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Tour de France 2018

Tour de France 2018: Julian Alaphilippe siegt im Alleingang auf der 10. Etappe in Le Grand Bornand

Van Avermaet verteidigt unterdessen das gelbe Trikot und baut seine Gesamtführung aus.

Auf der ersten Bergetappe der 105. Tour de France holt sich Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) den ersten Etappensieg seiner Karriere bei der Tour de France. Der Franzose setzte 30 Kilometer vor dem Ziel alles auf eine Karte und ging in einen Soloangriff über. Sein mutiger Einsatz wurde nach zwei Pässen mit dem größten Sieg seiner Laufbahn belohnt.

Alaphilippe war in der Ausreißergruppe gewesen, die sich schon relativ früh abgesetzt hatte. Nachdem er auf dem Col du Bluffy und dem Montée du Plateau die Punkte der Bergwertung ergattert hatte, ging er zum Angriff über und überquerte den Col de Romme alleine. Der Franzose fuhr beherzt weiter und hielt seine Führung über den Col de la Colombière und die lange Abfahrt ins Ziel.

Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) gewinnt die erste Bergetappe der 105. Tour de France in den Alpen. Der Franzose griff 30 Kilometer vor dem Ziel an und lieferte einen starken Soloritt zum Ziel. (Foto: © ASO)
Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) gewinnt die erste Bergetappe der 105. Tour de France in den Alpen. Der Franzose griff 30 Kilometer vor dem Ziel an und lieferte einen starken Soloritt zum Ziel. (Foto: © ASO)

„Es ist sehr emotional, denn eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen ist nicht leicht”, sagte Alaphilippe. „Vor zwei Jahren, bei meiner ersten Tour de France, kam ich einem Etappensieg sehr nahe, und jetzt hier zu gewinnen, es ist total unerwartet. Mir fehlen die Worte. Ich denke gerade an meine Familie.”

Die Fans am Straßenrand feuerten den Franzosen an und schienen ihn zu beflügeln, als er alleine die letzten zwei Pässe eroberte. (Foto: © ASO)
Die Fans am Straßenrand feuerten den Franzosen an und schienen ihn zu beflügeln, als er alleine die letzten zwei Pässe eroberte. (Foto: © ASO)

„Ich bin froh, wenn ich sie glücklich machen kann und ich bin auch für mich sehr froh. Jetzt hoffe ich, dass für Bob Jungels um die Gesamtwertung alles gut laufen wird. Es gibt noch viel zu tun, aber heute möchte ich diesen Moment genießen.”

Für den 26-jährigen kam der heutige Sieg in den Alpen fast einer Ehrenrettung bei, nachdem er auf der 6. Etappe als Favorit um den Tagessieg nicht das erwartete Ergebnis lieferte. Auf dem Weg zur Mur de Bretagne verpasste der Franzose den entscheidenden Moment und kam letztendlich als Vierter ins Ziel.

„Ich war bei der Mur de Bretagne sehr enttäuscht, denn die liegt mir. An dem Tag habe ich an stärkere Fahrer verloren, meine Beine waren einfach nicht so gut wie ich es mir erhofft hatte. Aber dass sie sich so gut erholen und wiederkommen, und das an einem Tag wie heute, ist perfekt.”

Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) war ein Teil der Ausreißergruppe um Alaphillipe. Der Belgier ließ nicht locker und kam letztendlich als vierter ins Ziel, was ihm einen weiteren Zeitvorsprung vor seinen Rival um das gelbe Trikot gab. Der Belgier liegt 2:22 vor Geraint Thomas (Team Sky) in Führung. (Foto: © ASO)
Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) war ein Teil der Ausreißergruppe um Alaphillipe. Der Belgier ließ nicht locker und kam letztendlich als Vierter ins Ziel, was ihm einen weiteren Zeitvorsprung vor seinen Rival um das gelbe Trikot gab. Der Belgier liegt 2:22 Minuten vor Geraint Thomas (Team Sky) in Führung. (Foto: © ASO)

Seine starke Leistung brachten dem Franzosen nicht nur seinen Etappensieg sondern auch einen solide Führung in der Bergwertung. Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) wurde nach der heutigen Etappe zum „aggressivsten Fahrer” des Tages gekürt. Der Belgier, der derzeit in der Gesamtwertung führt, war ein Teil der Ausreißergruppe und blieb dabei, was ihm den vierten Platz auf der Etappe bescherte und einen weiteren Zeitvorsprung vor seinen Rivalen.

Der Belgier in Gelb kam 1:44 nach dem Etappensieger Alaphilippe ins Ziel und 1:39 vor der Gruppe der Favoriten, die unter Dan Martins Führung ins Ziel kamen. Van Avermaet führt mit einem Vorsprung von 2:22 vor Geraint Thomas (Team Sky) in der Gesamtwertung, mit Alejandro Valverde (Movistar) auf dem dritten Platz mit einem Zeitrückstand von 3:10.

Einige der Hauptfavoriten auf den Gesamtsieg schienen mit dem Übergang von dem Pavé in Roubaix zum Hochgebirge zu haben. Bob Jungels (Quick-Step Floors), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) verloren 51 Sekunden, Rigobertu Uran (EF-Drapac) kam mit einem Rückstand von 2:36 ins Ziel. Uran, der auf der 9. Etappe schwer gestürzt war, verlor den Anschluss zum Feld auf dem Colombiere. Seine Chancen auf einen Podiumsplatz bei der Tour de France scheinen mit jedem Tag zu verblassen.

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