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Rennrad-Test

Felt Breed 20 2021 – das Gravelbike im Test

Das aktuelle Felt Breed 20 soll ein treuer Begleiter auf allen Abenteuern sein, aber auch auf Asphalt eine gute Figur machen. Wir haben es getestet.

Seit einigen Jahren mischt auch Felt im immer populärer gewordenen Markt für Gravelbikes mit. Das Felt Breed soll dabei treuer Begleiter auf allen abenteuerlichen Strecken sein, währenddessen aber seine Ursprünge im Road-Bereich nicht vergessen. Wir haben uns die neueste Version des Felt Breed angesehen.

Im Vergleich zur ebenfalls offroad-tauglichen Broam-Serie aus dem gleichen Hause kommt die Breed-Reihe von Felt mit einer etwas aggressiveren, renntauglicheren Geometrie daher und soll so sowohl fürs Bikepacking geeignet sein als auch für den Einsatz bei Rennen auf verschiedensten Untergründen.

Felt Breed 20: Technische Eigenschaften

Am Rahmen aus hydrogeformten „SuperLight-Aluminium“ und der Carbongabel finden sich, ganz dem Grundsatz eines Abenteuer- und Reisebikes entsprechend, zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör. Eine Trinkflasche findet am Sitzrohr ihren Platz, bis zu zwei weitere Trinkflaschenhalter können am Unterrohr montiert werden.

Auf dem Oberrohr sitzt ebenfalls eine Befestigungsmöglichkeit mit dem Standard-Flaschenhalter-Schraubenabstand. Hier kann unter anderem eine Bento-Box-Oberrohrtasche angebracht werden.

Selbstverständlich gibt es am Rahmen des Felt Breed Ösen für die Anbringung einer breiten Auswahl an Schutzblechen unterschiedlicher Formen von Drittherstellern. Für Fahrten mit hohem Bedarf an Gepäck steht auch die Möglichkeit zur Verfügung, einen Gepäckträger zu montieren. Die Befestigungspunkte für das Zubehör sind dabei clever integriert und fallen optisch nur wenig auf.

Serienmäßig kommt das Felt Breed 20 mit Vittoria Terreno Dry in 38 Millimeter Breite und einem 700c-Durchmesser. Rahmen und Gabel sind jedoch auch mit den im Durchmesser etwas kleineren und immer beliebter werdenden 650c-Laufrädern kompatibel.

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Ein Grund der steigenden Popularität der 650c-Größe ist, dass auf den kleineren Laufrädern nochmals breitere, und damit auch höhere Reifen montiert werden können. Bei annähernd gleicher Radgeometrie kann so bei einer sorgfältigen Wahl der Paarung Laufrad–Reifen der Abroll- und Federungskomfort positiv beeinflusst werden.

Platz für die extra breiten Reifen ist in Rahmen und Gabel jedenfalls genügend vorhanden: Bei 650b-Laufrädern passen sogar Reifen bis zu einer Breite von 2,1 Zoll ans Breed – das sind immerhin Ballons mit deutlich über fünf Zentimetern.

Fahreigenschaften des Felt Breed 20

Die Abstimmung zwischen Rahmen, Gabel, den 30 Millimeter hohen Laufrädern von Devox und den mäßig breiten Reifen ist Felt beim Breed 20 ausgezeichnet gelungen. Jederzeit ist der Abrollkomfort enorm und selbst üble Schlaglochpisten verlieren ihren Schrecken, werden sie doch gekonnt durch Flex und Reifenfederung geglättet. Auch auf Kopfsteinpflaster hält das Felt Breed so immer satten Kontakt zum Untergrund, eine Neigung zum Hüpfen gibt es nicht.

Für lange Passagen über schottriges und hopriges Gelände ist das Setup geradezu ideal gelungen, das Breed fliegt geradezu über solches Terrain. Die Neigung zum lautstarken Schlagen der Kette gegen die Kettenstrebe ist minimal und auch sonst ist dem Breed kein nerviges Klappern zu entlocken, selbst nicht bei Sprüngen über hohe Bordsteine oder sonstige abrupte Absätze.

