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Rennberichte & Analysen

UCI Weltmeisterschaft 2017: Peter Sagan ist Weltmeister im Straßenrennen

Peter Sagan holte sich zum dritten Mal in Folge den Weltmeistertitel bei der UCI Weltmeisterschaft in Bergen, Norwegen.

Es war ein spannendes Finale beim Straßenrennen in Bergen, das einem schon fast dem Atem nahm und durch ein Foto-Finish auf der Ziellinie entschieden wurde: Der Peter Sagan (Slowakei) kam auf der letzten Runde wie aus dem Nichts, um sich seinen historischen dritten Welmeistertitel in Folge zu holen. Der Slowake schoss aus der letzten Kurve nach vorne und behauptete sich auf der Ziellinie gegen Alexander Kristoff (Norwegen) und Michael Matthews (Australien). 

Es kam zu einem Massensprint unter 26 Fahrern, nachdem das Peloton am Anstieg zum Salmon Berg auseinanderfiel. als dieser auf der letzten der elf Runden zum letzten Mal befahren wurde. Julian Alaphilippe (Frankreich) war der eigentliche Anstifter zum Angriff zum Ziel: Der Franzose setzte sich zusammen mit Giovanni Moscon (Italien) am Gipfel des Berges von der Gruppe ab. Erst auf den letzten zwei Kilometern vor dem Ziel wurde er eingeholt und vom Peloton wieder eingenommen.

Peter Sagan (Slovakei) gewinnt zum dritte mal in Folge den Weltmeistertitel im Strassenrennen. Alexander Kristoff (Norwegen) gewinnt Silber, Michael Matthews (Australien) Bronze (Foto: Sirotti)
Peter Sagan (Slowakei) gewinnt zum dritte mal in Folge den Weltmeistertitel im Strassenrennen. Alexander Kristoff (Norwegen) gewinnt Silber, Michael Matthews (Australien) Bronze (Foto: Sirotti)

Als Sagan 2015 seinen ersten Weltmeistertitel in Richmond holte, war er ein klarer Favorit und der stärkste Fahrer im Peloton, der sich seinen Sieg im Alleingang holte. Bei der Weltmeisterschaft in Doha in 2016, als er seinen Titel verteidigte und zum zweiten Mal das begehrte Regenbogentrikot gewann, fuhr er taktisch sehr geschickt und positionierte sich immer ziemlich weit vorne.

Es kam zum Massensprint und zum Fotofinish im Ziel. (Foto: Sirotti)
Es kam zum Massensprint und zum Fotofinish im Ziel. (Foto: Sirotti)

Dieser Sieg in Norwegen kam nochmal ganz anders: Als das Renngeschehen am Fuß des Salmon Berg explodierte, war der Slovake nirgends zu sehen. Es hatte den Anschein, als sei er nicht mehr im Rennen, als Alaphilippe sich absetzte. Aber auf den letzten 100 Metern kam Sagan mit seiner bekannten Panache und Power nach vorne geprescht und verteidigte seinen Titel zum dritten Mal in Folge.

Dabei sah es Anfang der Woche noch zweifelhaft aus, ob Sagan seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte, als er aus gesundheitlichen Gründen nicht beim Mannschaftszeitfahren mit seinem Team Bora-Hansgrohe teilnehmen konnte. Es war die richtige Entscheidung, das Ergebnis spricht für sich: Peter Sagan ist zum dritten Mal Weltmeister und geht mit diesem Sieg in die Geschichte des Radsports als der Fahrer ein, der diesen Titel dreimal in Folge gewinnen konnte.

„Es war nicht leicht“, gab Sagan zu. „Auf den letzten fünf Kilometern sagte ich, es sei schon entschieden. Ich versuchte, in die Fluchtgruppe zu kommen und Gaviria versuchte, die Lücke zu schließen, kam es zum Sprint. Es war unglaublich.“ Der Slowake war sich bewusst, dass es für den Gastgeber Norwegen nicht das erhoffte Ergebnis war. „Er [Kristoff] fuhr das Rennen in seinem Heimatland und es tut mir leid, aber ich bin froh, wieder gewonnen zu haben. Es ist unglaublich. Es ist etwas ganz besonderes.“

Die elf Runden durch die norwegische Stadt Bergen verlangte von den Fahrern viel taktisches Geschick und mentale Starke. (Foto: Sirotti)
Die elf Runden durch die norwegische Stadt Bergen verlangte von den Fahrern viel taktisches Geschick und mentale Starke. (Foto: Sirotti)

Auf den letzten 4,5 Kilometern merkte Alaphilippe, dass Moscon nicht mehr mithalten konnte und zog das Tempo an. Der Franzose befand sich alleine auf dem Weg zum Ziel und hoffte darauf, sich das Hauptfeld vom Leib halten zu können. Aber die Verfolgergruppe schwoll immer mehr an, was es dem Franzosen unmöglich machte, den Abstand zu den anderen Fahrern zu halten.

Der Franzose wurde auf dem letzten Kilometer eingeholt und eine Gruppe von 26 Fahrern stürmte auf das Ziel zu. Kristoff setzte zu einem starken Sprint an und es ganz danach aus, als würde der Norweger sich den Weltmeistertitel sichern. Aber er hatte die Rechnung ohne den regierenden Weltmeister Sagan gemacht, der auf den letzten 50 Metern an dem Norweger vorbei zog und sich in die Geschichtsücher des Radsports fuhr.

“Es war schwierig, vorauszusehen, was passieren würde. Als wir den Anstieg zum letzten Mal hinauffuhren, war die Gruppe schon in drei Teile oder mehr zersplittert. Die Fahrer kamen von hinten und holten uns ein und vorne war eine Fluchtgruppe. Danach kamen alle innerhalb von ein paar Sekunden kurz vor dem Ziel wieder zusammen. Man kann es nicht immer voraussagen“, sagte Sagan. „Ich bin sehr glücklich, ich muss mich bei all meinen Teamkollegen im Nationalteam bedanken und auch bei meinen Freunden im Team.“

Sagan widmete seinen Sieg Michele Scarponi, der diese Jahr bei einem Verkehrsunfall, während der trainierte, tötlich verunglückte. „Ich widme diesen Sieg Michele Scarponi, denn er hätte morgen Geburstag. Es war ein trauriges Ereignis. Auch meiner Frau, die unser erstes Kind erwartet, widme ich diesen Sieg. Es ist ein sehr erfolgreicher Abschluss der Saison und ich bin sehr glücklich.“

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