Mit dem Bike Guard Curve ziehen die Taschen- und Kofferspezialisten von B & W einen Radkoffer aus dem Köcher, der viel Potential für ein langes Leben hat und gemeinsam mit Storck Bicycles entwickelt wurde.
Zu den liebsten Beschäftigungen von gefrustetem Flughafen-Bodenpersonal gehört vermeintlich das Zerlegen von Fahrradkoffern und Taschen. So könnte man meinen und zuweilen stimmt das in Einzelfällen wohl auch. Anders ist der Zustand vieler noch junger Transportkoffer kaum zu erklären. Der Sache kann man auf verschiedene Art und Weise entgegen treten.
Lösung A: Transportkarton kaufen (z.B. bei Canyon oder Rose) und nicht böse sein, wenn sich dieser nach 2-3 Flügen aufgelöst hat.
Lösung B: Günstigen Radkoffer kaufen (<200 Euro) und diesem mindestens 5 Trainingslager geben, bis er einen Riss hat.
Lösung C: Teuren Radkoffer kaufen. Rest siehe B.
Neue Waffen gegen Bodenpersonal
Die meisten Koffer bestehen aus ABS-Kunststoff, der mehr oder weniger resistent gegen Schläge, Stöße und Stiche ist. B & W geht mit dem Curve einen anderen, neuen Weg. Die beiden Kofferhälften bestehen aus einem Verbundmaterial, das auch bei Schutzwesten mit Stichschutz zum Einsatz kommt und ganz ähnlich einer Carbonfasermatte mit Harz und in einer Form zum endgültigen Kofferteil gebacken wird.
Beim Curve wird sowohl auf eine Scharnierleiste, wie auch auf fummelige und anfällige Verschlüsse verzichtet. Der Koffer besteht aus zwei Kofferhälften, die komplett aus dem Curve-Material bestehen und jeweils links und rechts überlappen. Mittig wechselt die Überlappung. Zusammengehalten wird das Ensemble durch drei kreuzförmige und sehr breite Nylon-Zurrgurte, die sich durch eine sehr einfache und effektive Schließe arretieren lassen. Dabei muss der Gurt übrigens nicht durch eine Ratsche gespannt werden, die Gurtlänge ist passend bemessen. Wenn sich der Gurt im Laufe der Zeit längt, kann er an einer höheren Position der Schließe eingehängt werden. Schöne Idee.
Das Rad im B & W Bike Guard Curve
Neben normalen Rennrädern mit abgenommener Stütze passen auch RRs mit integrierter Stütze, Mountainbikes und wohl sogar Enduros in den Koffer. Dabei bleibt dieser recht moderat in der Größe und kommt nicht an das Format der großen Schrankkoffer heran.
Auf einen Einbaurahmen verzichtet Hersteller B & W komplett. Das Rad wird mittels einiger Klettstreifen und aufgeschäumter Prallblöcke frei im Koffer positioniert. Wo genau der Rahmen auf die Polster gelegt wird, bleibt dem Nutzer überlassen.
Bei einem Gewicht von 10.9kg bewegt sich der Curve Bikekoffer in einem gut trag- und ziehbaren Bereich. Der Front-Ziehgurt lässt sich in der Griffweite per Klett verstellben und auch auf der Gehäuseoberseite findet sich ein sehr langlebig anmutender Griff. Vier Rollen der Kategorie „austauschbar“ sorgen für nachgewiesen leichtes Rollen und auch die Geräuschkulisse konnte uns bei einem ersten Test voll überzeugen. Die beiden vorderen Rollen sind übrigens um 360 Grad schwenkbar.
Bildergalerie
7 BilderFazit und Preis
Wir haben den B & W Bike Guard Curve einmal komplett mit einem Mountainbike gepackt, verschlossen und über die Messe geschoben. Top Eindruck, sehr wertig und vermeintlich resistent gegen jegliche Art von Vandalismus beim Be- und Entladen von Flugzeugen. Nur der Preis von 649.- Euro hat ein wenig für Schnappatmung gesorgt.
Tipp: Wer sich für eines der limitierten Storck 20th Julibläums-Rennräder entscheidet, bekommt den Koffer für etwa 500 Euro oben drauf.
Hersteller: B & W International
Share