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Sechs Arten, die Aerodynamik auf dem Rad zu verbessern

Ein gutes Mittel um beim Fahren eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen ist, den Luftwiderstand zu reduzieren. Im Folgenden stellen wir eine Reihe von Möglichkeiten vor.

Der Hauptgrund, der einen daran hindert, schneller zu fahren, ist man selbst. Diese Tatsache liegt, um ehrlich zu sein, auf der Hand. Aber nicht in der Art und Weise, wie man annehmen möchte. Während regelmäßiges Training einem zu mehr Kraft und Ausdauer verhilft, so ist der beste Weg, um schneller zu fahren, die Aerodynamik zu verbessern.

Da der Luftwiderstand exponentiell zur gefahrenen Geschwindigkeit ansteigt, wirkt sich dieser vor allem beim Fahren mit mittlerer oder höherer Geschwindigkeit aus und stellt somit eine große Hürde dar. Nur beim Bergauffahren mit geringer Geschwindigkeit kann der Luftwiderstand vernachlässigt werden.

Im Grunde bedeutet dies, dass wenn man schnell fahren will, es eines der wichtigsten Ziele sein sollte, den Luftwiderstand zu optimieren. Vor allem im Profibereich zeigt sich, welch entscheidende Rolle die Aerodynamik am Erfolg einnimmt und welche damit verbundenen Anstrengungen unternommen werden. Das Ergebnis dieses Aufwands zeigt sich schließlich in einem Plus an Geschwindigkeit, einem noch effektiveren Fahren und stellt damit einen entscheidenden Schlüssel zum Erfolg dar. Nachfolgend zeigen wir ein paar Möglichkeiten, wie man dem Wind eins auswischen kann.

Fahre ein Zeitfahrrad (oder ein Aerobike)

Wenn man sich in einen Fahrer mit der Statur eines Domenico Pozzovivo verwandeln könnte, dann würde man bei gleicher Kraftanstrengung sofort schneller sein, nur aufgrund der Tatsache, dass man dem Wind ein viel geringeres Hindernis bieten würde. Wer dann noch über die selbe Leistung wie Pozzovivo verfügt, hat gut lachen. Für alle anderen ist ein Zeitfahrrad eine gute Alternative.

Im Grunde versucht man mit einem Zetifahrrad eine Reduzierung des Frontbereichs zu erreichen. Ein Fehler, den einige Fahrer hierbei machen, ist, diese Reduzierung mit der Idee gleichzusetzen, dass sie, um schnell zu sein, eine möglichst tiefe Fahrposition einnehmen müssten. Dies ist nicht unbedingt der Fall. Viel entscheidender ist es, eine kompakte Position einzunehmen, die eine möglichst geringe vordere Angriffsfläche bietet. Und außerdem sollte man nicht den Aspekt der Nachhaltigkeit vergessen. Für eine gewisse Zeit schafft es jeder, sich in eine Aero-Position zu zwängen, aber wenn man das Tempo für eine längere Zeit halten möchte, so muss man auch in der Lage sein, die Fahrposition ohne größere Anstrengung beibehalten zu können.

Aerobikes, wie das neue Trek Madone 9, kommen der Aerodynamik von Zeitfahrrädern ziemlich nahe.

Wenn man sich nicht für ein Zeitfahrrad entscheiden kann, und sofern man nicht ständig Zeitrennen fährt, dann ist es sicherlich sinnvoll als Kompromiss, ein Aerobike in Betracht zu ziehen. Einige der neuesten Aero-Modelle, wie etwa das Trek Madone oder das Specialized Venge Vias können tatsächlich als sinnvolle Alternative zu Zeitfahrrädern gesehen werden. Preisbewusste Fahrer entscheiden sich manchmal auch dafür, ihr Bike mit einem Aerolenker zu modifizieren, um somit die Aerodynamik zu verbessern ohne gleich in ein neues Fahrrad investieren zu müssen. Wir finden allerdings, dass dies doch eine relativ halbherzige Methode ist.

