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Komponenten & Zubehör

Redshift Shockstop – Vorbau mit Federung

Redshift will mit seinem Shockstop Vorbau für mehr Komfort auf dem Rennrad sorgen. Ob die Elastomerfederung im Inneren des Vorbaus etwas taugt, lest ihr hier!

Immer steifer werden Rennräder, immer weniger Watt sollen verloren gehen durch sich verwindende Rohrprofile und dabei bleibt, trotz vermehrter Anstrengungen, das Thema durch technische Innovationen, wie beim Trek Domane, zu behandeln, der Komfort oft auf der schlaglöchrigen Strecke. So manch einer wünscht sich, insbesondere im Bereich der Hände, eine Abmilderung der Belastungsspitzen, die beispielsweise beim Überfahren von Kopfsteinpflaster oder schlechten Straßen entstehen.

Hier möchte Redshift mit seinem Shockstop-Vorbau ansetzen. Die Idee an sich ist nicht neu. Es gab in der Vergangenheit bereits einige Anstrengungen, das Thema „mehr Komfort im Vorbau“ anzugehen. Dabei kamen meist Konstruktionen mit herkömmlichen Schraubenfedern und teilweise Öldämpfern zum Einsatz, die zwar spektakulär aussahen, aber ihre Arbeit eher zweifelhaft verrichteten und deren Akzeptanz in der Rennradgemeinde sich gerade wegen der Optik auf einem Minimum bewegte.

Der Shockstop Vorbau von Redshift sieht fast aus, wie ein ganz normaler Vorbau. Die inneren Werte machen den Unterschied.
Der Shockstop Vorbau von Redshift sieht fast aus, wie ein ganz normaler Vorbau. Die inneren Werte machen den Unterschied.

Redshift Shockstop Vorbau – Federung durch Elastomere

Redshift versucht mit dem Shockstop Vorbau das Thema anders anzugehen und verwendet kleine Elastomerblöcke als Federelemente. Der Vorteil dabei ist, dass die Konstruktion der Federmechanik des Vorbaus simpel gehalten werden und vor allem vollständig innerhalb des Vorbaus verschwinden kann. Ein einziges, kugelgelagertes Gelenk sorgt beim Redshift Shockstop Vorbau für den nötigen Freiheitsgrad. Von außen ist nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen, dass dieser Vorbau federt und damit anders ist, als starre Vorbauten.

Diese Version bietet einen Winkel von +/- 6°. Es gibt auch eine Version mit +30°, die auf Rennrädern jedoch nicht zum Einsatz kommen dürfte.
Diese Version bietet einen Winkel von +/- 6°. Es gibt auch eine Version mit +30°, die auf Rennrädern jedoch nicht zum Einsatz kommen dürfte.

Der Redshift Shockstop Vorbau ist aus 6061-T6-Aluminiumlegierung gefertigt, wirkt massiv und wiegt, je nach Länge, etwa 240 Gramm. Das ist deutlich mehr, als herkömmliche Vorbauten auf die Waage bringen und rührt zu einem guten Teil von großzügigen Wandstärken und von dem im Inneren des Vorbaus befindlichen Federmechanismus.

Ale Kanten, vor allem im Bereich der Klemmen, sind sorgfältig abgerundet. Die Verarbeitung des Redshift Shockstop Vorbaus ist allgemein hervorragend.
Ale Kanten, vor allem im Bereich der Klemmen, sind sorgfältig abgerundet. Die Verarbeitung des Redshift Shockstop Vorbaus ist allgemein hervorragend.

Der Redshift Shockstop Vorbau ist hervorragend und blitzsauber verarbeitet. Alle Kanten sind sorgfältig entgratet, insbesondere die Klemmbereiche von Gabelschaft und Lenker sind perfekt abgerundet und uneingeschränkt für die Verwendung mit Carbonlenkern geeignet. Das Gelenk lässt sich um ca. 2 Zentimeter in der Vertikalen bewegen. Ansonsten ist der Shockstop Vorbau bombenfest und verhält sich bei seitlicher Belastung, sowie, noch wichtiger, gegenüber der besonders beim Wiegetritt aufgebrachten Torsion, wie jeder herkömmliche Vorbau: Da rührt sich rein garnichts.

Die verschiedenfarbigen Elastomereinsätze lassen sich kombinieren, um für jedes Fahrergewicht und jedes Bedürfnis die passende Federungseigenschaft zu erzielen.
Die verschiedenfarbigen Elastomereinsätze lassen sich kombinieren, um für jedes Fahrergewicht und jedes Bedürfnis die passende Federungseigenschaft zu erzielen.

