In einem Testumfeld mit einigen Extrem-Boliden wie dem Look 795 Aerolight und einem Pinarello Dogma F8 kann sich der rein subjektive Fahreindruck bei deutlich preisgünstigeren Rädern schon einmal ein wenig ins Negative verschieben. Dies gilt es bei der Bewertung zu vermeiden. Beim Focus Cayo 3.0 Disc war unser erster Eindruck nach zwei Testfahrten absolut deckungsgleich und durchgehend positiv.

Die Sitzposition ist auf dem neuen Rahmen sportlich, aber nicht so gestreckt wie bei den reinrassigen Racebikes. Überaus erfreulich fällt auch die Dämpfung von Vibrationen und kleinen Schlägen aus, dies ist vor allem am Sattel deutlich spürbar und rührt möglichereise auch vom nicht supersteifen Laufrad her.

Mit Rahmengröße S (RH50) stand uns ein recht kleines Frameset zur Verfügung. Diese fallen im Regelfall deutlich härter aus als größere Rahmen. Auf das Cayo 3.0 Disc trifft dies nicht zu, da Focus alle Rahmengrößen mit unterschiedlichen Stärken ausliefert und so diesem Trend gegensteuert.

Durch das geringe Gewicht und die gute Steifigkeit im Tretlagerbereich lässt sich das Cayo gut beschleunigen und überzeugt auch am Berg durch guten Kraftumsatz. Abwärts bleibt es in schnellen Kurven spurtreu und lässt sich auch durch grobe Straßenbeläge nicht aus der Ruhe bringen.

Die Red 22 Scheibenbremsen bieten einen ganz klar definierten Druckpunkt und sehr gleichmäßig hohe Bremskräfte. Besonders auf nasser Straße bot das Cayo Disc eine ausgeglichene Bremsperformance und blieb auch bei beherztem Zugriff gut beherrschbar. Die Kombination aus Gabel mit Steckachse und den DT Swiss Laufrädern erscheint uns als ideale Kombination für dieses Rad mit enormer Seitensteifigkeit und einem glänzenden Einlenkverhalten.