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Vuelta a Espana 2017

Vuelta a España 2017: 11. Etappe – Miguel Angel Lopez schnappt sich den Sieg am Calar Alto

Chris Froome verteidigt erfolgreich seine Führung

Miguel Angel Lopez (Astana) holte sich mit einem heftigen Angriff gegen die Favoriten auf den Gesamtsieg den Etappensieg auf dem Calar Alto. Chris Froome (Team Sky) versuchte nach allen Kräften, den Kolumbianer wieder einzuholen, aber gegen die Kraft des Astana-Fahrers kam er heute nicht an. 

Froome musste sich mit dem zweiten Platz zufriedem geben, Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) kam hinter dem roten Trikot als dritter ins Ziel. Esteban Chaves (Orica-Scott) und Nicolas Roche (BMC Racing), die als Gesamtzweite die stärkste Bedrohung für Froome stellten, verloren gegenüber dem Gesamtführer viel Zeit. Chaves überquerte erst über eine Minute später hinter Froome die Ziellinie.

(Foto: Sirotti)
(Foto: Sirotti)

In der ersten Woche der Vuelta a España kam es in Spanien zu einer Hitzeschlacht nach der anderen, am zweiten Tag in der zweiten Woche geht es mit der Wasserschlacht weiter: Starker Regen begleitete die Profis auf ihrem Weg zur vierten Bergankunft der diesjährigen Vuelta. Die Strecke wurde als eine mittelschwere Bergetappe gehandelt, aber der letzte Anstieg zum Observatorio Astronomico de Calar Alto würde gewaltige Risse in der Gesamtwertung bewirken.

 

 

Nibali witterte seine Chance und fuhr auf den letzten Kilometern des Calar Alto einen starken Angriff. (Foto: Sirotti)
Nibali witterte seine Chance und fuhr auf den letzten Kilometern des Calar Alto einen starken Angriff. (Foto: Sirotti)

Die Fahrer erwartete eine Strecke, die wie schon am Vortag auf der 10. Etappe, aus zwei Hälften bestand: Zu Beginn relativ flach, im Gegensatz dazu zwei harte Berge der ersten Kategorie am Ende, mit dem Ziel oben beim Observatorio Astronomico de Calar Alto, dem größten Observatorium in Europa. Aufgrund des Streckenprofils erwartete man eine Ausreißergruppe und schon bald versuchte Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) sein Glück mit einem Angriff auf das Peloton.

 

Nach 40 Kilometern hatte sich schließlich eine Gruppe etabliert und vom Hauptfeld abgesetzt. Unter den Ausreißern befanden sich unter anderem Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Bob Jungels (Quick-Step Floors), Alessandro De Marchi (BMC), Antonio Pedrero (Movistar), Lennard Hofstede (Sunweb), Simon Clarke (Cannondale-Drapac) und Matej Mohoric (UAE Team Emirates).

Den Ausreißern wurde ein Zeitabstand bis zu fünf Minuten gewährt, aber nicht mehr. Team Sky kontrollierte das Tempo im Hauptfeld für ihren Teamkapitän im roten Trikot, Chris Froome und sorgte dafür, dass sich der Zeitabstand zu der Fluchtgruppe nicht vergrößerte. Orica-Scott kam Team Sky zur Hilfe und als die Ausreißer und das Peloton den ersten Berg des Tages erreichten, war der Abstand zwischen den zwei Gruppen auf 2:30 reduziert worden.

 

Froome konnte sich gegen Nibali durchsetzen und kam als zweiter hinter dem Etappensieger ins Ziel. (Foto: Sirotti)
Froome konnte sich gegen Nibali durchsetzen und kam als zweiter hinter dem Etappensieger ins Ziel. (Foto: Sirotti)

Sobald die Ausreißer den Berg erreichten wurde es schnell klar, wer dieser Herausforderung vom Können und von der From gewachsen war. Einige Fahrer mussten die Gruppe ziehen lassen, als die Straße anfing anzusteigen. Bardet, der in der ersten Wochen Schwierigkeiten hatte und sich in der Gesamtklassifikation nicht behaupten konnte, schlug ein brutales Tempo an. Armee, Anton, Jungels, Tolhoek und Reyes konnten erst mit dem jungen Franzosen mithalten, aber je höher die Straße ging, um so kleiner wurde auch die Gruppe um Bardet.

 

Der Abstand zwischen dem Peloton und den Ausreißern hatte sich erheblich verkleinert und Simon Yates (Orica-Scott) sah seine Chance, aus dem Hauptfeld heraus anzugreifen und die Lücke zu überbrücken. Als Yates zu den Ausreißern aufschloss, hatte sich die Zusammensetzung der Gruppe wieder geändert: Jetzt befand sich Bardet in der Gesellschaft von Armee und Visconti. Darwin Atapuma (UAE Team Emirates) gesellte sich bald darauf dazu, aber Armee wurde auf der Abfahrt zurückgelassen.

