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Vuelta a Espana 2017

Rafal Majka siegt auf der 14. Etappe der Vuelta a España 2017

Froome bleibt weiterhin in Führung, Keldermann rückt auf den dritten Platz vor.

Rafel Majka (Bora-Hansgrohe) eroberte den Etappensieg am Gipfel des ersten ‘especial’-kategorisierten Anstiegs der Vuelta a España 2017 im Alleingang, nachdem er eine starke Verfolgergruppe erfolgreich abgwehrt hatte. Miguel Angel Lopez (Astana) wurde mit einem Abstand von 27 Sekunden zweiter, Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) dritter der 14. Etappe mit 31 Sekunden Rückstand zu Majka.

Majka war der einzige Überlebende einer Fluchtgruppe, die sich schon relativ früh auf der 175 km langen Strecke vom Hauptfeld abgesetzt hatte. Die Gruppe, die am Anfang zehn Mann zählte, erarbeitete sich einen Vorsprung von sieben Minuten, aber als die Fahrer den zweiten Anstieg des Tages erreichten, war der Abstand auf nur noch drei Minuten gesunken. Der zweite Berg zerbrach die Fluchtgruppe, die nur noch aus fünf Fahrern bestand. Am letzten, entscheidenden Berg zersplitterte auch dieses Quintett und mit 10 Kilometern zum Ziel startete Majka seinen Soloritt zum Sieg.

(Foto: Sirotti)
(Foto: Sirotti)

Nach ein paar regnerischen Tagen war es wieder ein heißer, sonniger Tag, der die Profis auf ihrem Weg zum ersten unkategorisierten Berg der Vuelta a España begleitete. Schon nach 20 Kilometern hatte sich eine Ausreißergruppe geformt und schickte sich an, den Sieg unter sich auszumachen. In der Gruppe befanden sich Rafal Majka, Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe), Alexis Gougeard (AG2R-La Mondiale), Simon Clarke, Davide Villella (Cannondale-Drapac), Rui Costa (UAE Team Emirates), Bart De Clercq (Lotto-Soudal), Luis Angel Mate (Cofidis), Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) und Ricardo Vilela (Manzana Postobon). Team Sky, die, ganz nach Erwartungen, das Peloton kontrollierten, gaben sich entspannt und ließen die zehn Fahrer ziehen.

Von 120 Meter auf 1830 Meter in 175 Kilometern zum ersten unklassifizierten Berg der Vuelta a España 2017 (Quelle: Unipublic)
Von 120 Meter auf 1830 Meter in 175 Kilometern zum ersten unklassifizierten Berg der Vuelta a España 2017 (Quelle: Unipublic)

Die Strecke, die die Profis heute unter die Räder nahmen, stieg im Laufe der 175 Kilometer immer weiter an – von 120 Metern am Start bis zu 1830 Höhenmeter am Ziel auf dem Sierra de la Pandera. Und wie die Strecke wuchs auch der Abstand zwischen den Ausreißern und dem Hauptfeld. Als die Fluchtgruppe den ersten Berg des Tages überquerten, Puerto el Mojon (3. Kategorie) war ihr Abstand von fünf auf sieben Minuten angewachsen.

Es waren noch 80 Kilometer zum Ziel, als Bewegung in das Peloton kam: Bahrain-Merida, Team des Gesamtzweiten Nibali, Trek-Segafredo, Team des angriffslustigen Alberto Contador, der in seinem letzten Rennen seiner Karriere zu seiner bekannten Angriffslust aufläuft , und Astana setzten sich vorne an das Hauptfeld und erhöhten das Tempo. Der Zeitabstand zu den Ausreißern begann zu schwinden und nach dreißig Kilometern war er auf knapp 4:30 gesunken.

Das Peloton näherte sich den letzten zwei entscheidenen Anstiegen der 14. Etappe der Vuelta a España. Katusha übernahm die Führung des Hauptfeldes und das Tempo zog nocheinmal merklich an. Mit dreißig Kilometern und zwei fordernden Bergen, die sich anbahnten, war der Abstand zu den zehn Ausreißern noch weiter, auf knapp drei Minuten, geschrumpft.

Der lange, gnadenlose Anstieg des La Pandera stellte die Fahrer vor eine harte Herausforderung. (Quelle: Unipublic)
Der lange, gnadenlose Anstieg des La Pandera stellte die Fahrer vor eine harte Herausforderung. (Quelle: Unipublic)

Konrad ging auf dem Anstieg des Alto de Locubin (2. Kategorie) zum Angriff über und hinter ihm zerbrach die Gruppe. Unbeirrt fuhr er weiter mit Costa, Majka, De Clerq und Villella als Gesellschaft. Im Hauptfeld war Katusha immer noch am Zug und zog das Hauptfeld, das sich im Laufe des Berges verkleinert hatte, entlang. Der Zeitabstand zu der Gruppe mit Majka fiel immer weiter.

