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Tour de France 2022

Die Strecke der Tour de France 2022

Zwei Einzelzeitfahren, L'Alpe d'Huez, Klassikerfeeling und Schotterstraßen: Die Tour de France 2022 hat von allem etwas.

Die Strecke der 109. Ausgabe der Tour de France hat es in sich. Auf den ersten Blick verspricht die Grand Tour, sehr abwechslungsreich und vielfältig zu werden – mit Einzelzeitfahren am Anfang und am Ende und Klassikerfeeling auf dem Pavé in Nordfrankreich.

Die Grand Depart findet nach einem Jahr Verzögerung in Kopenhagen statt: Ein 13 Kilometer langes Einzelzeitfahren bildet den Anfang des dreiwöchigen Radrennens. Dazu kommt eine Etappe über die berühmt  berüchtigten Pflastersteine von Paris-Roubaix und die erste Bergankunft der Tour auf den Schotterstraße von La Planche des Belles Filles.

Das ist noch nicht alles: Nach einer Pause kehrt die Grand Boucle wieder auf die berühmten Serpentinen nach L‘ Alpe d’Huez zurück. Dazu kommen mehrere Bergankünfte in den Pyrenäen und zum Abschluss ein 40 Kilometer langes Zeitfahren. Im Großen und Ganzen macht die Tour de France 2022 einen ausgewogenen Eindruck: 53 Kilometer Einzelzeitfahren, während Abstecher in die Vogesen, die Alpen und in die Pyrenäen den Bergspezialisten ausreichend Gelegenheiten bieten, Zeit über ihre Rivalen zu gewinnen.

In Dänemark und Nordfrankreich sind die Fahrer hingegen den ungeschützten Straßen ausgesetzt. Die Etappe nach Wallers-Arenberg wird das Peloton auf eine frühe Probe stellen. Die Tour de France 2022 ruft nach einem Vielseitigkeitsfahrer, der sich sowohl in Echelons behaupten kann als auch von Kopfsteinpflaster nicht beeindrucken lässt.

Kopenhagen ist Gastgeber der Grand Depart

Prudhomme bestätigte, dass ein Einzelzeitfahren im Stadtzentrum von Kopenhagen den Startschuss der 109. Tour de France geben wird. Als Favoriten kämen hier Filippo Ganna, Stefan Küng, Primož Roglič und Wout van Aert in Frage – jeder mit einer Chance, das Gelbe Trikot zuerst zu tragen. Die zweite Etappe fährt Richtung Westen nach Nyborg, die dritte wiederum geht gen Süden nach Sonderborg. Beide Etappen sind zwar flach, aber die Fahrer müssen  sich auf den ungeschützten Straßen auf Seitenwinde gefasst machen.

Erste Bergankunft der Tour 2022: La Planche des Belles Filles

Nach schon drei Tagen können die Fahrer ihren ersten Ruhetag für den Transfer nach Lille in Nordfrankreich genießen. Am folgenden Tag führt die Strecke auf der vierten Etappe von Dunkirk nach Calais. Wieder kommen die Sprinter auf ihre Kosten, müssen aber im Kampf um den Sieg nicht nur gegen ihre Rivalen, sondern auch gegen den Wind antreten. Auf der fünften Etappe werden die Nerven der Fahrer richtig auf die Probe gestellt: Auf dem Weg zum Ziel in Wallers-Arenberg müssen die Profis Strecken auf den Kopfsteinpflastern von Paris-Roubaix bewältigen.

Die Tour de France war 2018 das letzte mal auf dem berühmten Pavé. John Degenkolb gewann die Etappe. Zuvor wurde die Gegend in 2015 und 2014 besucht, als Chris Froome das Rennen vorzeitig abbrach, der Regen das  Pavé in tückische Streckenabschnitte verwandelte und Nibali den Grundstein für seinen Gesamtsieg legte. 2022 hat eine Gesamtlänge von 19,4 Kilometern an Kopfsteinpflaster, aufgeteilt auf 11 Sektoren. Fünf dieser Abschnitte sind zuvor noch nie benutzt worden – weder bei der Tour de France noch bei Paris-Roubaix.

