Nach der ersten Inspektion des Simplon Inissio Granfondo folgte eine Testfahrt über einige Kilometer, Stock und Stein, bei Regen und zahlreichen Bremsaktionen.
Das Rad nimmt sehr willig Geschwindigkeit auf und lässt sich schön beschleunigen, am Berg wie auch in der Ebene. Das Tretlager weist dabei eine gute Härte auf, die nicht mit jenen der Racerliga mithalten kann, für diesen Einsatzzweck aber vollkommen ausreicht. Vor allem im Wiegetritt ist das Inissio sehr antriebswillig, während im Sitzen ein ganz klein wenig mehr Kraft im Rahmen verpufft.
Bremsseitig ist es ein wahre Freude mit dem Rad beherzt zuzugreifen. Keines der 18 anderen Räder in unserem großen Eurobike 2014 – Test konnt so gute Bremsperformance an den Tag legen wie das Inissio. Perfekter Druckpunkt, super zu dosieren bis zur Blockade und ein extrem gutmütiges Bremsverhalten der ganzen Fuhre. Sagenhaft!
Begeistern konnte auch der Komfort unseres Testrads, der ebenfalls an diesem Tag seinesgleichen suchte. Weder am Lenker noch am Sattel konnten wir unangenehme Stöße und Vibrationen feststellen die auf lange Sicht zu Schmerzen führen könnten. Leider konnten wir keine Testfahrt über eine Langstrecke durchführen um dies endgültig beurteilen zu können. Unsere Fahrt führte jedoch auch über einen Feldweg, bei dem es an anderen Komforträdern schon etwas schepperte und die Traktion litt. Nicht so am Simplon, dass stoisch und vollkommen unbeeindruckt alles schluckte was sich ihm bot.
Angesichts des langen Radstands war zu befürchten, dass das Einlenkverhalten in engen Kehren ein wenig leidet. Auch hier waren wir begeistert. Mit keinem anderen Rad haben wir während des Shootings so enge Radien auf der schmalen Straße hinlegen können und keines war dabei so sicher beherrschbar. Auch auf schnellerer Kurvenfahrt fühlt man sich auf dem Granfondo sehr sicher, wobei die auch bei Nässe klebrigen Schwalbe Ultremo One daran einen großen Anteil haben.
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