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Vuelta a Espana 2017

Vuelta a España 2017: Wieder ein Sieg für Quick-Step Floors – Trentin gewinnt die 10. Etappe

Chris Froome bleibt in Führung, Nicolas Roche holt auf

Matteo Trentin (Quick-Step Floors) setzte sich gegen Jose Joaquin Rojas (Movistar) in einem Zweikampf im Sprint durch, nachdem sich die zwei auf der Abfahrt vom Collado Bermejo absetzten konnten. 

Für den Italiener ist dieser Sieg sein zweiter in der diesjährigen Vuelta a España, nachdem er auf der 4. Etappe in Tarragona den Massensprint für sich entschied.  Trentin hatte sich mit drei weiteren Fahrern auf dem Anstieg von der Ausreißergruppe abgesetzt. Nach der Abfahrt von dem Berg der ersten Kategorie waren nur noch Trentin un Rojas übrig, die sich auf dem Weg zum Ziel machten. Der Spanier war in der letzten Kurve vor dem Ziel in Führung und setzte früh zum Sprint an. Trentin hingegen blieb hinter Rojas und ließ sich von seinem Windschatten Richtung Ziel ziehen. Erst auf den letzten 100 Metern holte Trentin aus und sprintete an Rojas vorbei.

(Foto: Sirotti)
(Foto: Sirotti)

“Ich wollte diesen Sieg. Ich habe schon seit längerem über diese Etappe nachgedacht, denn der Anstieg war hart, aber eine ziemlich gleichmäßige Plackerei, was ich aber gut ab kann“, sagte Trentin. „Ich wusste, dass die Abfahrt sehr technisch ist. Es war gut, dass Rojas mit in der Gruppe war, denn er ist ein wirklich guter Abfahrer. Ich konnte ihm einfach folgen. Aber, ehrlich gesagt, wenn er anzog, hatte ich Probleme, hinter ihm herzukommen. Und ich bin ein guter Abfahrer. Wir schafften es, uns von den anderen Fahrern abzusetzen.

Der Collado Bermejo war die große Herausforderung auf der 10. Etappe. (Foto: Sirotti)
Der Collado Bermejo war die große Herausforderung auf der 10. Etappe. (Foto: Sirotti)

Anstatt blauen Himmels und strahlendem Sonnenschein machten sich die Fahrer im Regen in Caravaca auf den Weg. Dem Streckenprofil nach zu urteilen, würden viele Fahrer versuchen, sich in einer Fluchtgruppe abzusetzen und schon bald kamen die ersten Versuche, die aber immer wieder scheiterten. Der Anfang der 10. Etappe war daher schnell, heftig, aber ereignislos.

Nach 90 Kilometern, und nur noch 75 Kilometern zum Ziel, zerteilte sich das Peloton in drei Gruppen und 20 Fahrer schafften es, sich nach vorne in einer Ausreißergruppe abzusetzen. Unter ihnen befanden sich Niki Terpstra, Matteo Trentin (Quick-Step Floors), Alessandro De Marchi (BMC), Julien Bernard (Trek-Segafredo), José Joaquín Rojas, Marc Soler (Movistar), Nico Denz, Alexandre Geniez (AG2R-La Mondiale), Michael Morkov (Katusha-Alpecin), Bert-Jan Lindeman, Juanjo Lobato (LottoNL-Jumbo), Luis León Sánchez (Astana), Valerio Agnoli, Domen Novak (Bahrain-Merida), Arnaud Courteille (FDJ), Jacques Janse Van Rensburg (Dimension Data), Rafael Reis, and Jaime Roson (Caja Rural-Seguros RGA). Das Peloton ließ die Gruppe ziehen, die einen Vorsprung von fünf Minuten ausbauten.

Der Kampf um den Tagessieg begann, als sich die Gruppe dem Alto del Morron näherte. Van Rensburg erhöhte das Tempo und konnte die anderen Fahrer hinter sich lassen. Mit einem Vorsprung von 25 Sekunden kam er über den Gipfel, Trentin, Lindeman und Reis auf der kurzen Abfahrt hinter sich, bevor die Straße zum Collado Bermejo anstieg. Rojas, Roson, and Terpstra formten das nächste Trio, das dem Südafrikaner hinterherjagte und schließlich einholte. Terpstra musste die Gruppe ziehen lassen, aber Trentin schaffte es, sich zum Trio vorzuarbeiten und aus drei wurden vier. Das Quartett wurde von einer kleinen Gruppe an Fahrern gejagt, die sich 25 Sekunden hinter ihnen befand. Aber der Zeitabstand konnte nicht wettgemacht werden und nach 21 Kilometern kamen die ersten vier über den Gipfel, um sich in die gefährliche Abfahrt zu begeben.

