Passo di Gavia – Gaviapass
Seinen legendären Ruf prägte der Gaviapass 1988 während des Giro, als Anfang Juni ein Schneesturm über den Pass fegte und dem Peloton arg zusetzte. Eine schlaue Entscheidung fällte dabei der spätere Sieger der Etappe und fast auch der Gesamtwertung, Andrew Hampsten (Team 7-Eleven) aus den USA, als er in der Not eine Ski-Wollmütze, einen Schal und Neopren-Schuhcover für die Abfahrt anzog und so vielleicht etwas weniger litt als seine Konkurrenz. Viele Fahrer gaben damals am Gavia das Rennen auf und prägten so den Ruf des Bergs.
Auch wenn Du das Wetter auf Deiner Seite hast, ist der Gavia Pass ein mit Respekt anzugehender Berg für uns Radsportler. Von Ponte di Legno im Süden geht es recht flach los und erlaubt Dir eine gute Aufwärmphase. Dann aber schraubt sich die schmale Straße erbarmungslos und mit Rampen bis zu 14% den Bergrücken hinauf. Nur selten fällt der Anstieg auf weniger als 10% und gibt somit kaum Gelegenheit zum Durchatmen.
Von Bormio aus kommend ist der Anstieg mit 25.6km etwas länger und auch weniger steil. So erreicht die durchschnittliche Steigung der Nordrampe nur 5.5% und ist damit vergleichsweise moderat. Trotzdem warten auch auf dieser Seite kurze Anstiege mit bis zu 16% Steigung.
Trotz der Mythen die sich um den Gavia Pass ranken und die sich größtenteils um seine damals noch unbefestigte Pass-Straße drehen (die eine ganze Reihe waghalsiger Menschen unfreiwillig verließen), ist der Passo del Gavia auch mit seiner heute gut geteerten Straße ein beeindruckender Pass mit einem tollen Ausblick. Ebenso beeindruckend sind übrigens auch die riesigen Panininis, die es in der Region an jeder Straßenecke gibt.
Südrampe von Ponte di Legno
Länge: 20.7km
Durchschnittliche Steigung: 6.6%
Maximale Steigung: 14%
Starthöhe: 1.255m
Passhöhe: 2.621m
Gesamtanstieg: 1.366m
Nordrampe von Bormio
Länge: 25.6km
Maximale Steigung: 5.5%
Durchschnittliche Steigung: 11%
Starthöhe: 1.217m
Passhöhe: 2.621m
Gesamtanstieg: 1.404m
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