Professionelle Fahrradanalyse

Natürlich ist eine der besten Möglichkeiten, um die Position auf dem Rad zu verbessern, eine professionelle Fahrradanalyse. Und die hierbei gewonnenen Erkenntnisse helfen einem nicht nur bei der Optimierung der Aerodynamik. Eine professionelle Fahrradanalyse kann bei einer ganzen Reihe von Aspekten nützlich sein, insbesondere wenn es um die Ursache von Schmerzen oder Beschwerden geht. In seinem Buch „Bike Fit“ nennt der Physiotherapeut von British Cycling, Phil Burt, die drei Säulen der professionellen Fahrradanalyse: Aerodynamik, Komfort und Leistung. Ein Fahrradanalyse dient nicht nur dazu, die richtige Position auf dem Rad aufzuzeigen, sondern soll ganzheitlich die persönlichen Ziele im Blick behalten.

Eine professionelle Fahrradanalyse zielt nicht nur auf die Verbesserung der Aerodynamik, sondern soll auch Komfort und Leistung steigern.

 

Wenn man speziell seine Aerodynamik verbessern möchte, so ist eine Analyse im Windkanal sicherlich eine sehr effektive Methode, sofern man das nötige Kleingeld dafür übrig hat. Einer der großen Fehler, den eine Menge Fahrer machen, ist, sich zu früh in eine zu extreme Position zu zwängen – der Versuch die gewohnte Leistung zu erzielen, führt dabei zu diversen Beschwerden. Eine Fahrradanalyse kann auch hierbei helfen, sich realistische Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Wie in so vielen Dingen des Lebens, ist es fast immer von Vorteil, eine weitere Meinung zu hören, und so verhält es sich auch mit der Meinung eines Experten im Rahmen einer professionellen Fahrradanalyse. Was man dann wirklich mitnimmt, sei es nun der gesteigerte Fahrkomfort, ein Plus an Leistung oder die verbesserte Aerodynamik, hängt von den persönlichen Zielen ab.

Verbessere deine Flexibilität

Ob es ums Zeitfahren oder das gewöhnliche Fahren auf der Straße geht, Flexibilität ist ein Schlüsselfaktor für jene, die schnell fahren wollen. Wenn man in der Lage sein möchte, bei einer aerodynamisch optimierten Fahrposition dennoch effizient und bequem zu fahren, dann muss man ziemlich flexibel sein.

Regelmäßige Stretching-Übungen können helfen, die Flexibilität zu verbessern und somit die Fahrposition anzupassen.

Die gute Nachricht ist, dass diese Maßnahme kostenlos ist. Die persönliche Flexibilität lässt sich durch regelmäßiges Dehnen auf der heimischen Isomatte oder durch Yoga- oder Pilatesübungen Stück für Stück verbessern. Das Ganze macht vielleicht nicht so viel Spaß wie das Fahrradfahren, allerdings nehmen die Übungseinheiten jeweils auch nicht allzu viel Zeit in Anspruch und man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass die Übungen nach regelmäßiger Ausführung dem Fahrradfahren zugute kommen werden.

Leg dir Aero-Laufräder zu

Aero-Laufräder sind, anders als die Verbesserung der Flexibilität, keine günstige Maßnahme, ganz im Gegenteil. Und anders als der zuvor genannte Aspekt, sind sie nicht auf den Fahrer selbst gerichtet, sondern dienen dazu, die Effizienz des Rades zu steigern. Grundsätzlich helfen Aero-Laufräder dabei, das Beste aus dem verfügbaren Material herauszuholen. Wenn man sich also mit, sagen wir, 40 km/h fortbewegt, so wird einem das mit den passenden Aero-Laufräder gefühlt etwas leichter fallen, als dies mit einem gewöhnlichen Satz Alu-Laufrädern der Fall wäre. Dementsprechend ermöglichen die aerodynamischeren Laufräder bei gleicher Leistung eine etwas höhere Geschwindigkeit.

