Während das Rennen die Einen fasziniert, ist es für Andere absolut unverständlich, wie man so etwas freiwillig tun kann. Die meisten Menschen werden sich wohl fragen: warum? Warum tun die sich das an? Warum startest du?
„Auf die Frage gibt es tausend Antworten und doch keine. „Warum?“, das ist während solcher Rennen immer der Gedanke, der mir selbst am häufigsten durch den Kopf geht. Manchmal muss man einfach weiter fahren, weil man gerade keine Antwort weiß. Und dann gibt es die Momente, wie wenn nach stundenlangem Regen der Himmel wieder klar wird oder wenn nach einer langen Nacht auf dem Rad die Sonne aufgeht. Dann gibt es keinen Ort auf der Welt, an dem ich lieber wäre.
Warum ich starte? Natürlich für das Abenteuer. Deswegen lesen wir ja auch die Geschichten von Frodo und Bilbo und ihren Erlebnissen. Die Geschichten von Lobelia und Otho, die zu Hause im Auenland geblieben sind, wären bestimmt nicht halb so spannend. Ein paar Abenteuer machen das Leben doch interessanter.”
Welche Erfahrung hast du bereits im Ultradistanz-Bereich gesammelt?
„Bei Ultradistanzen hab ich eigentlich mit bergigen Ultra-Triathlons angefangen: vier mal den Inferno-Triathlon in der Schweiz und letztes Jahr den Evergreen-Endurance-228-Triathlon in den französischen Alpen. Vor zwei Jahren war ich dann das erste Mal „richtig lange“ unterwegs, allerdings in Laufschuhen: beim Andorra Ultra Mític mit 112 km und 9700 Höhenmetern.
Das mit Ultralangstrecken auf dem Rad habe ich erst letztes Jahr zum ersten Mal gemacht. Ein paar 600er-Brevets, ein Everesting, die Transcimbrica und Navad 1000 bin ich gefahren, wobei ich Letzteres verletzungsbedingt abbrechen musste. Die reinen Radwettkämpfe liegen mir anscheinend besser als das Laufen und Schwimmen, obwohl mir zumindest das Laufen auch mindestens genau so viel Spaß macht.“