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Mehr Wirbel um Froome: Startverbot bei Tour de France und Einstellung des Dopingverfahrens

Großes Hin und Her um Chris Froome kurz vor der Tour de France: Die A.S.O. will ihn nicht dabeihaben, kurz darauf erklärt die UCI die Dopingvorwürfe für unbegründet.

Im Dezember letzten Jahres wurde bekannt, dass Chris Froome am 7. September 2017 mit einer Dopingprobe auffiel, in der ein zu hoher Wert des Asthmamittels Salbutamol festgestellt wurde. Die Tests ergaben eine doppelt so hohe Konzentration des Medikaments, wie nach den Dopingregeln der UCI erlaubt ist.

Seitdem sahen sich Froome und sein Team mit vielerlei Vorwürfen konfrontiert. Freiwillig hätte er bis zur Klärung der hohen Salbutamolwerte in seiner Dopingprobe auf Starts bei Profirennen verzichten sollen. Sein Siegertitel bei der Vuelta a Espana 2017, der Grand Tour, bei der die fragliche Dopingprobe abgegeben wurde, sollte ihm aberkannt werden, so empörte Stimmen aus der Radsportwelt.

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Froome und Team Sky hielten freilich entgegen, dass eine Sperre von der UCI nicht ausgeprochen wurde und Froome alles dafür tun werde, zur Klärung der ungewöhnlich hohen Salbutamolwerte beizutragen. Froome darf, als Asthmatiker und Halter einer Ausnahmegenehmigung, Asthmamittel in streng kontrollierten Dosen zu sich nehmen. Dass der Salbutamolgehalt in seiner Urinprobe um das Doppelte überschritten wurde, könne auch an der komplexen Verstoffwechselung des Medikaments im menschlichen Körper liegen. Selbst bei regelrechtem Gebrauch von Asthmasprays könne es also sein, dass am Ende die Urinwerte höher sind, als sonst zu erwarten, stellte Team-Sky-Chef David Brailsford damals fest.

Froome, der Vorjahressieger, soll nach dem Willen der Veranstalter dieses Jahr nicht am Start stehen. Foto: Sirotti
Froome, der Vorjahressieger, soll nach dem Willen der Veranstalter dieses Jahr nicht am Start stehen. Foto: Sirotti

A.S.O. lädt Froome von der Tour de France aus

Froomes überraschender Sieg beim Giro d’Italia 2018, an dem er trotz medialen Gegenwinds unbeirrt teilnahm, erhielt vor dem Hintergrund der Dopingvorwürfe von letztem Jahr zumindest einen schalen Nebengeschmack. So schal, dass am gestrigen Sonntag bekannt wurde, dass die Veranstalterorganisation der Tour de France, die A.S.O., Chris Froome nicht bei der am 7. Juni beginnenden Tour de France starten lassen wolle.

Die A.S.O. beruft sich dabei auf ihre Regularien. Nach Paragraf 28 sei es der Organisation nämlich gestattet, Teams oder einzelnen Fahrer die Teilnahme am Rennen zu verwehren, die dem Ansehen der A.S.O. oder der Tour de France schaden würden. Und eine solche Schädigung sah die A.S.O. im Fall Froome gegeben.

Als Reaktion darauf fechtete Team Sky Froomes drohenden Ausschluss von der Tour de France vor dem Nationalen Olympischen Kommitee für Frankreich an. Dem „Guardian“ gegenüber ließ Team Sky verlauten, zuversichtlich zu sein, dass Froome die Tour de France fahren würde und er nichts falsch gemacht habe.

Während Froome und sein Team auf die Entscheidung des Olympischen Kommitees in Frankreich warten, entlastet ihn die UCI von den Dopingvorwürfen. Foto: Sirotti
Während Froome und sein Team auf die Entscheidung des Olympischen Kommitees in Frankreich warten, entlastet ihn die UCI von den Dopingvorwürfen. Foto: Sirotti

Ob Chris Froome zurecht von der Tour der France ausgeschlossen werden wird, wird ab morgen, Dienstag, 9:00 vor einem Schiedsgericht des Französischen Olympiakommitees festgestellt. Am Mittwoch dann soll das Urteil bekanntgegeben werden.

UCI erklärt Causa Froome für abgeschlossen

Unerwartete Schützenhilfe für Froome dürfte dabei ein Statement der UCI sein, das heute veröffentlicht wurde. In diesem Statement erklärt die UCI den Fall Froome bezüglich der Vuelta 2017 nämlich für abgeschlossen und spricht Froome vom Dopingverdacht frei. Der letztendlich gezogene Schluss sei, dass Froomes erhöhte Urinwerte Folge eines ordnungsgemäßen Gebrauchs seines Asthmamedikaments seien. Die UCI sei sich bewusst, dass die Entscheidung zu Diskussionen führen wird, hätte diese aber unter Betrachtung aller erdenklichen Fakten und der Expertise der Welt-Anti-Doping-Agentur gefällt.

„Ich bin sehr erfreut, dass die UCI mich entlastet hat. Die Entscheidung ist eine große Sache für mich und mein Team, aber ebenso ein wichtiger Moment für den Radsport“, ließ ein erleichterter Froome verlauten.

Doch egal, wie die Entscheidung um Froome und die Tour de France am Dienstag auch ausfallen wird, es ist vor allem einer, der unter der seit mittlerweile zehn Monate andauernden Diskussion leidet: der in Deutschland seit langem endlich wieder aufblühende Radsport. Und so schließt auch das Statement der UCI mit der Hoffnung, dass die Radsportwelt sich nun wieder auf die kommenden Rennen fokussieren und sich an diesen erfreuen kann.

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