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Profi-Radsport

Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch 14: Durch die Wüste

Jonas Deichmann berichtet bei RCDE regelmäßig von seinen Abenteuern während seines Solo-Weltrekordversuchs über die Panamericana.

Aus Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch:

Tag 66

Ich überquere die Grenze noch vor Sonnenaufgang. Gegen Mittag erreiche ich die Wüste, der ich für die nächsten 2.000 km folgen werde. Ohne den Schtz der buschigen Vegetation wird der Gegenwind extrem stark und ich kämpfe darum, den Schnitt über 20 km/h zu halten. Ich weiß, dass meine Chancen auf eine Verbesserung bis Chile gegen Null gehen, da der Wind immer von Süden kommt. Als es dunkel wird, versuche ich, einen Campingplatz zu finden. Der Wind würde mein Zelt sonst einfach wegpusten. Nach 30 Minuten Suche finde ich einen Mobilfunkturm, der eine Ziegelwand um sich herum hat und lege mich mit meinen Schlafsack geschützt dahinter.


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Tag 67

Ich starte um 4 Uhr morgens, da der Wind nachts schwächer ist. Nach 50 km geht die Sonne auf und es ist wunderschön. Es sind wenigen Minuten des Tages, in denen ich diesen unwirtlichen Ort liebe. Gegen Mittag entwickelt sich der Wind zu einem Sturm. Es ist eine endlose flache Straße ohne Bäume oder ähnliches, nur Sand und Wind. Ich habe noch 220 km geschafft, aber es war sehr langsam und schmerzhaft.

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Tag 68

Ich bin im Dunkeln losgefahren, aber heute ist der Wind auch vor Sonnenaufgang sehr stark. Nach 50 km erreiche ich einen Wüstenteil, in dem mich der Wind fast von der Straße weht. Ich habe durchschnittlich 17 km/h geschafft, als ich Trujillo am Mittag erreichte. Es ist ein langer und lästiger Weg durch die Stadt, da niemand Verkehrsregeln einzuhalten scheint. Auf der anderen Seite ist es windgeschützt. Nach ein paar weiteren Stunden gegen den Wind erreiche ich eine kleine Stadt, in der ich übernachte. Ich möchte morgen um 3 Uhr losfahren, da der Wind schwächer wird.

Tag 69

Ich startete mit sehr wenig Wind in die Dunkelheit und erreiche Chimbote bereits um 9 Uhr morgens. Es ist eine große und überfüllte Stadt und es dauert eine Weile, bis ich durch bin. Gegen Mittag ändert sich die Landschaft, es gibt riesige Sanddünen und die Straße geht ständig auf und ab. Der Wind frischt auf und verwandelt diese Hügel in richtige Berge. Es ist ein ständiger Kampf, ein Hügel nach dem anderen, aber die schöne Landschaft macht es einfacher, motiviert zu bleiben. Am Abend folgt die Straße der Küste und bietet einen spektakulären Blick auf einsame Strände. Es gibt keine einfache Möglichkeit, an den Strand zu gelangen. Ich hoffe, ich bekomme die Gelegenheit, in den nächsten Tagen zu schwimmen.

Tag 70

Heute weht nur noch leichter Gegenwind und ich nutze diese seltene Gelegenheit, 252 km zu fahren. Wieder geht die Straße durch eine trostlose Wüstenlandschaft, aber mit weiteren Anzeichen von Zivilisation. Am Abend fahre ich eine Straße, die 20 km entlang eines Berges, 200 Meter über dem Ozean, verläuft. Es ist eine der besten Sonnenuntergangsfahrten, die ich je hatte. Ich bin jetzt in der Nähe von Lima, wird morgen ein harter Tag sein, an dem ich eine Megacity überquere.

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