Der Giro d’Italia folgt auch 2021 seinem Ruf, die Fahrer unnachgiebig und bis aufs Äußerste herauszufordern. Mit 47.000 Höhenmetern, die es auf der Strecke von Turin nach Foggia und zurück nach Mailand zu bewältigen gilt, wird das „Gruppo“ einige Hindernisse überwinden müssen.
Der Giro verlässt sich nicht darauf, die schiere Anzahl an Höhenmetern auf die altbewährten Riesen in den letzten Tagen zu beschränken. Schon innerhalb der ersten zehn Tage trifft das Fahrerfeld auf ein paar fordernde Abschnitte in den Apenninen, an denen sich einiges an Drama entfalten kann. Folgende fünf Etappen stechen jedoch besonders ins Auge.
11. Etappe: Perugia – Montalcino
Als der Giro d’Italia im Jahr 2010 zuletzt die Schotterstraßen um Montalcino besuchte, war es eine der spannendsten Etappen in der jüngsten Geschichte des Rennens. Cadel Evans konnte sich nach zähem Kampf durch Regen und Schlamm als Sieger des Tages behaupten. Gravel-Biken erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit, aber 2010 waren Profis auf Schotterstraßen in einem Straßenrennen vor allem bei einer Grand Tour noch fast eine Neuheit.
Die Einführung der Strade Bianche in 2007 schürte das Interesse und leistete seinen Teil zur wachsenden Begeisterung im Radsport. Auch die Tour de France folgte dem Beispiel des Giro d’Italia. In den den vergangenen Jahren hat die Tour immer wieder Etappen mit Passagen über Schotterstraßen mit ins Programm genommen. Die Etappe in 2010 bot auf den letzten 20 Kilometern zum Ziel insgesamt 14 Kilometer der Strade Bianche, verteilt auf zwei Passagen. In der diesjährigen Ausgabe fordern vier Passagen über 24 Kilometer auf den letzten 70 Etappenkilometern die Fahrer heraus.
Dem ersten Abschnitt über 9,1 Kilometer bei Torrenieri folgt die härteste und längste Schotterpiste. Im Ganzen 13,5 Kilometer lang müssen die Fahrer zusätzlich zur schwierigen Strecke auch den steilen Anstieg Castiglion del Bosco bewältigen. Danach geht es für das Peloton unerbittlich weiter mit zwei weiteren kräftezehrenden Schotterpassagen (jeweils 7,6 Kilometer und 5 Kilometer lang), bevor der Passo del Lume Spento zum zweiten Mal erklommen werden muss.