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Rennberichte & Analysen

Nibali im Interview: Auf dem Cima Coppi wusste ich, dass ich das Rennen gewinnen kann

Der “Hai von Messinah” verrät den Moment, in dem er sich sicher war, dass er sich einen zweiten Giro Sieg holen könnte

Auf dem Colle dell’Agnello, dem  höchsten Punkt (auch Cima Coppi genannt) der diesjährigen Italienrundfahrt, spürte Vincenzo Nibali, dass sich sein Schicksal zum Guten wenden könnte. 

Der Berg war der Höhepunkt der 19. Etappe. Als die Fahrer das Rennen an dem Tag an den Start gingen, hatte der Astana-Fahrer vier Minuten und 43 Sekunden Rückstand hinter dem Träger des Maglia Rosa, Steven Kruijswijk.

Aber als das Peloton oben auf dem Colle die französisch-italienische Grenze überquerte, schlug das Glück schlagartig zugunsten des Italieners um. Kruijswijk stürzte auf der Abfahrt, verlor an Zeit und das Maglia Rosa und Nibali gewann die Etappe.

Noch war nichts gewonnen oder verloren: Nibali musste den neuen Führer in der Gesamtwertung, Johan Esteban Chaves, am vorletzten Tag des Rennens einholen und Zeit gutmachen. Pflichtbewusst überbrückte Nibali den Zeitrückstand zu Chaves auf der 20. Etappe und sicherte sich seinen zweiten Sieg der Giro und seinen vierten Grand Tour Gewinn seiner Karriere.

 

Nibali gibt zu, dass der Sturz von Kruijwijk in die Schneewehe auf der Abfahrt des Agnello den Weg für seinen Sieg freimachte, besteht er aber auch darauf, dass das Schicksal die Mutigen bevorzugt.

„Auf den letzten drei Kilometern der Etappe war ich derjenige, der angriff”, sagte er nach der Preisverleihung in Turin.

„Ich sah etwas, was die anderen vielleicht nicht bemerkt hatten: Oben am Berg  war das Maglia Rosa schwer am Atmen und schien ziemlich zu leiden. Von da wusste ich, dass ich angreifen und ihn auf der Abfahrt unter Druck setzen konnte.”

„Für mich ist eine Abfahrt eine ebenso gute Gelegenheit anzugreifen wie ein Anstieg. Wenn ich ihn auf der Abfahrt nicht unter Druck gesetzt hätte, wäre nichts passiert. Vielleicht hätte Chaves auf dem Risoul einen Angriff versucht.”

„Aber oben auf dem Agnello, da wusste ich, dass ich das Rennen für mich entscheiden konnte.”

Während des Bergzeitfahrens der 15. Etappe verlor Nibali über zwei Minuten an Kruijswijk. Nibali erklärt seine schwache Leistung an dem Tag mit einem Magenproblem.

Dem Zeitfahren folgte ein Ruhtag. Nibali erholte sich und wiederholte seinen Erfolg von 2013 mit einem Sieg beim Giro. Mit seinen insgesamt vier Grand-Tour-Siegen gesellt er sich zu den Radsportgrößen Roberto Heras und Tony Rominger.

 

Chaves, der am letzten Tag in den Bergen um seinen ersten Grand Tour Sieg gebracht wurde, ist davon überzeugt, dass sein zweiter Platz nur der Anfang ist.

„Ich habe gelernt, dass Träume wahr werden können”, sagt der 26-jährige Orica-GreenEdge-Fahrer. „Wenn du hart arbeitest und nicht aufgibst, können deine Träume wahr werden.”

„Ohne die fantastische Unterstützung und Arbeit meiner Teamkameraden und allen bei Orica-GreenEdge, wäre ich nie in diese Position gekommen. Ich möchte mich bei allen bedanken.”

„Diese letzten Tage waren die besten Tage meines Lebens. Das ist erst der Anfang. Das habe ich meinem Team gesagt und ich glaube fest daran.”

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