Clever ist die konstruktionsbedingte Ausfallsicherheit des Redshift Shockstop Vorbaus. Sollte die Elastomermechanik einmal aus irgendwelchen Gründen ausfallen, was extrem unwahrscheinlich ist, wenn man sich an die Bedienungsanleitung hält, würde zwar die Federungsfunktion ausfallen und der Vorbau auf den zwei vertikalen Federungszentimetern lose bewegbar sein, der Vorbau bleibt aber dennoch fest mit dem Rennrad verbunden. Keine Gefahr also, dass sich bei einem Ausfall der Lenker oder gar der Vorbau lösen könnte. Natürlich setzt dies voraus, dass die Klemmschrauben, wie bei jedem anderen Vorbau, mit den korrekten Drehmomenten angezogen werden.

Innerhalb des Vorbaus lassen sich bis zu zwei der mitgelieferten Elastomereinsätze platzieren. Sie werden während der Fahrt mittels einer einfachen Hebelmechanik im Inneren des Vorbaus komprimiert, wenn Last von oben auf den Lenker einwirkt und federn so Unebenheiten der Straße ab. Im Lieferumfang befinden sich fünf Einsätze mit jeweils unterschiedlicher Elastizität, gut erkennbar an der unterschiedlichen Farbgebung und der darauf befindlichen Beschriftung: Je höher die Zahl, desto härter federt das Element. Fraglich ist, wie die Elastomere sich bei Minustemperaturen verhalten und wie resistent sie gegen Alterung sind. Dies muss ein Langzeittest zeigen. Die Elastomere sind auf der Webseite von Redshift jedenfalls als Ersatzteil erhältlich.

Abhängig vom Gewicht und von den Bedürfnissen des Fahrers kommen bestimmte Kombinationen der Elastomere zum Einsatz. Der Austausch der Federelemente lässt sich ganz einfach in der Heimwerkstatt vollziehen, dabei muss der Lenker abgenommen und eine Fixierschraube gelöst werden. Anschließend lassen sich die gewünschten Elastomere einsetzen.

Ein Blick auf das Innenleben des Redshift Shockstop Vorbaus.
Ein Blick auf das Innenleben des Redshift Shockstop Vorbaus.
Die gewünschten Federelemente werden in den Vorbau eingesetzt. Das kreuzförmige Hebelelement bewegt sich bei Last nach oben und komprimiert die Elastomere. Die kleinen Ösen an den Elementen erlauben es, sie zum Wechsel aus dem Vorbau zu angeln, beispielsweise mithilfe eines Inbusschlüssels.
Die gewünschten Federelemente werden in den Vorbau eingesetzt. Das kreuzförmige Hebelelement bewegt sich bei Last nach oben und komprimiert die Elastomere. Die kleinen Ösen an den Elementen erlauben es, sie zum Wechsel aus dem Vorbau zu angeln, beispielsweise mithilfe eines Inbusschlüssels.
Das anschließend einzuschraubende Fixierelement hält die Elastomere an Ort und Stelle und komprimiert diese vor.
Das anschließend einzuschraubende Fixierelement hält die Elastomere an Ort und Stelle und komprimiert diese vor.

Redshift Shockstop Vorbau – Halterung für Garmin und Co.

Für verschiedene Fahrradcomputer gibt es spezielle Halterungen, die mit dem Redhshift Shockstop Vorbau kompatibel sind. Im Test hatten wir eine Garmin-kompatible Halterung. Hergestellt aus Aluminium ist sie extrem robust und ohne Weiteres als Griffmöglichkeit für eine improvisierte Zeitfahrposition zu gebrauchen. Das Gewicht beträgt ohne Schrauben ca. 30 Gramm. Sie findet Platz an der Lenkerklemme und kommt mit Schrauben passender Länge.

Die Halterung für de Fahrradcomputer wird direkt an der Lenkerklemmung verschraubt. Die dazu erforderlichen längeren Schrauben sind im Lieferumfang der Halterung dabei. Je nach Form des verwendeten Drehmomentschlüssels kann das Verschrauben allerdings tricky werden, denn die Halterung selbst ist unter Umständen im Weg.
Die Halterung für den Fahrradcomputer wird direkt an der Lenkerklemmung verschraubt. Die dazu erforderlichen längeren Schrauben sind im Lieferumfang der Halterung dabei. Je nach Form des verwendeten Drehmomentschlüssels kann das Verschrauben allerdings tricky werden, denn die Halterung selbst ist unter Umständen im Weg.
Die Halterung lässt sich unten an der Lenkerklemme montieren ...
Die Halterung lässt sich unten an der Lenkerklemme montieren …
... für größere Radcomputer ist die Montage oben die richtige Wahl.
… für größere Radcomputer ist die Montage oben die richtige Wahl.

