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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 21. Etappe – Tom Dumoulin gewinnt den 100. Giro d’Italia

Doppelsieg für Holland: Tom Dumoulin gewinnt die Jubiläumsausgabe des Giro d'Italia, Jos van Emden (Lotto Jumbo) holt sich den Etappensieg

Tom Dumoulin (Sunweb) schreibt Geschichte: Nach zwei anstrengenden und nervenaufreibenden Tagen gewinnt der holländische Meister als erste Holländer in der Geschichte des Rennens den Giro d’Italia. 

Und die Holländer kamen gleich im Doppelpack: Jos Van Emden (Team LottoNl-Jumbo) holte sich mit einer starken und brisanten Leistung den Etappensieg, 15 Sekunden vor Tom Dumoulin.

(Bild: Sirotti)
(Bild: Sirotti)

Tom Dumoulin bewies mit seiner Leistung auf der Strecke von Monza nach Milan, dass das Zeitfahren seine Paradedisziplin ist. Er legte die 29,3 Kilometer in 33:23 zurück, was ihm einen Zeitvorteil von 31 Sekunden über das Maglia Rosa Nairo Quintana (Movistar) einbrachte. Diese halbe Minute reichte aus, dass Tom Dumoulin das wichtigste Maglia Rosa des Giro d’Italia gewann: Das Maglia Rosa des Siegers.

Jos Van Emden gewinnt die 21. Etappe mit einer starken Leistung im Einzelzeitfahren von Monza nach Milan. (Bild: Sirotti)
Jos Van Emden gewinnt die 21. Etappe mit einer starken Leistung im Einzelzeitfahren von Monza nach Milan. (Bild: Sirotti)

Es war ein warmer und sonniger Tag, als die Fahrer einer nach dem anderen auf der Rennstrecke in Monza Richtung Milan geschickt wurden. In Zeitabständen von einer Minute machten sie sich auf den Weg, viele eher darum bemüht, innerhalb der Zeitbegrenzung das Ziel zu erreichen, als zu gewinnen. Nach drei Wochen harter Arbeit, langen Etappen und endlosen Höhenmetern lagen knapp 30 Kilometer zwischen ihnen und eine wohlverdiente Pause, in der Gewissheit, den Giro d’Italia bis zum Ende durchgehalten zu haben.

Van Emden fuhr ein starkes Rennen und gewann mit knapp 33 Minuten die 21. Etappe. (Bild: Sirotti)
Van Emden fuhr ein starkes Rennen und gewann mit knapp 33 Minuten die 21. Etappe. (Bild: Sirotti)

Am Anfang wechselte die Führung im Zeifahren immer wieder. Schließlich kam Jos van Emden an den Start. Der Holländer legte ein mörderisches Tempo vor und fuhr die leicht abfallende, etwas wellige Strecke nach Milan in knapp über 33 Minuten. Mit dieser Zeit übernahm der Holländer die Führung – und dabei sollte es auch bleiben.

Die Spannung stieg, als die letzten 15 Fahrer, diesmal in Zeitabständen von drei Minuten, in den sonnigen Nachmittag in Monza geschickt wurden. Schon bald waren es die Top 10 Fahrer der Gesamtklassifikation, die einer nach dem anderen die Rampe heruntergerollt kamen. Quintana, der Träger des Maglia Rosa, kam als letzter auf die Strecke. Und dann konnte man die Entwicklung nur noch mit Spannung und Nägelbeißen verfolgen.

(Bild: Sirotti)
(Bild: Sirotti)

Nach 8,8 Kilometern, dem ersten Zeitcheck, war Dumoulin nur zwei Sekunden langsamer als sein Landsmann Van Emden. Pinot, der auf Platz drei in der Gesamtwertung lag, hatte schon stark nachgelassen und war 26 Sekunden langsamer. Nibali verzeichnete einen Zeitverlust von 19 Sekunden und Quintana 31 Sekunden.

Pinot verlor während des Zetifahrens sein Platz auf dem Podium. (Bild: Sirotti)
Pinot verlor während des Zetifahrens seinen Platz auf dem Podium. (Bild: Sirotti)

Der nächste Timecheck kam und ging: Wieder lag Dumoulin nur zwei Sekunden hinter Van Emden. Pinot hatte noch mehr Zeit eingebüßt und schien immer weiter abzubauen. Nibali lag 43 Sekunden hinter der Führung. Quintana lag ganze 1:08 zurück – Dumoulin trug schon virtuell das Maglia Rosa, als das die Minuten des Zeitfahrens fortschritten und Milan Kilometer um Kilometer näher kam.

Gegen die Zeitfahrmaschine hatte Quintana keine Chance. (Bild: Sirotti)
Gegen die Zeitfahrmaschine hatte Quintana keine Chance. (Bild: Sirotti)

Nach und nach erreichten die Top 10 Fahrer der Gesamtklassifikation das Ziel in Milan. Bob Jungels schlug Adam Yates in der Wertung des jungen Fahrers. Alle Fahrer gaben ihr Bestes und holten alles aus ihrem geschundenen Körpern und ihren müden Beinen. Aber keiner kam an den Zeitfahrspezialisten Tom Dumoulin heran. Der Sieger des 100. Giro d’Italia wurde er: Tom Dumoulin – ein Profi aus Maastricht, der seine Karriere als Arzt aufgab, um Radfahrer zu werden und der erste holländische Sieger des Giro d’Italia.

Tom Dumoulin kam mit der zweitbesten Zeit ins Ziel, aber er konnte nicht glauben, dass er gewonnen hatte, während die anderen Fahrer sich noch auf der Strecke befanden und gegen die Uhr und um ihre Platzierung kämpften. Erst kurz bevor Quintana ins Ziel kam, entspannte sich Dumoulin und fing an, seinen Sieg zu feiern.

 

Das Podium des 100. Giro d
Das Podium des 100. Giro d’Italia. (Bild: Sirotti)

Jos Van Emden brach vor Erleichterung und Glück in Tränen aus, als es feststand, dass er die letzte Etappe des 100. Giro d’Italia gewonnen hatte. Für den Landsmann des Gesamtsiegers war es nicht irgendein Sieg: Es ist sein erster Sieg bei einer Grand Tour in seiner professionellen Laufbahn.

„Das ist fantastisch! Total verrückt und unglaublich!“, sagte Dumoulin, als er die Nachricht, dass er gewonnen hatte, sacken liess. „Ich bin sprachlos. Unglaublich. Heute war so ein nervenaufreibender Tag. Ich war von Anfang an total nervös. Ich musste Ruhe bewahren, aber das fiel mir schwer. Meine Beine fühlten sich gut an, also habe ich alles gegeben.“

 

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