Fotos: Chris Gollhofer
Es gibt gleich mehrere Gründe, warum der Grat des Splügenpasses ein besonderer Ort ist. Auf 2114 Metern hat man nicht nur einen atemberaubenden Blick über den vielleicht schönsten Teil der Alpen, sondern man sieht auch eine in die Jahre gekommene, aber dafür umso charmantere Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Der höchste Punkt des Passes ist außerdem meine Startlinie für den spaßigen Teil der Reise: Schließlich geht es fortan nur noch bergab.
Zwischen Auto und Straße passt kaum eine flache Hand – da hilft auch das Aufheulen der PS-starken Motoren nicht.
Meine gute Laune steigert sich noch weiter, als eine Armada tiefgelegter Sportwagen, die selbst Tim Wiese als viel zu prollig betiteln würde, verzweifelt vor mir anhält, da ein kleiner Teil des Asphalts von Baggern abgetragen wurde. Über die buckelige Baustelle zu fahren, ist für die Lambos beinahe unmöglich – zwischen Auto und Straße passt kaum eine flache Hand –, da hilft auch das Aufheulen der PS-starken Motoren nicht. Wäre ich mit meinem Rennrad unterwegs würde ich wahrscheinlich ähnlich laut jammern, da ich aber zum ersten Mal auf einem Gravel-Bike sitze, macht mir die kurze Buckelpiste überhaupt nichts aus. Doch ist das nicht die einzige Situation auf meiner Reise, in der mir das vielseitige Bike wahre Freude bereitet.