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Michael Woods (EF Education First-Drapac) holte sich den Tagessieg auf der 17. Etappe  der Vuelta a España bei der Bergankunft auf dem  Alto del Balcón de Bizkaia. Er schlug Dylan Teuns (BMC Racing), David de la Cruzz (Team Sky) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) auf dem steilen, harten Anstieg zum Ziel. Nairo Quintana (Movistar) scheint seine Chance auf den Gesamtsieg schwinden zu sehen. Gesamtführer Simon Yates (Mitchelton-Scott) verteidigte das rote Trikot, Alejandro Valverde (Movistar) konnte aber seinen Abstand zum Briten auf 25 Sekunden reduzieren.

„Es ist schwierig, es zu beschreiben“, sagte Woods. „So viele Leute standen am Straßenrand und jubelten, mein Directeur Juanma rief mir über das Radio zu ‚Fahre für deine Familie‘. Meine Frau und ich verloren vor zwei Monaten unser Kind. Sie hatte eine Totgeburt. Wir verloren unseren keinen Kerl, er hieß Hunter. Die ganze Zeit, als ich den Berg fuhr, habe ich an ihn gedacht und ich wollte unbedingt für ihn gewinnen und ich habe es geschafft.“

Michael Woods (EF Education First - Drapac) eroberte die Bergankunft der 17. Etappe der Vuelta a Espana 2018 und holte sich den Tagessieg auf dem nebelverhangenden Berg. (Foto: Sirotti)
Michael Woods (EF Education First – Drapac) eroberte die Bergankunft der 17. Etappe der Vuelta a Espana 2018 und holte sich den Tagessieg auf dem nebelverhangenden Berg. (Foto: Sirotti)

Der Tagessieger Woods war in der großen Fluchtgruppe, die sich am Anfang der Etappe vom Peloton abgesetzt hatte und zum Schluss auf dem letzten Anstieg untereinander um den Etappensieg kämpften. Auf dem letzten Kilometer befand sich der Kanadier in einer Gruppe mit Teuns, de la Cruz und Majka. Jeder dieser Fahrer war fest entschlossen, die Ziellinie al erster zu erreichen.

Die Zurufe der Fans und seines Directeurs schienen dem Kanadier auf den letzten steilen 800 Metern vor dem Ziel einen Schub zu geben. "Ich habe die ganze Zeit an meine Familie gedacht", sagte Woods im Ziel. (Foto: Sirotti)
Die Zurufe der Fans und seines Directeurs schienen dem Kanadier auf den letzten steilen 800 Metern vor dem Ziel einen Schub zu geben. „Ich habe die ganze Zeit an meine Familie gedacht“, sagte Woods im Ziel. (Foto: Sirotti)

Der Kanadier griff 800 Meter vor dem Ziel zum ersten mal an. Nachdem Teuns parierte, holte Woods erneut zum Angriff aus. Die Steigung erreichte 18% und Woods schaffte es, sich von seinen Mitstreitern zu entfernen. Teuns ließ nicht locker und war ihm bis zur Ziellinie hart auf den Fersen. Aber der EF-Drapac Fahrer konnte seinen Vorsprung halten und kam fünf Sekunden vor Teuns ins Ziel. Zehn Sekunden später erreichte de la Cruz die Ziellinie.

Die große Fluchtgruppe, in der sich unter anderem auch Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) befanden, erreichte den letzten Anstieg der 17. Etappe der Vuelta a España vier Minuten vor dem Peloton. Während die Ausreißer um den Etappensieg kämpften, kam es im Hauptfeld zu einer harten Schlacht um die Gesamtführung bei der Vuelta.

Astana bestimmte bei der Ankunft am Berg die Geschwindigkeit und schlug ein hartes Tempo an, um ihren Teamkollegen Miguel Angel Lopez in seiner Kampagne bei der Platzierung der Vuelta zu unterstützen. Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) und Rigoberto Uran (EF-Drapac) konnten dem Tempo nicht folgen und mussten das Peloton ziehen lassen.

Alejandro Valverde (Movistar) war auf der 17. Etappe der stärkste Fahrer unter den Hauptfavoriten. Er kam vor Simon Yates (Mitchelton-Scott) ins Ziel und konnte seinen Abstand auf die Gesamtführung auf 25 Sekunden reduzieren. (Foto: Sirotti)
Alejandro Valverde (Movistar) war auf der 17. Etappe der stärkste Fahrer unter den Hauptfavoriten. Er kam vor Simon Yates (Mitchelton-Scott) ins Ziel und konnte seinen Abstand auf die Gesamtführung auf 25 Sekunden reduzieren. (Foto: Sirotti)

Auf halbem Wege kam ein aggressiver Angriff von Valverde, dem Adam Yates (Mitchelton-Scott) unbeirrt Paroli bot. Der Brite übernahm die Führung und sein unbarmherziges Tempo war für Quintana zu viel des Guten. Letztendlich sah sich der Kolumbianer gezwungen, seine Rivalen ziehen zu lassen. Je steiler der Anstieg wurde, um so größer wurde der Abstand zwischen Quintana und den restlichen Favoriten, seine Chance auf den Sieg oder immerhin ein Platz auf dem Podium schwand sichtlich dahin.

Auf den letzten zwei Kilometern griff Lopez erneut an und während dieser Angriff Quintana den Rest zu geben schien, gab sich Adam Yates unbeeindruckt und blieb am HInterrad des Rivalen seines Bruders Simon haften. Die Steigung wurde steiler, das Feld schrank zusehends und Enric Mas (Quick-Step Floors) und Valverde bewiesen, dass sie an diesem Tag die stärksten Fahrer waren. Mas und Valverde erreichten das Ziel 2:40 nach Woods, Simon Yates kam acht Sekunden später ins Ziel.

Valverde liegt immer noch auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung, aber sein Rückstand zum roten Trikot Yates ist auf 25 Sekunden reduziert worden. Mas liegt jetzt auf dem dritten Platz der Gesamtwertung mit 1:22 Rückstand. Pinot büßte viel Zeit ein und liegt 5:31 hinter Simon Yates auf dem neunten Platz.

Quintana hatte es auf der 17. Etappe der Vuelta a España schwer getroffen: Der Kolumbianer, der mit seinen Rivalen nicht mithalten konnte, kam 3:44 nach Woods ns Ziel. Er liegt mit 2:11 auf Simon Yates auf dem sechsten Platz in der Gesamtwertung. „Ich hatte keine Kraft mehr“,  gab er zu. „Ich habe heute einiges an Zeit verloren, aber die Hauptsache ist, dass Valverde noch vorne mit dabei ist.“

Simon Yates war mit seiner Leistung auf der 17. Etappe zufrieden und konnte seine Führung erfolgreich verteidigen. (Foto: Sirotti)
Simon Yates war mit seiner Leistung auf der 17. Etappe zufrieden und konnte seine Führung erfolgreich verteidigen. (Foto: Sirotti)

Simon Yates gab sich zufrieden. „Natürlich wäre es mir viel lieber gewesen, wenn ich keine Zeit an meine Mitstreiter verloren hätte“, sagte er. „Aber die zwei Jungs waren am Schluss sehr stark. Ich bin gut gefahren und mit meiner Leistung zufrieden. Adam war die ganze Zeit auf diesem letzen Berg für mich da und hat sich für mich eingesetzt. Er hat gute Arbeit geleistet. Die Etappe heute war die, die mir am meisten Sorgen gemacht hat und ich bin froh, dass sie vorbei ist.“

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