Redshift Shockstop Vorbau – Fahrtest

Die erste Ausfahrt mit dem Redshift Shockstop Vorbau bietet ein Aha-Erlebnis. Der Lenker gibt merklich nach, wenn er belastet wird. Abhängig von der gewählten Elastomerkombination gibt er mehr oder weniger willig nach, fühlt sich jedoch wegen der Vorkompression durch die Fixierschraube immer straff an. Im Fahrbetrieb gelingt dem Shockstop Vorbau eine sehr deutliche Entkopplung der Lenkerpartie vom Rest des Rades. Das ist zunächst äußerst gewöhnungsbedürftig und sorgt für ein indirektes Gefühl für den Vorderreifen. Wer gewohnt ist, die Rückmeldung eines noch so kleinen Kieselsteins auf der Straße zu spüren, meint bei der ersten Ausfahrt mit dem Redshift Shockstop glatt, einen Platten zu haben.

Doch bereits nach wenigen Kilometern beginnt eine Gewöhnungsphase und das jahrelang auf bocksteife Fronten kondtionierte Gehirn beginnt langsam, das richtige Gefühl für die glattgebügelte Rückmeldung des Vorderreifens zu entwickeln. Es dauert tatsächlich eine Zeit, bis man sich die Ausgleichs- und Abfederbewegungen abtrainiert hat, die man zuvor instinktiv beim Überfahren von Absätzen oder Schlaglöchern ausführte, um einen Teil der Erschütterungen durch Arme und Oberkörper abzumildern.

Entfernt vergleichen lässt sich das Fahrgefühl mit dem eines Motorrades, dessen Vorderrad ja ebenfalls gründlich vom Rest der Maschine entkoppelt ist.

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Ebenso präzise wie mit jedem starren Vorbau lässt sich das Rad mit dem Redshift Shockstop Vorbau durch Kurven dirigieren und auch bei schnellen Abfahrten kommt kein Gefühl der Unsicherheit in der Front auf, jedoch braucht das Gefühl beim Abklappen des Rades eine gewisse Gewöhnungszeit. Die bereits erwähnten Wandstärken, das Vierkantprofil und die kugelgelagerte Achse sorgen davon abgesehen für die gewünschte Verwindungssteifigkeit des Vorbaus in jedem im Fahrbetrieb vorkommenden Belastungsszenario.

All diese Erkenntnisse setzen aber eine Gewöhnungszeit voraus und den Willen, dem Vorbau eine Chance zu geben, auch wenn er sich anfangs seltsam anfühlt. Vorsicht: Hat man sich einmal an die Federungseigenschaften des Redshift Shockstop Vorbaus gewöhnt, fühlt sich die Rückkehr zu starren Vorbauten wiederum in etwa so an, als würde man vom modernen PKW mit Einzelradaufhängung auf eine ungefederte, hölzerne Kutsche mit Stahllaufflächen umsteigen.

Redshift Shockstop Vorbau – Fazit

150 Euro sind für einen Vorbau kein Schnäppchen, aber der Redshift Shockstop Vorbau bietet einen reellen Komfort-Gegenwert. Vorzeitiger Muskelermüdung durch Erschütterungen wirkt der Vorbau effektiv entgegen. Das Anfangs gewöhnungsbedürftige Fahrgefühl wird rasch beherrscht und dürfte vor allem für all diejenigen eine Wohltat sein, die häufig über vibrationsbedingte Schmerzen und Taubheit im Bereich der Hände, der Arme und des Oberkörpers klagen und die sich mehr Komfort auf schlechten Straßen wünschen.

Die Optik ist uneingeschränkt rennradkompatibel, einziger Wermutstropfen dürfte das im Vergleich zu starren Vorbauten höhere Gewicht sein, auch wenn sich die zusätzliche Last nur im Bereich von etwa 100 Gramm bewegt. Diejenigen, für die es zum Rennradgefühl gehört, auch noch die kleinsten Unebenheiten in der Front zu spüren, für die ist dieser Vorbau selbstverständlich nichts. Allen anderen können wir den Redshift Shockstop Vorbau ans Herz legen und dazu ermutigen, das Teil einmal auszuprobieren.

Mehr Informationen zum Redshift Shockstop Vorbau gibt es hier: Redshift-Webseite

Und hier gibt es den Redshift Shockstop in Deutschland zu erwerben: 3sports.de.

Verfügbare Versionen

  • +/- 6 ° in den Längen 90, 100, 110 und 120 mm
  • + 30 ° in der Länge 100 mm

Gewicht
ab 238 Gramm

Klemmmaß Lenker
31,8 mm, sowie 25,4 und 26 mm mit mitgelieferten Reduzierstücken

Klemmmaß Gabelschaft
1 1/8 Zoll

Kompatibilität Radcomputerhalterung (als Zubehör erhältlich)
Garmin, Catexe, Mio, Joule, Polar

Preis
149,95 Euro

Hier gibt es einen kleinen Fahreindruck des Redshift Shockstop Vorbaus im Video:

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