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Profi-Radsport

Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch 18: Flug über Patagonien

Jonas Deichmann berichtet bei RCDE regelmäßig von seinen Abenteuern während seines Solo-Weltrekordversuchs über die Panamericana.

Aus Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch:

Tag 86

Ich beginne den Tag mit heftigem Regen und starkem Gegenwind und es wird nicht besser. Es geht sehr langsam voran und die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt nur 18 km/h. Gegen Mittag erreiche ich den Rio Cuarto und finde einen Fahrradladen für den letzten Wechsel von Reifen und Kette. Der Abend ist schrecklich ungemütlich, mit heftigem Gewitter und sehr starkem Gegenwind. Die Wiesen sind überflutet und mein Zelt würde den Wind ohnehin nicht überstehen, also fahre ich in der Dunkelheit weiter, bis ich in eine kleine Stadt mit Hotel komme.


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Tag 87

Es ist den größten Teil des Tages trocken, aber der Wind bläst mit 30 km/h von vorne. Ich bin auf einer völlig ebenen und geraden Straße ohne Bäume oder interessanter Ausblicke. Es sind 12 Stunden gegen den Wind, ein reiner Psychotest. Am Abend machen zwei heftige Gewitter mein Elend komplett, denn es gibt einfach keinen Unterschlupf.

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Tag 88

Endlich ist es wieder sonnig, während der Wind noch mit voller Kraft von vorne weht. Gegen Mittag erreiche ich Santa Rosa, die Hauptstadt der Pampa. Von dort aus führt mich der Weg für 150 km über eine schnurgerade Straße, fast ohne Autos. Die Farmen werden kleiner und die Entfernungen zwischen den Versorgungsstationen größer. Ich nähere mich Patagonien.

Tag 89

Ein sehr harter Start mit trockenem Brot zum Frühstück und starkem Gegenwind. Die Straße verläuft völlig geradlinig ohne Haus und Spuren von Zivilisation. Auf halbem Weg entdecke ich das erste Zeichen von Ushuia. Es sind noch mehr als 2000 km, aber die erste Sichtung ist immer emotional und motivierend. Ich erreiche das erste Dorf am Nachmittag und halte zum Essen an. Als ich weiterfahre, hat sich der Wind etwas gelegt und ich kann noch gute Fortschritte machen.

Tag 90

Endlich Rückenwind! In dem Wissen, dass ich ihn nur heute nutzen kann und der Wind morgen mit der üblichen Kraft von vorne bläst, lasse ich alle Pausen aus und fahre so weit wie möglich. Es ist ein wunderbares Gefühl, mit 40 km/h ohne große Anstrengung über Patagonien zu fliegen. Ich beende den Tag mit 360 km und finde ein schönes Restaurant, hinter dem ich auch campen kann. Das Essen und der Mate-Tee sind großartig und der alte Mann, der hier allein in der windgepeitschten Wildnis lebt, erzählt einige großartige Geschichten.

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