Marc Soler (Movistar) war der erste Fahrer, der mit einem beherzten Versuch sich vom Peloton absetzte, aber es dauerte nicht lange, und wer war wieder eingeholt worden. Gleichzeitig wurden mehr und mehr ehemalige Fahrer der Fluchtgruppe nacheinander eingesammelt. Viellella, Majka und Costa kämpften vorne tapfer weiter und überquerten als erste den vorletzten Berg, mit dem Peloton hart auf ihren Fersen mit einem Abstand von nur 1:55.

Schon bald begann der letzte Berg des Tages und der erste hors categorie Berg der diesjährigen Vuelta a España. Mit seiner steilen und schmalen und schlecht gepflasterten Straße birgt er, abgesehen von seiner Länge (12 Kilometer) und durchschnittlichen Steigung (7,3 %), eine zusätzliche Herausforderung. Die fünf führenden Fahrer erreichten den Fuß des Berges mit einem knappen Vorsprung von zwei Minuten.

Sobald die Profis die steile Straße durch Valdepeñas de Jaen am Anfang des Anstiegs erreichten, kam Leben in die Gruppe und es wurde gandenlos. Das Hauptfeld selbst überließ auch nichts dem Zufall und das Renngeschehen explodierte. Es entwickelte sich ein Finale zu einer Etappe der Grand Touren, wie sie im Buch steht: Spannend und aufregend. Villella und Konrad mussten ihre Flucht schließlich aufgeben und ließen sich in das Hauptfeld zurückfallen. Es waren noch 10 Kilometer bis zum Ziel und Majka befand sich unagefochten in Führung mit dem Peloton nur noch 1:20 hinter ihm und Costa 40 Sekunden auf seinen Fersen.

Ein glücklicher und stolzer Sieger der 14. Etappe der Vuelta a España - Rafal Majka. (Foto: Sirotti)
Ein glücklicher und stolzer Sieger der 14. Etappe der Vuelta a España – Rafal Majka. (Foto: Sirotti)

Team Sky übernahm schließlich wieder die Führung im Peloton, Woet Poels unterstützte Froome und schlug das Tempo für seinen Teamleader im roten Trikot an, aber Majka Vorsprung blieb unangetastet. Noch vier Kilometer zum Ziel und Costa wurde letztendlich vom Hauptfeld überrolt. Romain Bardet (AG2R La Mondiale) ging zum Angriff über, Carapaz (Movistar) folgte ihm und Esteban Chaves (Orica-Scott) kam auch dazu. Bardet konnte das Tempo nicht lange halten und wurde zurückgelassen, aber von Contador und Nibali abgelöst. Der Abstand zwischen den drei Fahrern und dem Peloton mit dem roten Trikot war nicht übermäßig groß. Es dauerte nicht lange und Contador und Nibali gingen zu zweit auf die Verfolgungsjad nach Majka.

Noch drei Kilometer zum Ziel und Majka führte mit 1:08. Chris Froome hatte keine Helfer mehr und ging alleine auf die Jagd zum Ziel. Schon bald hatte er seine Rivalen Contador und Nibali eingeholt, die sich in Gesellschaft von Miguel Angel Lopez befanden. Die Schwerkraft tat ihr übriges, das Tempo aller Fahrer sank und Kelderman, Chaves und Zakarin holten auf und gesellten sich zu der Elitegruppe um das rote Trikot.

Noch zwei Kilometer zum Ziel und Keldermann griff an, aber Lopez reagierte sofort. Nicht nur das: Der Kolumbianer erhöhte noch weiter das Tempo, der Abstand zu Majka betrug nur noch 40 Sekunden und der Berg stieg erbarmungslos an. Unbeirrt und beherzt fuhr Majka weiter seinen Kampf, die Anstrengung und die Entschlossenheit buchstäblich in sein Gesicht geschrieben.

Majka fuhr mit einem Abstand von nur 32 Sekunden vor Lopez unter der flamme rouge durch und kämpfte weiter. Froome und seine Mitstreiter erreichten weitere 22 Sekunden später den Wimpel, der den letzten Kilometer markiert. Die Rivalen Contador, Froome und Nibali kamen geschlossen durch, Keldermann und Chaves nicht weit hinter ihnen. Majka schaffte es, seine Führung erfolgreich bis zum Schluss zu verteidigen und erreichte unangefochten die Ziellinie.

Chris Froome bleibt weiterhin im roten Trikot. (Foto: Sirotti)
Chris Froome bleibt weiterhin im roten Trikot. (Foto: Sirotti)

Chris Froome (Team Sky) wurde vierter und führt weiterhin in der Gesamtwertung, Nibali bleibt weiterhin Gesamtzweiter. Ansonsten hat der lange und harte Anstieg seine Auswirkung auf die Gesamtwertung gezeigt: Estban Chavez konnte nicht mithalten und fiel auf den fünften Platz, Wilco Keldermann (Sunweb), der zeitgleich mit Nibali ins Ziel kam, wird Gesamtdritter mit einem Abstand von 2:17 auf Froome. Illnur Zakarin (Katusha) ist mit 2:25 Gesamtvierter.

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