Foto: Jonas Deichmann Adventures
Ausdauersportler Jonas Deichmann hat bei seinem Triathlon rund um die Welt die Halbinsel Baja California durchlaufen und wurde auf dem Festland in Mazatlan vom legendären Baseballclub Venados empfangen. Zudem durchquerte der mehrfache Weltrekordler das erste Narco-Gebiet in den Bergen des Bundesstaats Sinaloa und lief auf 2800 Meter Höhe durch Durango. Sein Run hat sich in Mexico mittlerweile zum Medienereignis entwickelt und er wird ständig von neuen Begleitern flankiert. Eine Hündin namens La Conqueta folgte ihm für 130 Kilometer und wurde so kurzzeitig zum berühmtesten Hund Mexikos.
Als der Münchner aus El Salto herauslaufen war, stieß zunächst der örtliche Laufverein dazu. Ebenfalls dabei war der außergewöhnliche Straßenhund, der den Club hin und wieder gerne auf seinen Touren eskortiert. Als der letzte Läufer nach einem Halbmarathon umkehrte, blieb La Coqueta an Deichmanns Seite. Er versuchte vergeblich, sie zurückzuschicken. Nach dem Tagespensum von 50 Kilometern legte sich die tierische Gefährtin vor das Zelt. Am Morgen war La Conqueta immer noch da, und so liefen beide weitere 50 Kilometer zusammen.
In der Zwischenzeit lief die Geschichte über das Duo in den Nachrichten. Je näher die Stadt Durango kam, desto mehr Läufer und Radfahrer gesellten sich hinzu, zeitweise waren es über 100 Menschen, gefolgt von einer Karawane hupender Autos und begleitet von einem Polizeiauto an der Spitze. Nach der Ankunft und 15 Interviews, quartierte man ihn in einer Suite im des Hotels Casablanca ein, TV-Sender berichten über den Forrest Gump aus dem realen Leben.
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Am Morgen begleiten beide erneut etwa 80 Läufer, die dabei singen und feiern. In El Salt erklärte sich unterdessen eine Familie bereit, den Hund zu adoptieren. „Wir laufen noch 15 Kilometer zusammen und dann heißt es Abschied nehmen. La Conqueta wird auf einen Pickup geladen und die 130 Kilometer zurück nach El Salto gebracht, wo sie mit einer Medaille und einer eigenen Hundehütte wie ein Held empfangen wird. Ein Fernsehsender bringt einen eigenen Beitrag über La Conqueta“, schreibt Deichmann.
An fast jedem Ort wird der Extremsportler vom Bürgermeister in Empfang genommen, erneut begleiten ihn 15 Läufer bis zur Bezirksgrenze, wo laut Deichmann schon die nächste Gruppe wartet: „Mittlerweile kennt mich hier jeder. Die Autos halten an und ich muss ständig Selfies machen. In der kleinen Stadt Vincente Guerrero gibt es einen irren Empfang. Die Leute stehen an der Straße und jubeln mir zu, und auf dem Platz stehen ein paar hundert Menschen, um mich zu begrüßen. Es ist unglaublich.“
Jonas Deichmann sorgt auf seiner Weltumrundung immer wieder für Aufsehen, aber die vergangenen Tage scheinen zwischenmenschlich ein Erlebnis der etwas anderen Art gewesen zu sein.