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Training & Ernährung

Radfahren trotz Krankheit: Das sollte man wissen

Weitermachen oder auskurieren? Ob das Training bei Erkrankung immer ratsam ist, haben wir etwas genauer unter die Lupe genommen

Foto: Dario Belingheri/BettiniPhoto

Nicht viele Faktoren erschweren dein Training in der kälteren Jahreszeit und im Übergang zum Frühling, aber eine heftige, gar fiebrige Erkältung kann deine Planung komplett durcheinander bringen und dich in deiner Vorbereitung zurückwerfen.

Mit den derzeitigen Beschränkungen in der Kontaktaufnahme und dem Verbot von Großveranstaltungen könnte man denken, die Ansteckungsgefahr für Erkältungskrankheiten sei drastisch reduziert. Dennoch kann es dir auch in dieser Phase passieren, dass du dir einen Infekt einfängst. Die Frage stellt man sich jedes Mal aufs Neue: weitermachen oder auskurieren?

Immer mit der Ruhe

Bei einer Krankheit mobilisiert dein Körper all seine Ressourcen und Energien, um solche Infekte zu bekämpfen. Deshalb solltest du deinen Körper in der Zeit nicht noch zusätzlich stark beanspruchen oder überanstrengen. Das bedeutet aber nicht ein totales Sportverbot: Zeigen sich nur leichte Symptome, kannst du die eine oder andere lockere Runde im niedrigen Pulsbereich schon drehen. Alles andere, was deinen Puls in die Höhe treibt, wie zum Beispiel hartes Tempo oder anstrengende Intervalle, solltest du besser verschieben, bis du wieder genesen bist.

Bei einem grippalen Infekt sollte man dem Körper die Ruhe gönnen, die er verlangt (Foto: Media24)

„Neck-check“

Manchen von uns fällt es immer wieder mal schwer einzuschätzen, ab wann wir uns und unserem Körper etwas Ruhe gönnen. Eine Faustregel unter Sportlern, die dir bei der Selbstanalyse einen Anhaltspunkt liefern kann, ist der „Neck Check“: Beschränken sich deine Symptome über dem Hals, wie zum Beispiel ein leichtes Kratzen im Rachen oder ein bisschen Schnupfen, spricht nichts gegen leichtes Training. Eine lockere Ausfahrt, bei der du wirklich darauf achtest, deinen Puls nicht in die Höhe zu treiben, kann sogar zu deinem allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Wichtig ist wirklich, dass du dich nicht verausgabst.

Wenn sich die Symptome aber unterhalb deines Hals ankündigen, beziehungsweise am ganzen Körper spürbar werden, ist Ruhe essenziell wichtig, obwohl du vielleicht noch gar keine erhöhte Temperatur messen kannst. Bei Symptomen wie Gliederschmerzen, Husten, Schmerzen in der Brust, geschwollenen Lymphknoten oder Verdauungsbeschwerden darf kein Sport mehr auf dem Plan stehen. Die Trainingseinheiten werden nicht zu deiner Leistungssteigerung beitragen, sondern deinen Körper zusätzlich schwächen und stressen.

Höre auf deinen Körper

„Jede Jeck ist anders“ – und jeder interpretiert die Schwere seiner Symptome dementsprechend auch individuell. Aber meistens signalisiert der Körper, ob er sich für leichte Bewegung an der frischen Luft begeistern kann. Bei Kopf- und Gliederschmerzen, verstopfter Nase und Abgeschlagenheit vergeht den meisten Sportlern die Lust aufs Radfahren oder anderes Training. Höre auf deinen Körper und wenn er dir klar zu verstehen gibt, dass er nicht mehr kann, tue ihm und dir etwas Gutes und ruhe dich aus. Umso schneller wirst du dich erholen und langsam wieder einsteigen können.​

Wer seine Erkältungen und Infekte nicht richtig auskuriert, riskiert eine schwerwiegende Herzmuskelentzündung (Foto: Unsplash/Robina Weermeijer)