Aero-Laufräder können die Effizienz des Rades steigern.

 

Zipp behauptet beispielsweise, dass man mit deren 404-Firecrest-Laufrädern auf einer Strecke über 40 Kilometer 80 Sekunden gegenüber einem Standard-Alu-Laufrad einsparen könne. Das entspricht bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h einer Einsparung von 27 Watt über die Gesamtdistanz. Die Rechnung beruht natürlich auf der Annahme absolut identischer Rahmenbedingungen (Windrichtung, Fahrrad, etc), sofern man die Investition nicht scheut, erhält man also im Gegenzug eine ziemlich beeindruckende Zeitersparnis.

Trage einen passenden Aerohelm

Ein weiterer Faktor, der einen spürbaren Unterschied in der Aerodynamik auf dem Fahrrad ausmachen kann, ist, den Luftstrom über dem Kopf zu glätten. Auf einem Zeitfahrrad ist die Verwendung des richtigen Aerohelms, der einen sowohl ein wenig schneller macht und auch etwas seltsam aussehen lässt, Pflicht.

Aero-Straßenhelme wie der Giro Synthe verbessern die Aerodynamik, ohne Kompromisse bei Komfort, Gewicht oder der Belüftung einzugehen.

Aber auch auf Rennrädern finden Aerohelme seit einigen Jahren immer mehr Verwendung und so ziemlich alle großen Hersteller haben aktuell Aero-Straßenhelme im Sortiment, die dem Fahrer Vorteile im Bezug auf den verringerten Luftwiderstand bieten, ohne Kompromisse beim Komfort, Gewicht oder der Belüftung in Kauf nehmen zu müssen. Die erzielte Zeitersparnis variiert je nach Modell merklich, der Giro Synthe bietet laut Hersteller einen um 16 Prozent verringerten Luftwiderstand im Vergleich zum hauseigenen Aeon Straßenhelm. Wie sehr sich dieser Wert in einer Steigerung der Geschwindigkeit bzw. einer Einsparung der aufgewendeten Leistung auswirkt, gibt Giro nicht an, der Punkt ist aber, dass man beim Wechsel von einem Standard-Straßenhelm zu einem Aero-Straßenhelm einen merklichen Unterschied feststellen kann.

Fahre in einem Skin Suit oder in gut sitzender Kleidung

Alles, was rund um das Fahrrad flattert, verursacht Verwirbelungen. Das ist auch ein Grund, warum Weltklassefahrer während des Rennens keine Werbebanner hinter sich herschleppen. So sehr Sponsoren vielleicht Gefallen daran finden würden: Um ein Zeitfahren zu gewinnen, wäre dieser Aufbau doch sehr hinderlich. Das gleiche gilt auch für die Kleidung. Vor einigen Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, Fahrer außerhalb vom Zeitfahren in hautengen Anzügen fahren zu sehen, aber heute tragen André Greipel, Mark Cavendish und Co. Skin Suits bei so ziemlich jedem Rennen. Bei hauchdünnen Ergebnissen kann die passende aerodynamische Kleidung und ein Aerohelm wichtige Sekunden gutmachen und somit über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Eng anliegende Kleidung kann einen merklichen Unterschied in der Aerodynamik machen. (Bild: Simon Wilkinson / SWpix.com)

 

Während die meisten von uns keine gesteigerte Lust haben, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, hautenge Anzüge zu tragen, so kann Kleidung, die die richtige Passform hat, tatsächlich auch über den Komfort hinaus einen Unterschied machen. Das Ziel sollte es sein, eine perfekt glatte Luftströmung um das Fahrrad und den Körper zu erreichen und alles, was dabei stört, erhöht den Luftwiderstand und macht das Fahren ein wenig härter. Flatternde Kleidung, die sich wie ein Segel verhält, ist eines gutes Beispiel dafür. Beim Kauf neuer Fahrradkleidung sollte man diesen Aspekt also niemals vernachlässigen.

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