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Profi-Radsport

Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch 5: Gegenwind vor Denver

Jonas Deichmann berichtet bei RCDE regelmäßig von seinen Abenteuern während seines Solo-Weltrekordversuchs über die Panamericana.

Aus Jonas Deichmanns Panamericana-Tagebuch:

Tag 21

Ich starte vor Sonnenaufgang, als der Wind noch schwach ist. Heute bin ich auf kleinen Straßen über schöne Hügel und Berge unterwegs. Ich fahre an Rinderfarmen vorbei, die so groß wie eine Stadt sind. Wie alles in Nordamerika sind auch sie von ganz anderen Dimensionen als in Europa. Am Nachmittag pushe ich mich, es nach Montanas Hauptstadt Billings zu schaffen, wo ich Abendessen und Vorräte bekomme. Schon zum Sonnenuntergang mache ich mich auf den Weg für weitere 80 km. Ich bin jetzt auf der Autobahn, was aufgrund der breiten Seitenstreifen viel sicherer ist, aber es liegen Metallteile herum und ich treffe eines, das mein Schaltwerk deformiert. Glücklicherweise kann ich weiterfahren und den Tag mit 290 km beenden.


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Tag 22

Endlich weniger Wind. Eine Mischung aus leichtem Kreuz-, Gegen- und Rückenwind heute. Ich nutze diese seltene Gelegenheit, um 320 km in konstantem Auf und Ab zu bewältigen. Nachts finde ich einen kleinen Hügel, etwa 50 km vom nächsten Dorf entfernt und schlafe unter den Sternen. Eine unglaubliche Nacht, so weit weg von Lärm und Ablenkung.

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Tag 23

Ein früher Start mit starken Gegenwinden. Nach zwei Stunden erreiche ich Casper, wo ich einen Fahrradladen finde und mein Schaltwerk reparieren lasse. Von nun an verändert sich die Landschaft. Mehr Menschen, Bauernhöfe und weniger Berge als in den letzten Tagen. Am Nachmittag erreiche ich die 5.700-km-Marke, ein Viertel der Distanz quer durch Amerika. Ich komme mit perfektem Timing in Wheatfield an, gerade als es dunkel wird. Ich gehe in das einzige mexikanische Restaurant in der Stadt und hole mir einen Burrito, bevor ich losfahre, um einen Schlafplatz zu finden.

Tag 24

Der schlimmste Gegenwind aller Zeiten. Der Wind weht mit einer solchen Kraft, dass es mir schwer fällt, auf dem Fahrrad zu bleiben. Nach sechs Stunden heftigen Kampfes mit einem Durchschnitt von 18 km/h erreiche ich Cheyenne, um Vorräte zu beschaffen. Mir waren vor Kurzem Essen und Wasser ausgegangen, da ich viel länger gebraucht hatte, als geplant. Nach Cheyenne erreiche ich Colorado und den Schatten der Rocky Mountains, wo der Wind weniger wird und ich noch gute Fortschritte machen kann. Ich bekomme eine Einladung von Courtney, einem lokalen Radfahrer aus Denver.

Tag 25

Ein früher Morgenstart nach Denver. Es ist Abstand die schlimmste Stadt, in der ich bisher gefahren bin. Ich verirre mich, bekomme Reifenpannen, und durchquere die Stadt schließlich mit mehrstündiger Verspätung. Außerhalb der Stadt gibt es immer noch viel Verkehr und Gegenwind. Nicht mein Lieblingstag, aber jetzt bin ich aus der Metropolregion raus und kann morgen wieder schneller werden.

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