Gefahr durch Training bei Krankheit

Nach dem Motto „ein Krieger kennt keinen Schmerz“ verzichtest du trotzdem nicht auf deine Trainingseinheiten. Anstatt deinen Körper zu schonen, quälst du dich durch Intervalle und lange Ausfahrten. Damit verschleppst du deinen Infekt, der daraufhin deutlich länger anhält und die Symptome sich verschlimmern. Nicht nur das: Eine Verschleppung kann langfristige und schwerwiegende Folgen haben. Sport bei Erkältung kann zu einer Herzmuskelentzündung führen. Für diese sekundäre Erkrankung bedarf es nicht unbedingt einer schweren Grippe, um daran nach einem verschleppten Infekt zu erkranken.

Die Genesung von Herzmuskelentzündungen dauert lange. Sie kann deine Gesundheit auf unbestimmte Zeit stark beeinträchtigen und eine Rückkehr zum Sport und ins gewohnte Training auf schwer absehbare Zeit verhindern. In schlimmen Fällen verursacht sie eine unentdeckte Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen, die mitunter sogar tödlich enden können.

Eine verschleppte Grippe oder Erkältung schwächt dein Immunsystem. Der Körper ist anfälliger für weitere Erkrankungen und Folgeerscheinungen wie zum Beispiel Bronchitis, Lungenentzündung oder Nasenneben – und Stirnhöhlenentzündung. Man wird einfach nicht richtig gesund und durch weitere Infekte zurückgeworfen. Es beginnt ein Teufelskreis, wenn du es nicht schaffst, dich vollständig auszukurieren.

Der sichere Wiedereinstieg

Du hast brav deine Füße still gehalten und deinem Körper die notwendige Ruhe gegönnt. Genauso wie dir dein Körper signalisierte, dass er Ruhe braucht, wird er dem Geiste zu verstehen geben, wann er bereit ist, wieder mit dem Training anfangen zu können. Falls du eine erhöhte Temperatur oder Fieber hattest und anschließend drei Tage fieberfrei warst, kannst du relativ sicher sein, den Infekt nicht zu verschleppen. Aber auch ohne Fieber sollte man mindestens zwei Tage vollkommen beschwerdefrei sein – und das ohne Einnahme von Medikamenten – bis du dich wieder deinem Rad und Trainingsessions annäherst. Auch wenn es schwer fällt: Im Zweifelsfall ist es besser, noch den einen oder anderen Tag anzuhängen, als zu früh wieder ins Training einzusteigen.

Vielen vergeht mit einer Erkältung der Appetit. Du hast vielleicht weniger und auch anders gegessen und deinem Körper fehlt jetzt die Energie, die gleiche Leistung zu bringen. Die Pause und die Krankheit hat regelreche an deinem Körper gezehrt und Muskelmasse abgebaut. Daher achte darauf, dass du in den symptomfreien Tagen vor deinem Wiedereinstieg auch wieder normal isst, um deinem Körper die notwendige Energie zur Verfügung zu stellen.

Langsam antesten

Deine ersten Einheiten müssen ja keine schweren und intensiven Intervalle. Es ist einfach nicht der Zeitpunkt herauszufinden, was dein Körper leisten kann und ihn bis zur vollständigen Erschöpfung treiben. Auch wenn es dir schwerfällt und du dich stark fühlst: Die ersten Ausfahrten solltest du ruhig angehen und etwas kürzer ausfallen lassen. Falls es sich gut anfühlt, lassen sich die Umfänge langsam steigern. Folgst du einem Trainingsplan, fange nicht dort an, wo du vor deiner Krankheit abbrechen musstest. Auch hier gilt das Credo: Schalte einen Gang runter und taste dich allmählich wieder an deinen Plan heran.

Denn letztlich ist kaum etwas frustrierender, als langfristig zurückgeworfen zu werden.

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