 

Hinauf zum Calar Alto

Yates und Bardet liessen auf der Abfahrt nichts anbrennen und als sie den Fuß des zweiten, und letzten, Berges erreichten, betrug ihr Abstand zum Peloton wieder über zwei Minuten. Es sah so aus, als würden die Ausreißer den Etappensieg unter sich ausmachen und nicht, wie angenommen, zu einem Kampf unter den Hauptanwärtern auf den Gesamtsieg kommen. Yates konnte letztendlich nicht mehr mit Bardet und Atapuma mithalten und musste sie 13 Kilometer vor dem Ziel ziehen lassen.

 

Während die Ausreißer versuchten, den Abstand zum Hauptfeld zu halten, setzten Team Sky und Bahrain-Merida das Tempo im Peloton und mit jedem Kilometer, den die Fahrer hinter sich brachten, wurde das Feld immer kleiner. Froome wurde von seinen Teamkollegen immer weit vorne positioniert und so näherte sich die Gruppe dem zweiten Berg.

Der Anstieg zum Ziel am Calar Alto verlangte von den Profis viel ab. (Foto: Sirotti)
Der Anstieg zum Ziel am Calar Alto verlangte von den Profis viel ab. (Foto: Sirotti)

Plötzlich kam es zu einem spektakulärenn Angriff von keinem anderen als Alberto Contador (Trek-Segafredo). Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) fackelte nicht lange und zog mit dem Spanier mit. Die zwei wurden schon bald wieder eingeholt, aber nicht ohne gewaltigen Schaden angerichtet zu haben: Chaves und Nicolas Roche (BMC Racing) wurden zurückgelassen und Fabio Aru (Astana) kam in Schwierigkeiten. Froome hielt sich zurück, während seine Teamkollegen und Bahrain-Merida stoisch den Vorsprung der Ausreißer verringerten. Noch 18 Kilometern zum Ziel und der Zeitabstand betrug nur noch 15 Sekunden. Chaves lag eine Minute hinter der Gruppe um das rote Trikot. Es war das hoheTempo, das Bahrain-Merida anschlug, das die zwei Ausreißer letztendlich, sieben Kilometer vor dem Ziel, vereinnahmte.

 

Froome schien durch das Tempo, das von Bahrain-Merida vorgegeben wurde, unter Druck zu geraten. Auf den letzten drei Kilometern hatte das rote Trikot nur noch einen Teamkollegen, in der Form von Mikel Nieve, zur Unterstützung an seiner Seite. Pellizotti, der die Hauptarbeit für Bahrain-Merida geleistet hatte, liess sich schließlich nach hinten fallen und Nieve stürmte an seine Stelle an der Spitze des Hauptfeldes. Froome schien dennoch sehr zu leiden und fuhr nicht zu seiner bekannten Bestform auf. Nibali witterte die Schwäche des Gesamtersten und ging zum Angriff über.

 

Der Italiener bemühte sich, sich vom Peloton abzusetzen, aber die restlichen Fahrer machten es ihm nicht leicht und setzten alles dran, NIbali einzuholen. Lopez schaffte es als erster, den Kontakt zu Nibali wiederherzustellen, mit Froome in seinem Gefolge. Der Astana-Fahrer legte noch eine Schippe drauf und Froome fiel leicht zurück. Der Brite ließ sich nicht beirren und schaffte es beinahe, an Lopez heranzukommen, der aber wiederholt sein Tempo anzog. Froome sah sich gezwungen, den Kolumbianer ziehen zu lassen und Lopez konnte seinen Abstand erweitern und sich einen Solosieg mit einem 14 Sekunden Vorsprung auf der 11. Etappe sichern.

Froome hat seine Führung bei der Vuelta a España 2017 noch weiter ausgebaut. (Foto: Sirotti)
Froome hat seine Führung bei der Vuelta a España 2017 noch weiter ausgebaut. (Foto: Sirotti)

Froome und Nibali kamen als zweiter und dritter ins Ziel, Wilco Kelderman (Team Sunweb) an vierter Stelle. Esteban Chaves konnte sich nur um Schadensbegrenzung bemühen, aber er überquerte 2:05 nach seinem Landsmann die Ziellinie. Nach der heutigen Etappe hat Chris Froome seine Führung in der Gesamtwertung auf 1:13 ausgebaut, mit Nibali als Gesamtzweiter und Estban Chaves mit einem Rückstand von 2:33 als Gesamtdritter. Nicolas Roche, der die Etappe zusammen mit Chaves an zweiter Stelle startete, fiel aus den Top 10.

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