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Rennrad-Test

Sarto Lampo – das Aero-Bike aus Italien

Ein handgefertigtes Bike von Venetiens bestgehütetem Geheimnis

Sarto beschäftigt sich schon seit 1950 mit der Herstellung von Fahrrädern. Das Sarto Lampo gehört für uns zu den interessantesten Modellen, die der Bikebauer bisher ins Leben gerufen hat. Obwohl die kleine Schmiede schon so viele Jahre im Geschäft ist, haben die Meisten vermutlich noch nie etwas von der Marke gehört. Allerdings gibt es dafür auch einen guten Grund…

Sarto Lampo – Handwerkskunst aus Venetien

Viele der Rahmensets, die in der Werkstatt des italienischen Bikebauers entstanden sind, endeten mit den Logos anderer Marken auf dem Unterrohr. Auf einigen Bikes, wie beispielsweise dem Sarto Lampo, hat die Schmiede aus Venetien sich allerdings auch mit dem eigenen Logo verewigt.

Das Unterohr des Lampo schmückt ein Sarto-Schriftzug in Carbonoptik.
Das Unterohr des Lampo schmückt ein Sarto-Schriftzug in Carbonoptik.

Produktion für andere Marken

Welche Marken es sind, die hier auf die Arbeit von Sarto zurückgreifen, bleibt natürlich geheim. Schließlich würde das Ansehen eines Herstellers leiden, würden die Kunden erfahren, dass man sich mit falschen Federn schmückt. Bekannt ist allerdings, dass Pinarello und Moser früher einmal als Kunden auf der Website der Italiener gelistet waren.

Antonio Sarto hat sich mit seiner Unterschrift auf dem Aero-Rennrad verewigt.
Antonio Sarto hat sich mit seiner Unterschrift auf dem Aero-Rennrad verewigt.

In Italien ist es an der Tagesordnung, dass Unternehmen sich Produkte von anderer Firmen fertigen lassen. Und so erklärt sich auch, warum bisher so wenige Menschen auf Sarto aufmerksam geworden sind. Du kannst einen genialen Rahmen nach dem anderen bauen, wenn aber niemand weiß, dass du sie gebaut hast, wirst du auch keine Anerkennung dafür bekommen.

Inwzischen ändern sich die Dinge bei Sarto allerdings ein wenig. Der Hersteller produziert derzeit vermehrt eigene Rahmen, wodurch es schwerer werden dürfte, das Geheimnis auch weiterhin so gut zu wahren. Das Topmodell im Sortiment ist das Sarto Lampo.

Sarto-Logo auf der Vorderseite des Steuerrohrs
Sarto-Logo auf der Vorderseite des Steuerrohrs

Sarto Lampo – das Flagschiff aus der Schneiderei

Sarto – gegründet von Antonio Sarto – bedeutet übersetzt Schneider – eine ziemlich passende Beschreibung für ein Unternehmen, dass von sich behauptet, Vorreiter auf dem Gebiet der Rohr-zu-Rohr-Carbonkonstruktion zu sein. Und auch passend für ein Unternehmen, dass mit seinen handgefertigten Rahmen im heutigen Industriezeitalter überleben kann, obwohl es die Möglichkeit gibt, im fernen Osten deutlich günstiger zu produzieren.

Lampo-Schriftzug auf dem Oberrohr

Sarto nimmt zudem für sich in Anspruch, der erste Rahmenbauer in Italien zu sein, der Carbon für die Rahmenfertigung eingesetzt hat. Sollte das den Tatsachen entsprechen, ist das wirklich eindrucksvoll.

Eine Aussparung am Sitzrohr bietet dem Reifen den nötigen Platz.
Eine Aussparung am Sitzrohr bietet dem Reifen den nötigen Platz.

Das Sarto Lampo und seine Geschwister

Das Sarto Lampo ist das Aero-Rennrad im Sortiment des Bikebauers und wurde für 2015 neu aufgelegt. Neben dem Aero-Flitzer hat Sarto mit dem Gravel TA noch eine Maschine im Angebot, die sich auch auf unbefestigten Straßen zu Hause fühlt. Zwei weitere interessante Modelle sind das Sarto Seta, ein superleichter 700-Gramm-Kletterrahmen und das Sarto Energia TA, eines von zwei neuen Steckachsen-Designs für 2016.

Das Sarto Lampo wird in Venetien hangefertigt. Eine entsprechende Grafik befindet sich auf dem Unterrohr.

