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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 17. Etappe – Rolland reitet Solo zum Sieg

Nach fünf Jahren Wartezeit gewinnt der Franzose wieder eine Etappe bei einer Grand Tour

Es war ein hart erkämpfter Sieg: Pierre Rolland (Cannondale-Drapac) war in einer drei Mann starken Gruppe, die sich schon früh auf der 219 km langen Strecke absetzte. Noch 7,5 Kilometer vom Ziel entfernt, befand er sich in einer großen Ausreißergruppe, von der er sich erfolgreich absetzte und mit einem fabelhaften Soloritt den Sieg einfuhr.

Fünf Jahre ist es für den Franzosen her, dass er eine Etappe bei einer Grand Tour gewann und zwei Jahre für das Team, dem er 2016 beitrat. Sein Soloritt wird für ihn und für viele, die diese Etappe sahen, immer in Erinnerung bleiben. Es war ein hart erkämpfter und verdienter Sieg für einen Fahrer, der Niederlagen und Rückschläge einstecken musste.

(Bild: Sirotti)
(Bild: Sirotti)

Für das Maglia Rosa Tom Dumoulin (Sunweb) und die Favoriten war es ein ziemlich entspannter und unspektakulärer Tag im Sattel. Seine Rivalen nutzten diese Etappe, sich von den Anstrengungen des Vortages am Stelvio zu erholen. Der Tag stand im Zeichen einer großen Ausreißergruppe, die sich auf der ersten Hälfte der Strecke formte.

Geschick, Taktik und Teamwork brachten Rolland zum Ziel. (Bild: Sirotti)
Geschick, Taktik und Teamwork brachten Pierre Rolland zum Ziel. (Bild: Sirotti)

Letztendlich war es Rolland, der diese Etappe als sein Eigen bezeichnen durfte. Der Franzose und sein Team bewiesen taktisches Geschick und beispiellose Zusammenarbeit. Seine Entschlossenheit brachte dem Team den krönenden Abschluss eines hart erkämpften Tages im Sattel.

Auf der gesamten Strecke war Rolland immer wieder in Ausreißergruppen zu sehen. Der Franzose fuhr von Anfang an im Angriffsmodus. Nachdem er sich mit zwei anderen Fahrern, Matej Mohoric (UAE Team Emirates) und Pavel Bruss (Gazprom) vom Start vom Hauptfeld absetzte, baute sich schon bald mit ihnen ein großes Ausreißerfeld auf. Nachdem er sich auf den zwei klassifizierten Bergen des Tages ein paar Punkte gesichert hatte, wartete Rolland auf das Hauptfeld, um sich dort in der Sicherheit einer großen Gruppe Richtung Ziel tragen zu lassen.

Die Taktik machte sich bezahlt, und als sich die Gruppen neu sortierten, waren es Rolland und sein Teamkollege Michael Woods, die in beispielloser Teamarbeit auf den letzten 25 Kilometern einige entscheidende Angriffe markierten. Bald waren es nur noch 7,5 Kilometer bis zum Ziel und Rolland blies zum Angriff. Es war sehr offensichtlich, dass der Franzose an dem heutigen Tag wirklich gute Beine hatte und die Entfernung alleine zurücklegen und das Fahrerfeld von sich fernhalten konnte.

(Bild: Sirotti)
Die Profis auf dem Weg nach Canazei (Bild: Sirotti)

Dimension Data und Quick-Step Floors setzten zu einer Verfolgungsjagd an. Es hatte schon den Anschein, dass Rolland wieder eine Niederlage verkraften müsste. Aber Woods, der die Geschwindigkeit und den Fluss der Gruppe immer wieder unterbrach, sobald sie drohte, Rolland zu nahe zu kommen, jagte hinterher und verhinderte jeden Gegenangriff, der den Erfolg seines Teamkollegen drohte. Mit der Ziellinie in Sichtweite konnte Rolland seinen Erfolg für sich genießen.

„Ich bin so glücklich. Ich habe auf diesen Moment so lange gewartet. 2015 wurde ich bei der Tour de France auf einer Etappe zweiter und das letzte Jahr kann ich abschreiben. Ich habe im Winter mit meinem neuen Coach hart trainiert und endlich ist die Warterei vorbei. Mein Winter war dermaßen anstrengend und ich habe jetzt endlich gewonnen, weil ich harte Arbeit investiert habe“, sagte Rolland.

 

Der Rest des Feldes rollte später ins Ziel - nachdem Rolland 7,5km langen Ritt zum Sieg. (Bild: Sirotti)
Der Rest des Feldes rollte später ins Ziel – nachdem Rolland 7,5 km langen Ritt zum Sieg. (Bild: Sirotti)

„Ich dachte ‚Gestern war ein echt anstrengender Tag und alle sind erschöpft‘. Nach einem anstrengenden Tag gehe ich manchmal direkt nach dem Startschuss zum Angriff über. Aber ich hatte nicht erwartet, dass wir nur zur dritt sein würden. Eine große Gruppe ist immer schwierig zu kontrollieren und man greift immer wieder an. Am Ende sind alle müde. Ich hatte Woods dabei, der mir im Sprint helfen würde, falls die Gruppe mich einholen würde. Aber ein Kilometer vor dem Ziel wusste ich, dass ich gewonnen hatte. Ich bin so glücklich. Ich kann es kaum in Worte fassen.“

Für Tom Dumoulin war es ein ruhiger Tag - das maglia rosa konnte er sicher ins Ziel bringen (Bild: Sirotti)
Für Tom Dumoulin war es ein ruhiger Tag – das Maglia Rosa konnte er sicher ins Ziel bringen (Bild: Sirotti)
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