur Boasson Hagen, sondern auch Philippe Gilbert, Froome and Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac).

Das gelbe Trikot in der Form von Fabio Aru hatte den Anschluss zu diesem leistungsstarken Gruppetto verpasst und kam erst 19 Sekunden später in Rodez an. Somit ging das gelbe Trikot wieder an Chris Froome. Romain Bardet liegt weiterhin auf Platz drei in der Gesamtführung, 23 Sekunden hinter Froome.

Der Titelverteidiger, der auf der kurzen, aggressiven und schnellen Etappe in den Pyrenäen Problem bekommen hatte und seine Führung wirklich bedroht sah, war auf den letzten Kilometern zum Ziel perfekt positioniert und schien kein einziges mal in Bedrängnis zu kommen. Aru hingegen schien sich weit hinten regelrecht abmühen zu müssen, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen.

Nach einer kurzen Unterbrechung trägt Froome wieder gelb. Der Titelverteidiger war sehr überrascht mit dem Ergebnis der 14. Etappe. (Foto: Sirotti)
Nach einer kurzen Unterbrechung trägt Froome wieder gelb. Der Titelverteidiger war sehr überrascht über das Ergebnis der 14. Etappe. (Foto: Sirotti)

Froome gab sich überrascht. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich das gelbe Trikot auf der heutigen Etappe wiederbekommen würde“, sagte er. „Ich kann mich nur bei meinem Team bedanken, denn das hat dafür gesorgt, dass ich ziemlich weit vorne fuhr. Kwiatkowski hat super Arbeit geleistet. 20 Sekunden Vorsprung einzuholen ist schon gewaltig. Jede Sekunde zählt. In diesem Jahr wird um jede Sekunde gekämpft.

Es war wieder kein Tag für die Sprinter. Marcel Kittel (QuickStep-Floors), der im grünen Trikot als Führer der Punktewertung unterwegs ist, war sichtlich am leiden, als er versuchte mit den Gruppen in Kontakt zu bleiben, fiel aber immer weiter zurück. Sein Teamkollege  Fabio Sabatini stand ihm bei, um ihn vor dem Zeitlimit ins Ziel zu bringen. Kittel und die restlichen Sprinter formten ein Gruppetto, das schliesslich 13 Minuten, und somit noch rechtzeitig vor dem Zeitlimit, ins Ziel kam.

Er musste wieder ordentlich leiden, kam aber noch rechtzeitig ins Ziel und führt weiterhin in der Punktwertung: Marcel Kittel (Foto: Sirotti)
Er musste wieder ordentlich leiden, kam aber noch rechtzeitig ins Ziel und führt weiterhin in der Punktwertung: Marcel Kittel (Foto: Sirotti)

Top 10 Etappenklassement – 14. Etappe

  1. MATTHEWS Michael TEAM SUNWEB 4:21:56
  2. VAN AVERMAET Greg BMC RACING TEAM
  3. BOASSON HAGEN Edvald +0:00:01
  4. GILBERT Philippe QUICK-STEP FLOORS
  5. MCCARTHY Jay BORA-HANSGROHE
  6. COLBRELLI Sonny BAHRAIN-MERIDA
  7. FROOME Christopher TEAM SKY
  8. MARTIN Daniel QUICK-STEP Floors
  9. URAN Rigoberto CANNONDALE-DRAPAC
  10. BENOOT Tiesj LOTTO SOUDAL +0:00:05
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