Optimierte Rohrprofile

Die Rohre des Sarto Lampo sind das Ergebnis von Anyalysen mit Computational Fluid Dynamics, einem System, das es Sarto ermöglichte, jedes Rohrprofil des Bikes zu optimieren. Auf den ersten Blick wirkt das Lampo gar nicht unbedingt wie ein Aero-Bike, zumindest nicht in der gleichen Weise wie es das Trek Madone oder das Specialized Venge ViAS tun. Viele subtile Details, wie beispielsweise die tieferen Sitzstreben, deuten dann aber doch auf die aerodynamischen Eigenschaften des Bikes hin.

Die Rohrprofile des Sarto Lampo wurden mit Hilfe von Computational Fluid Dynamics optimiert.
Die Rohrprofile des Sarto Lampo wurden mit Hilfe von Computational Fluid Dynamics optimiert.

Die Aero-Features des Sarto Lampo

Eines der Aero-Features am hinteren Ende des Sarto Lampo ist die übergroße, integrierte Sattelstüzte mit Kammtail-Profil. Ihre Größe trägt zudem zur hohen Steifigkeit des Rahmens bei, ohne das damit ein Energieverlust einhergeht. Ein für Sarto neues Konzept, das für ein zusätzliches Plus an Aerodynamik sorgt, ist die integrierte Sattelklemme. Für einen weiteren Aero-Vorteil sorgt eine interne Kabelführung, wie man sie inzwischen an fast jedem Aero-Flitzer findet. Des Weiteren wurden die ISOFLOW-Sitzstreben mittels der zuvor angesprochenen CFD-Analyse noch aerodynamischer gestaltet.

Zu den Aerodynamik-Features des Sarto Lampo zählen unter anderem die integrierte Sattelklemme und die interne Kabelführung.

Das Frontend des Sarto Lampo

Betrachtet man das Frontend des Sarto Lampo fällt einem die integrierte Gabel auf. Auch dieses Konzept hat der Bikebauer neu aufgegriffen. Des Weiteren sorgt auch das konische Steuerrohr (1-1/8“ auf 1,5“) für die gute Balance zwischen Aerodynamik und Steifigkeit. Laut Sarto ist das Lampo der optimale Rahmen sowohl für Tempoeinsätze als auch für Jedermannrennen.

Sarto hat seinem Aero-Rennrad eine integrierte Gabel verpasst.
Sarto Tube Wrapping Technology
Sarto Tube Wrapping Technology

Gewicht und Lackierung

Der Rahmen bringt 980 Gramm auf die Waage. Bedenkt man die Aero-Features, kann sich dieses Gewicht wirklich sehen lassen. Gegenüber Sartos vorherigen Aero-Rahmen hat das Lampo sogar noch 70 Gramm abgespeckt. Wem die hier abgebildete weiß-grüne Lackierung nicht so zusagt, kann zwischen neun weiteren Designs wählen. Von Schwarz-Rot, Weiß-Pink über ein auffälliges Blau bis hin zu einer vorwiegend roten Lackierung ist alles dabei.

Das Sarto Lampo ist in zehn verschiedenen Designs zu haben.

Zudem bietet Sarto all seine Rahmen auch für Scheibenbremsen an und stellt somit unter Beweis, dass auch ein kleinerer, custom-orientierter Familienbetrieb in der modernen Welt des Radsports bestehen kann.

Sarto Lampo mit ISOFLOW-Sitzstreben
Sarto Lampo mit optimierter Carbonsattelstütze
Sarto Lampo mit optimierter Carbonsattelstütze

Sarto zeigt mit dem Lampo eindrucksvoll, was aus italienischer Handwerkskunst hervorgehen kann. Nicht in einer asiatischen Fabrik sondern in einer Radschmiede in Venetien wurde dieses überzeugende Aero-Rennrad aus Carbon in Handarbeit gefertigt.

Durch zukunftsorientierten Custom-Rahmenbau kann Sarto in der modernen Welt des Radsports überleben.

Weitere Informationen zum Sarto Lampo und den anderen Bikes der Italiener findet ihr auf der Hersteller-Website.

Die Kabel verlaufen beim Sarto Lampo im inneren der Rohre.
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Schaltwerk
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Umwerfer
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Schaltwerk
Sarto Lampo mit interner Kabelführung
Sarto Lampo mit Deda-Trentacinque-Vorbau
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Kurbel
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Bremshebeln
Sarto Lampo mit Campagnolo-Record-Bremshebeln
Sarto Lampo mit Lenkerband und Lenkerkappen von Arundel
Sarto Lampo mit interner Kabelführung
Sarto-Sattel mit Carbongestell und -verschalung
Sarto-Sattel mit Carbongestell und -verschalung
Sarto-Sattel mit Carbongestell und -verschalung
Sarto-Sattel mit Carbongestell und -verschalung
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