Nach dem Härtetest auf dem Pavé geht es weiter nach Belgien für die sechste Etappe. Von dort fahren die Fahrer Richtung Süden, über Luxemburg zum Ziel in Longwy. Auf der 7. Etappe erreicht die Tour de France die Vogesen mit der ersten Bergankunft des Rennens auf Planche des Belles Filles. Zum ersten mal führt die Strecke über die althergebrachte Passhöhe hinaus, um auf den steilen Schotterstraßen auf das höhere gelegene Ziel zu gelangen. Nach dieser Herausforderung kommt ein zweiter Ruhetag in Vorbereitung auf drei Tage im Hochgebirge der Alpen.

Die Rückkehr zur L’Alpe d’Huez, ein Abstecher in die Schweiz und viele, viele Berge

Die zweite Woche der Tour de France beginnt mit drei Etappen in den Alpen. Die 10. Etappe verbindet die zwei Skigebiete Morzine und Megève. Auch wenn es eine fordernde Etappe wird, ist sie im Vergleich zu den zwei Tagen, die ihr folgen, ein Warm-up. Die 11. Etappe startet in Albertville, das Ziel liegt großer Höhe auf dem Col du Grano, sogar noch über Serre Chevalier in der Nähe von Briançon. 2022 ist erst das zweite mal, dass der Col du Granon in der Tour de France befahren wird. Das Ziel liegt auf 2,400 Höhenmetern und wird ein Tag, dem die Bergspezialisten entgegen fiebern werden.

Für die Bergziegen im Peloton geht es am Bastille Tag weiter: Das Rennen macht seit 2018 wieder einen Abstecher auf die 21 Kehrwenden Richtung L’Alpe d’Huez. Die 12. Etappe ist eine Wiederholung der Etappe von 1986, als Greg LeMond und Bernard Hinault sich ein historisches Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Vom Galibier über Col de la Croix de Fer geht es hoch nach L’Alpe D’Huez.

Nachdem sich die Fahrer dieser monumentalen Herausforderung gestellt haben, geht es auf der 13. Etappe westlich nach Saint-Etienne, wenn die Sprinter in einem Massensprint ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen können. Weiter geht es nach Südfrankreich, eine flache und eine lange Etappe von Rodez nach Carcassonne beenden die zweite Woche. Die Fahrer können sich während ihres dritten Ruhetages psychisch und physisch auf die Herausforderungen in den Pyrenäen vorbereiten.

Die Pyrenäen und zum Schluss ein Einzelzeitfahren

Die letzte Woche beginnt mit einer Etappe nach Foix, jedoch steht der Anstieg zum Plateau de Beille nicht auf dem Programm. Stattdessen nimmt die Strecke gegen Ende der Etappe zwei weitere Anstiege in Angriff: Den Port de Lers und die Mur de Peguére, bevor die Fahrer ins Ziel nach Foix hinabfahren. Das Hochgebirge wird die Fahrer auf der 17. und 18. Etappe herausfordern, mit zwei aufeinanderfolgenden Bergankünften auf den Passhöhen in Peyragudes und Hautacam.

Die 17. Etappe startet in Comminges, das Ziel liegt auf der steilen Landebahn von Peyragudes. Der Anstieg und die steile Rampe zum Ziel wurden im Rennen in 2017 benutzt. Damals holte sich Romain Bardet den Etappensieg und Fabio Aru eroberte die Führung in der Gesamtwertung und das Gelbe Trikot von Chris Froome. Vor dem Ziel führt die Strecke über den Col d’Aspin, Hourquette d’Ancizan und Col de Val Louron-Azet, bevor es auf den letzten Anstieg und der extrem steilen Rampe ins Ziel geht.

Den Fahrern steht am folgenden Tag eine weitere Herausforderung im Hochgebirge bevor: Hautacam ist als Zielankunft auserkoren worden, und auf dem Weg muss das Peloton den Col d’Aubisque und den Col des Spandelles bezwingen. Die 18. Etappe ist die letzte Bergetappe der 109. Tour de France, aber noch lange nicht das Ende des Rennens. Die Fahrer müssen eine lange Fahrt aus den Pyrenäen nach Cahors auf sich nehmen, eine Etappe, auf der sich die Sprinter mit den Fluchtgruppen auseinandersetzen müssen. Das Zeitfahren am vorletzten Tag der Tour de France geht auf 40 Kilometern zwischen Lacapelle-Marival und Rocamadour. Bis diese Etappe vorbei ist, kann man sich nicht sicher sein, wer am folgenden Tag als Träger des Gelben Trikots und Sieger der Tour de France in Paris ankommen wird.

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