Auf Sagans Cannondale SuperSix Evo Hi-Mod werden die Betrachter von zwei starren, grünen Augen auf dem Oberrohr beobachtet. Dieser wenig freundliche Blick darf auch als Warnung verstanden werden. Der Slowake ist in Lauerstellung und wartet nur auf seinen Moment.
Seine zweite Etappe belegte ganz im Gegensatz zur Aussage seine Oberrohr-Airbrushes das Sagan im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers vielleicht auch so etwas ähnliches wie Mitgefühl besitzt, sobald er das Rad besteigt.
Auf die Nachfrage warum er denn nicht Nibalis Attacke gefolgt sei, obwohl er in guter Position war, sagte Sagan, er wollte nicht das Verfolgerfeld wieder näher an seinen Freund und früheren Teamkameraden Nibali heranbringen und seine Siegchancen damit zunichte machen.
Ob dieser Kommentar nun der Wahrheit entspricht oder schlicht den PR-Code für „Ich wollte nicht, weil ich nicht mehr konnte“ darstellt, wird wohl nur Sagan selbst wissen.
Sollte es aber stimmen, könnte man auf die Idee kommen anzunehmen, dass sich das Team Cannondale noch zahlreiche weitere Möglichkeiten ausrechnet seinen Fahrer ins Gelbe Trikot zu bringen.
Es folgen noch zwei komplett flache Etappen, bei denen es recht unwahrscheinlich ist Nibali ohne Leadertrikot auf dem Podium zu sehen. Die Kopfsteinpflasteretappe 5 könnte aber die Plattform für einen Generalangriff von Sagan sein. Mit seinem sechsten Platz bei Paris-Roubaix zeigte er, wie gut ein Sagan mit Kopfsteinpflaster zurechtkommt um am Ende als strahlender Sieger auf dem Podium zu stehen – möglicherweise in Gelb.
Share