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Vuelta a Espana 2017

Miguel Lopez siegt auf der 15. Etappe der Vuelta a España 2017

Miguel Lopez triumphiert auf dem Alto Hoya de la Mora, Chris Froome erweitert seine Führung über Vincenzo Nibali.

Miguel Lopez (Astana) gewann seine zweite Etappe auf dem brutalen Anstieg zum Ziel bei der Vuelta a España 2017, nachdem er sich von seinen Mitstreitern erfolgreich absetzen Konnte. Ilnur Zakarin (Katusha) wurde zweiter, Wilco Kelderman (Sunweb) kam als Dritter ins Ziel.

“Es war ein großartiger Tag. Das Team hat ganze Arbeit geleistet“, sagte Lopez. „Wir entschlossen uns, mit Contador zum Angriff überzugehen. Als Contador loszog, bin ich mitgegangen. Aber ich hatte meine Zweifel, denn es war ein sehr langer, sehr anspruchsvoller Anstieg. Das letzte Stück war über 2.000 Meter und es war sehr hart. Daher hatte ich meine Zweifel – aber ich habe die nötige Kraft aufbringen können und hier ist das Ergebnis.“

Miguel Lopez gewinnt die 15. Etappe, Chris Froome bleibt in Führung. (Foto: Sirotti)
Miguel Lopez gewinnt die 15. Etappe, Chris Froome bleibt in Führung. (Foto: Sirotti)

Die 15. Etappe der Vuelta a España war kurz und krass und mit Sicherheit nicht schmerzlos. Die Profis mussten auf 129 Kilometern einige Höhenmeter zurücklegen und das Ziel lag oben an einem der berüchtigsten Berge im Radsport: Dem anspruchsvollen und harten Alto Hoya de la Mora.

Kurz, krass und keineswegs schmerzlos: Die 15. Etappe von Alcala La Real nach Sierra Nevada (Foto: Sirotti)
Kurz, krass und keineswegs schmerzlos: Die 15. Etappe von Alcala La Real nach Sierra Nevada (Foto: Sirotti)

Auf einer kurzen, harten Strecke versuchen die Fahrer immer, so schnell wie möglich eine Ausreißergruppe zu formen. Auch auf der 15. Etappe gab es immer wieder erfolglose Versuche von Fahrern, sich abzusetzen, aber es dauerte 30 Kilometer, bevor sich schließlich eine Gruppe erfolgreich geformt hatte und ziehen gelassen wurde. In der Gruppe befanden sich Stephane Rossetto und Anthony Perez (Cofidis), Nelson Oliveira (Movistar), Matteo Trentin (QuickStep Floors), Edward Theuns (Trek-Segafredo), Tom Van Asbroek (Cannondale-Drapac), Sander Armee (Lotto Soudal) und Lluis Mas (Caja Rural). Das Peloton ließ die Fahrer ziehen und erlaubte ihnen einen Vorsprung von über zwei Minuten.

 

Die drei Anstiege des Tages waren alle auf den letzten 70 Kilometern der 129-Kilometer-Strecke angesammelt. Als die Fluchtgruppe den ersten Berg erreichten, Alto de Hazallanas (1. Kategorie), hatte sie einen Vorsprung von knapp 2:30 Minuten aufgebaut. Im Hauptfeld bestimmte Astana von vorne das Tempo des Peloton und sorgte dafür, dass der Abstand zu den Ausreißern nicht größer wurde. Stattdessen begann der Vorsprung auf dem Anstieg allmählich zu schrumpfen.

Der  Alto de Hazallanas kann auf seiner Länge von 16,3 Kilometern Teilstücke von 16,7 % und 18,3 % aufweisen. Und als die Fahrer die steileren Abschnitte erreichten, fiel die Gruppe regelrecht auseinander. Rossetto war letztendlich als letzter übrig und kämpfte sich nach oben, Armee war der einzige, der ihn noch in Sichtweite hatte. Armee schloss auf und zu zweit bewältigten sie den Rest des Berges. Hinter ihnen zog Peter Stetina (Trek-Segafredo) das Tempo an und Adam Yates (Orica Scott) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) zogen mit ihm.

Contador gibt nicht auf: Auch auf der 15. Etappe fuhr er am letzten Berg einen starken Angriff. (Foto: Sirotti)
Contador gibt nicht auf: Auch auf der 15. Etappe fuhr er am letzten Berg einen starken Angriff. (Foto: Sirotti)

Der Rest des Peloton zerbrach regelrecht in seine Einzelteile. Nicolas Roche (BMC) war einer der Fahrer, die sich gezwungen sahen, das Hauptfeld ziehen zu lassen. Mit 58 Kilometern zum Ziel hatte die Armee und Rossetto einen Vorsprung von zwei Minuten über dem Peloton, oder was davon noch übrig war, und 1:15 Minuten über die Splittergruppe mit Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo), Yates, Bardet and Oliveira. Es dauerte nicht lange und Armee lag in Führung. Er überquerte den Hazallanas 1:23 vor der Gruppe um Bardet und beachtliche 3:13 vor dem Peloton. Erst auf der langen Abfahrt, die folgte, wurde Rossetto von der Bardet-Gruppe eingeholt.

