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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 18. Etappe – Van Garderen siegt in St. Ulrich

Pinot nähert sich dem Podium, Bob Jungels muss das weiße Trikot abgeben.

Tejay van Garderen (BMC) holte sich in St. Ulrich seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour seiner Karriere, als er nach 137 km und einer Höhenmetertortur in St. Ulrich das Ziel überquerte. Nach einem anstrengenden Nachmittag in einer Ausreißergruppe, schlug er den Füher der Bergwertung Mikel Landa (Team Sky) direkt an der Ziellinie.

Eine Minute später kam das Maglia Rosa Tom Dumoulin (Sunweb) in das Ziel, zeitgleich mit seinen engsten Rivalen Nairo Quintana (Movistar) und Vincenzo Nibali (Astana). Dumoulin hatte erfolgreich die zahlreichen Angriffe auf seine Position den ganzen Tag abwehren und seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen können.

(Bild: Sirotti)
(Bild: Sirotti)

Den größten Erfolg des Tages innerhalb der Anwärter auf die Gesamtwertung gehört Thibaut Pinot (FDJ). Der Franzose jagte van Garderen und Landa hinterher. Auf den letzten Kilometern hatte er sie schon fast eingeholt. Durch diesen beherzten Angriff kam Pinot als dritter ins Ziel und erhielt wertvolle Bonus-Sekunden, mit denen er 1:02 auf Dumoulin, Quintana und Nibali gutmachte. Ein Platz auf dem Podium für ihn damit in greifbare Nähe gerückt.

Drei Rivalen lieferten sich einen hitzigen Kampf in den Bergen - und kamen zusammen ins Ziel. (Bild: Sirotti)
Drei Rivalen lieferten sich einen hitzigen Kampf in den Bergen – und kamen zusammen ins Ziel. (Bild: Sirotti)

Diese relativ kurze Etappe brachte ihre Herausforderung durch die Höhenmeter, die durch fünf kategorisierte Berge zusammenkamen. Wie erwartet fackelten die Profis nicht lange und schon innerhalb der ersten acht Kilometer bildete sich eine große Ausreißergruppe. Mit dem Ende des Giro d’Italia in Sicht, kam es zu einem hitzigen Gefecht unter den Top-Favoriten, jeder darauf erpicht, die Führung des Rennens zu übernehmen.

Während Landa vorne in der Ausreißergruppe sein Auge auf einen Etappensieg geworfen hatte und dementsprechend an den Anstiegen nicht locker ließ, lieferten sich Quintana, Nibali und Dumoulin ein hartes und unbarmherziges Gefecht. Auf dem Passo Gardena fuhr Quintana einen harten Angriff.

Nibali liess sich nicht zweimal bitten und folgte ihm. Dumoulin, der keine Teamkollegen um sich hatte, befand sich mal wieder in einer schwierigen Situation, als sich die zwei Fahrer von der Gruppe des Maglia Rosa entfernten.

Dumoulin liess sich nicht aus der Ruhe bringen. (Bild: Sirotti)
Dumoulin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. (Bild: Sirotti)

Aber wieder einmal bewies der Holländer, dass die Kraft und der Rhythmus eines Zeitfahrers auf den Pässen in den Alpen auch durchaus von Vorteil sein kann: Mit einer Gleichmäßigkeit setzte er ihnen nach und holte seine Rivalen langsam aber sicher wieder ein. Fast oben am Pass angekommen wurden Nibali und Quintana von Dumoulin eingeholt. Und von da an konnten sie ihn nicht mehr abschütteln.

Während hinten im Hauptfeld der Kampf um die Gesamtwertung ausgetragen wurde, ging es vorne in der Ausreißergruppe um den Etappensieg. Van Garderen und Landa lieferten sich auf dem Anstieg zum Ziel ein Kopf-an-Kopf Rennen. Keiner vermochte den anderen abschütteln zu können. Letztendlich schaffte es der Amerikaner vom BMC Team auf den letzten paar hundert Metern an Landa vorbeizukommen, um diesen Etappensieg sein Eigen zu nennen.

„Mit diesem Sieg habe ich meine erste Etappe bei einer Grand Tour gewonnen“, sagte van Garderen. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, vor allem, weil ich diese Gegend hier gut kenne. Ich habe hier viel trainiert, kenne fast jeden Zentimeter dieser Straßen. Ich kann es kaum glauben, diese Etappe gewonnen zu haben.“

 

Kann er das maglia rosa bis nach Milan tragen? (Bild: Sirotti)
Kann er das Maglia Rosa bis nach Milan tragen? (Bild: Sirotti)

Dumoulin bewies Stärke und Durchhaltevermögen. Mit zwei verbleibenden Tagen in dem Giro d’Italia und einem Einzelzeitfahren, seiner Paradedisziplin, in Milan am letzten Tag ist ein Sieg nicht unwahrscheinlich. Aber wir berichten über Sport, Radsport im Allgemeinen und den Giro d’Italia im Besonderen, daher sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen. Noch liegen zwei volle Tage und ein paar Höhenmeter zwischen den Fahrern und dem endgültigen Sieg.

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