Auf dem Collado Bermejo ging Nibali in die Offensive und griff an. Dank seiner Abfahrtskünste schaffte der Italiener isch einen Vorsprung. (Foto: Sirotti)
Auf dem Collado Bermejo ging Nibali in die Offensive und griff an. Dank seiner Abfahrtskünste schaffte der Italiener isch einen Vorsprung. (Foto: Sirotti)

Rojas nutzte seine Erfahrung und sein Wissen über die Gegend Spaniens im Vollen aus, als er die Abfahrt in Angriff nahm. Nur Trentin und Roson konnten mit dem Spanier durch die zahlreichen Serpentinen mithalten, aber letztendlich waren es Rojas und Trentin, die zusammen unten ankamen und das Flachstück zum Ziel unter sich ausmachten. Van Rensburg und Roson versuchten, die zwei einzuholen, aber vergeblich: Rojas und Trentin arbeiteten zusammen, um sich die Verfolger vom Hals zu halten und den Sieg unter sich auszumachen.

Mit seinem heutigen Sieg hat sein Team, Quick-Step Floors, bei der Vuelta a España vier Etappensiege erreicht. “Jetzt geht es darum, den fünften Sieg zu bekommen“, sagte Trentin. Mit einem fünften Sieg würde Quick-Step Floors mit der Anzahl an Siegen bei dem Giro d’Italia und der Tour de France gleichziehen.

Nibali in der Offensive

Während in der Fluchtgruppe auf dem letzten Berg, und vor allem auf der Abfahrt, der Kampf um den Etappensieg dramatische Gestalt annimmt, kommt auch Bewegung ins Peloton, das sich immer noch fünf Minuten hinter den Ausreißern befand. Diesmal war es nicht Sky, die das Renngeschehen in der Gruppe vorne kontrollierten: Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) schickte seine Männer nach vorne, Team Sky befand sich in der ungewohnten Stellung, etwas weiter hinten fahren zu müssen. Schon bald machte sich das mörderische Tempo, das Bahrain-Merida vorlegte, im Peloton bemerkbar, das auf 30 Fahrer zusammenschrumpfte. Kurz vor dem Gipfel beschleunigte Nibali und konnte sich als erster auf die Abfahrt machen.

 

Nibalis ist ein gewagter und talentierter Bergabfahrer, was sich der Italiener heute zu Nutzen machte. Durch seine aggressive Abfahrt zerriss er das Peloton, aber er wurde schließlich von Roche eingeholt, mit Froome und den restlichen Favoriten auf seinen Fersen. Roche ließ sich nicht beeindrucken und machte weiter Druck, um sich so viel Vorteil wie nur möglich zu holen. Dadurch kam der Ire fast dreißig Sekunden vor den Favoriten in das Ziel. “Es war ein guter Tag“, sagte Roche. „Ich hatte nicht vor, auf der Abfahrt etwas rauszuholen, aber dann sah ich, dass Nibali eine Lücke rausgefahren hatte. Ich schaffte es, mich zu Vincenzo vorzuarbeiten, dann tat sich eine Lücke auf und ich sagte ‚lass uns fahren, mal sehen, was passiert.‘ „

Froome bleibt in der Führung, Roche holte auf und ist zusammen mit Chaves Gesamtzweiter. (Foto: Sirotti)
Froome bleibt in der Führung, Roche holte auf und ist zusammen mit Chaves Gesamtzweiter. (Foto: Sirotti)

Chris Froome (Team Sky) bleibt weiterhin in Führung und kam mit seinen Rivalen geschlossen ins Ziel. Aber Nicolas Roche hat sich durch seinen Angriff auf den zweiten Platz vorgearbeitet und liegt jetzt zeitgleich mit Esteban Chaves (Orica-Scott) 36 Sekunden hinter Froome.

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