Bardet und seine Mitstreiter holten schließlich Armee ein, als sie den zweiten Anstieg der drei Berge nährten: Dem Alto del Purche, ein Berg der 1. Kategorie und das Tor zum letzten Berg, und dem Ziel, der 15. Etappe der Vuelta a España. Im Peloton wurde es lebhaft: Alberto Contador ging auf dem Anstieg zum Angriff über. Lopez ließ sich nicht zweimal bitten und zog mit dem Spanier mit. Chris Froome (Team Sky) und sein Team gaben sich recht entspannt und ließen die zwei Fahrer ziehen. Contador und Lopez schlugen ein hartes Tempo an. Schon bald hatten sie einen erschöpften Armee eingeholt.

Vornean ging der Kampf weiter: Yates ging in den Alleingang, Contador und Lopez holten Bardet ein und kamen auf 50 Sekunden an Yates heran. Die Gruppe um Chris Froome im roten Trikot lag noch 1:30 zurück, schickte sich aber nicht an, den Abstand zu verringern. Yates überquerte als erster den zweiten Berg, 1:10 folgte Bardet mit der Gruppe um Contador, weitere 30 Sekunden später folgte das Peloton mit dem roten Trikot.

Für die Fahrer gab es keine Erholung einer Abfahrt, bevor sie den letzten Berg, den unkategorisierten und unnachgiebigen Alto Hoya de la Mora, in Angriff nahmen. Die Gruppe um Contador verloren Zeit gegenüber Yates, aber machten gegenüber Froome und dem Peloton Zeit gut: Ihr Abstand wuchs von knapp einer Minute auf 1:30 an.

Chris Froome kam als fünfter ins Ziel und hat seine Führung über Nibali auf 1:01 erweitert. (Foto: Sirotti)
Chris Froome kam als fünfter ins Ziel und hat seine Führung über Nibali auf 1:01 erweitert. (Foto: Sirotti)

Es kam Leben ins Peloton als Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) sich 12 Kilometer vor dem Ziel entschloss, aus der Gruppe um das rote Trikot anzugreifen. Mikel Nieve übernahm die Führung, den Ausreißer wieder unter Kontrolle zu bringen und innerhalb von zwei Kilometern gab der Italiener seinen Versuch auf. Es waren noch 10 Kilometer, die die Fahrer vor sich hatten, und die Gruppe um Contador lag 1:15 zurück und das Peloton, das mehr und mehr Fahrer verlor, lag 2:04 hinter den Fahrern an der Spitze.

Es waren noch 6,5 Kilometer zum Ziel und Yates zeigte Zeichen der Ermüdung, Contador und seine Mitstreiter holten weiter auf und waren nur noch 46 Sekunden hinter ihm, das Peloton schloss auc lansam auf. Knapp sechs Kilometer zum Ziel und Lopez griff an. Contador biss seine Zähne zusammen und schloss zu Bardet auf, konnte Lopez aber nicht einholen und Lopze kam Yates immer näher. Hinter Contador und Bardet kam das Peloton immer näher und näher.

Lopez holte Yates 4 Kilometer vor dem Ziel ein und überholte den Briten souverän, seinen zweiten Etappensieg in fast greifbarer Nähe. Hinter ihm wurden Contador und Bardet von einem stark reduzierten Peloton, das nur noch aus 15 Fahrern bestand, eingeholt. Lopez erreichte das kurze Flachstück vor dem letzten Kilometer. Illnur Zakarin (Katusha) nutzte die Gelegenheit und griff an. Die Gruppe reagierte, aber Contador konnte nicht mithalten und wurde zurückgelassen. Weiter vorne kreuzte Lopez unagefochten die Ziellinie zu seinem zweiten Tagessieg bei der Vuelta a España.

Am Ende einer der entscheidensten und härtesten Etappen der Vuelta a España hat Nibali sechs Sekunden and den Gesamtersten Froome eingebüßt und liegt 1:01 hinter dem roten Trikot. Mit seinem beherzten Angriff geht Zakrain als Gesamtdritter in den Ruhetag und löst Keldermann ab, der mit einem Abstand von 2:11 vom dritten auf den vierten Platz gefallen ist.

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