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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 2018 – Elia Viviani gewinnt den Schlusssprint in Tel Aviv

Viviani holt sich den Sieg bei der 2. Etappe. Rohan Dennis (BMC Racing) übernimmt die Führung in der Gesamtwertung von Tom Dumoulin (Team Sunweb).

Quick-Step Floors schlägt wieder zu: Elia Viviani holte sich bei einem chaotischen Sprintfinale in Tel Aviv den Sieg bei der zweiten Etappe des Giro d’Italia. Der Italiener verlor den Anschluss an seinen Führungszug, der ihn zum Ziel katapultieren sollte, aber ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Als Jakub Mareczko (Wilier Triestina) früh zum Sprint ansetzte, hängte sich Viviani an dessen Laufrad, nur um an seinem Landsmann vorbei und ins Ziel zu stürmen. Mareczko konnte sich den zweiten Platz sichern, Sam Bennett (Bora-Hansgrohe) als Dritter im Ziel.

Das Sprintfinale begann schon 20 Kilometer vor dem Ziel, als die Teams anfingen, die Favoriten der Gesamtwertung zu beschützen und sich für die Sprinter im Team einzusetzen. Keiner der Teams hatte den Drang oder den Ehrgeiz, die Führung in den Sprint zu übernehmen. Die Anfahrt zur Ziellinie wurde durch enge Kurven in der Innenstadt Tel Avivs noch erschwert, die Führung des Feldes mit den Sprintern wechselte ständig. Letztendlich versuchte LottoNL-Jumbo sein Glück, das Hauptfeld zum Ziel zu führen, gefolgt von Katusha. Andere Teams fingen an, sich nach vorne zu drängen, um die beste Ausgangsposition zu erreichen.

 

Viviani nutzte seine Erfahrung vom Bahnradfahren und las die Entwicklung des Sprints perfekt. Er schlug Jakub Mareczko (Wilier Tretin) und Sam Bennett (Bora-Hansgrohe). (Foto: Sirotti)
Viviani nutzte seine Erfahrung im Bahnradfahren und las die Entwicklung des Sprints perfekt. Er schlug Jakub Mareczko (Wilier Tretin) und Sam Bennett (Bora-Hansgrohe). (Foto: Sirotti)

Es war das Quick-Step-Floors-Team, das sich nach der letzten Kurve 600 Meter vor dem Ziel durchsetzen konnte, aber es verlor an Zusammenhalt und ließ nach. Vivianis Erfahrung im Bahnradfahren zahlte sich aus: Der Olympiasieger im Omnium 2016 verließ sich auf seinen Instinkt und seine Erfahrung, komplizierte Entwicklungen schnell zu interpretieren und entschloss sich, sich an den Iren Sam Bennett zu hängen. Von dort hangelte er sich geschickt an Mareczko heran und nutzte ihn, um sich mit einem perfekten Hochgeschwindigkeitssprint ins Ziel zu katapultieren. Für den Italiener ist das sein zweiter Etappensieg beim Giro d’Italia seiner Karriere.

Das Gesamtbild verändert sich: Das Maglia Rosa wechselt den Besitzer

In der Gesamtwertung kam es nach der zweiten Etappe des 101. Giro d’Italia zu einer Neuordnung: Rohan Dennis (BMC) liegt in Führung und übernimmt das Maglia Rosa von Tom Dumoulin. Der Australier erhielt drei wertvolle Sekunden, als er den zweiten Zwischensprint des Tages gewann. Dennis erreicht das Ziel in Tel Aviv zusammen mit Tom Dumoulin (Team Sunweb) im Hauptfeld. Dumoulin schien den Verlust der Führung und des Maglia Rosa gelassen hinzunehmen. Dennis liegt mit einer Sekunde vor Dumoulin und drei Sekunden vor Victor Campenaerts (Lotto Fix All) vorne in der Gesamtwertung.

Am Ende der zweiten Etappe übernimmt Rohan Dennis (BMC Racing) die Führung der Gesamtwertung und somit das maglia rosa. Durch seinen Sieg im zweiten Zwischensprint erhielt er wertvolle Bonussekunden. Er liegt jetzt eine Sekunde vor Tom Dumoulin (Team Sunweb). (Foto: Sirotti)
Am Ende der zweiten Etappe übernimmt Rohan Dennis (BMC Racing) die Führung der Gesamtwertung und somit das maglia rosa. Durch seinen Sieg im zweiten Zwischensprint erhielt er wertvolle Bonussekunden. Er liegt jetzt eine Sekunde vor Tom Dumoulin (Team Sunweb). (Foto: Sirotti)

Auch wenn er den Druck im Zwischensprint nicht haben wollte, fühlte er sich sehr geehrt, dadurch der Träger des Maglia Rosa zu sein. „Ich muss mich bei meinem Team bedanken“, sagte Dennis. „Ehrlich gesagt, wollte ich heute nicht sprinten. Ich wollte den Sprint nicht, weil das bedeutet, dass die Jungs vollen Einsatz zeigen müssen. Ich wollte den Druck Sunweb überlassen, aber die Jungs sagten: ‚Nein, wir halten zu dir.‘ Mein Dank geht an mein Team.“

„Natürlich würde ich das Maglia Rosa behalten, aber 19 Etappen liegen noch vor uns und das ist ein weiter Weg. Ich muss noch viel lernen bevor ich an rosa Trikots und Rom denken kann. Das ist ein Traum. Ich muss realistisch bleiben und von Leuten wie Dumoulin lernen. Aber ich werde dieses rosa Trikot genießen, so lange ich es trage. Es ist eine Ehre.“

Am Sonntag führt die dritte Etappe des Giro d’Italia das Peloton 229 Kilometer durch die Wüste von Be’er Sheva nach Eliat. Wieder ist die Strecke relativ flach und verständlicherweise erwartet man, dass Viviani sich im Sprintfinale behaupten wird und sich seinen dritten Etappensieg beim Giro d’Italia holt.

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