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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 2019: Richard Carapaz siegt auf der 4. Etappe

Tom Dumoulin (Team Sunweb) Chancen auf einen zweiten Sieg durch einen Sturz zerstört

Die vierte Etappe des 102. Giro d’Italia verlief recht unspektakulär bis die Fahrer auf den letzten sieben Kilometern der 234 Kilomter langen Strecke zu Fall kamen. Die Stürze veränderten nicht nur das Bild der vierten Etappe, sondern auch den Charakter des gesamten Giro d’Italia.

Richard Carapaz (Movistar) erkämpfte sich mit einer starken Beschleunigung auf dem Anstieg zum Ziel in Frascati den Tagessieg. Tom Dumoulin (Team Sunweb), Sieger des Giro d’Italia 2017 und einer der Favoriten auf  den Gesamtsieg, kam schwer zu Fall. Seine Hoffnung, seinen Erfolg von 2017 zu wiederholen wurden durch diesen Vorfall stark geschmälert.

Richard Carapaz (Movistar) siegt auf der vierten Etappe des 102. Giro d’Italia. Der Movistar-Fahrer schlug Ewan Caleb (Lotto Soudal) auf den letzten 400 Metern zum Ziel. (Foto: Sirotti)

Zwei Unfälle in schneller Folge innerhalb des Peloton zerriss das Hauptfeld sechs Kilometer vor dem Ziel. Salvatore Puccio (Team Ineos) kam mit dem Rad eines anderen Fahrers in Berührung und verursachte den ersten Massensturz. Kurz darauf kam es zu dem weiteren Unfall, in dem Dumoulin und Simon Yates (Mitchelton-Scott) zu Fall kamen.

Ein schwerer Sturz auf den letzten sechs Kilometern brachte Tom Dumoulin (Team Sunweb) um seine Chancen zum Sieg beim  102. Giro d’Italia. Der Sieger des 100. Giro d’Italia in 2017 kam 04:04 nach dem Sieger ins Ziel und liegt 04:30 hinter dem maglia rosa. (Foto: Sirotti)

Carapaz blieb unversehen in der vorderen Gruppe, in der sich auch der Führer in der Gesamtwertung Primoz Roglic befand. Der Slovene war der einzige Anwärter der Gesamtklassifikation in der Gruppe und schaffte es, seinen Vorsprung auf seine Rivalen weiter auszubauen.

In der Gruppe, die sich unbeschadet auf das Ziel zubewegte, befanden sich vor allem die Sprintergrößen des Peloton. Aber der Anstieg zum Ziel, der sich auf den letzten zwei Kilometern mit einem Durchschnitt von vier Prozent dahinzog, bevorzugte Carapaz. Der Ecuadorianer setzte sich mit seiner starken Beschleunigung 400 Meter vor dem Ziel von der restlichen Gruppe ab.

Caleb Ewans (Lotto Soudal) folgte auf den letzten 200 Metern und kam dem Movistar-Fahrer immer näher. Aber Carapaz erreichte die Ziellinie, bevor Ewan eine echte Bedrohung wurde. Der Australier wurde zweiter, Diego Ulissi (UAE Team Emirates) wurde dritter.

Primoz Roglic (Jumbo Visma) kam in einer kleinen Gruppe unversehrt in das Ziel und konnte seine Fuhrung auf 32 Sekunden ausbauen. (Foto: Sirotti)

Roglic, Träger des maglia rosa, kam zwei Sekunden als sechster hinter Carapaz ins Ziel und baute seinen Vorsprung auf die weiteren Favoriten Simon Yates, Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida und Miguel Angel Lopez (Astana) um 16 weitere Sekunden aus. Mikel Landa (Movistar) kam erst 36 Sekunden nach dem Sieger ins Ziel und liegt 1:30 hinter Roglic.

Am schlimmsten hat es Tom Dumoulin getroffen: Der Holländer schlich mit einem blutenden Knie und zusammen mit seinen Teamkollegen nach 4:04 hinter Carapaz über die Ziellinie. Dumoulin hat jetzt einen Rückstand von 4:30 zur Gesamtführung, seine Chancen auf einen zweiten Sieg beim Giro d’Italia sind quasi zerstört. Es ist auch fraglich, ob der Sunweb Fahrer weiterfahren wird. Erste Untersuchungen bestätigen, dass Dumoulin sich nichts gebrochen hat, jedoch bestehen Sorgen um seine Sehnen.

Roglic liegt mit 35 Sekunden in Führung, Yates an zweiter Stelle. Nibali ist in der Gesamtwertung weiterhin dritter mit einem Rückstand von 39 Sekunden zum begehrten maglia rosa.

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