Dabei weist der Alurahmen des Felt Breed immer eine ordentliche Steifigkeit auf und sorgt mit seiner straßenorientierten Geometrie für ein flinkes Handling auf Asphalt. Zu diesem Eindruck tragen auch die mäßig profilierten Vittoria Terreno Dry bei, die bei Geradeausfahrt dem Vorwärtsdrang nur wenig Profil entgegensetzen und so annähernd den Topspeed eines Straßenreifens erlauben. Für feuchtere Untergründe bietet der Hersteller auch gröber profilierte Versionen des gleichen Reifens an.

Dass mit einem Gravelbike wie dem Felt Breed keine messerscharfen Kurvenbögen mit der Präzision gezogen werden können, wie sie mit einem reinrassigen Straßenrenner möglich sind, sollte klar sein. Auf seinem angestammten Terrain, den losen Untergründen, kann das Breed seine Stärken aber voll ausspielen. Dabei ist es immer bereit für einen eventuell notwendigen Haken und will durchaus aktiv geführt werden, dabei wird das Bike jedoch nie nervös. Auf steinigen Abfahrten wirkt das Breed auch wegen seines soliden Aufbaus jederzeit wie eine sichere Bank.

Für das Breed 20 wählte Felt eine SRAM-Force-1-Gruppe mit der für Gravelbikes typischen 1×11-Konfiguration. Der Aufbau ohne Umwerfer vereinfacht und erleichtert das Gesamtsystem und minimiert das Risiko von Kettenabwürfen, wie sie gerne dort vorkommen, wo es besonders holprig ist.

Erkauft werden diese Vorteile durch eine fühlbar gröbere Gangabstufung als bei einer Konfiguration mit zwei Kettenblättern und durch eine verringerte Bandbreite der Übersetzung. Beim hier gezeigten Breed 20 sind es mit der 11-42er-Kassette knapp über 380 Prozent. Straßenrennradtypisch sind Werte von deutlich über 400 Prozent. Dennoch steht bei entsprechend sorgfältiger Gangwahl für die allermeisten Situationen ein passendes Übersetzungsverhältnis zur Verfügung.

Wer sich mehr Kletterfähigkeit wünscht oder aber regelmäßig mit schwerem Gepäck unterwegs ist, kann auf Kosten des Topspeeds letztendlich auch den 40-Zähner an der Kurbel mit einem kleineren Kettenblatt ersetzen.

Testbike

Das hier getestete Felt Breed 20 wiegt etwa 9,5 Kilogramm und ist mit einer SRAM-Force-1-Gruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen (160-mm-Rotoren) ausgestattet. Kurbeln und das T47-Tretlager kommen von Praxis, während Vorbau, Lenker, Laufräder und die Carbon-Sattelstütze aus dem Regal der hauseigenen Marke Devox stammen. Die Preisempfehlung beträgt knapp 2650 Euro.

Alternativversion zum Felt Breed 20

Alternativ zum hier getesteten Felt Breed 20 steht für die Saison 2021 auch das Breed 30 zur Verfügung. Es ist mit dem gleichen Rahmen ausgestattet, kommt aber in der Farbe „Satin Glow Green“ und unterscheidet sich hauptsächlich durch die ebenfalls 11-fache Shimano-GRX-Gruppe und den geringeren Preis von knapp 2000 Euro.

Verfügbare Rahmengrößen und Farben

Das Felt Breed 20 ist in den Rahmengrößen 47, 51, 54, 56, 58 und 61 verfügbar und kommt in der Farbe „Satin Velvet“. Die gleichen Rahmengrößen sind auch für das Breed 30 erhältlich, die Farbe des Bikes ist hier ein „Satin Glow Green“.

Testfazit

 

Das Felt Breed 20 ist ein leichtfüßiges und robustes Gravelbike, das sich vielseitig einsetzen lässt und dabei einen sportlichen Charakter pflegt. Besonders angetan waren wir vom Fahrkomfort. Je nach Reifen- und Reifendruckwahl lassen sich mit dem Breed auch ganz fiese Pisten sensationell glattbügeln.

Wer ein Bike sucht, das sich für das Pendeln in der Stadt ebenso eignet wie für mehrtägige Abenteuertouren abseits asphaltierter Wege oder Gravelrennen, findet mit dem Felt Breed 20 eine grundsolide und zuverlässige Basis, die sich in vielfältiger Weise auf die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Hervorragend bei den Bikes der Felt-Breed-Serie: das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mehr zu den Gravelbikes der Felt-Breed-Serie findest du auf der Webseite von Felt.

Weitere Bilder zum Felt Breed 20 2021

Bilder: Arian Schlichenmayer

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