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Hobby-Radsport

Das erste Jedermannrennen – Erfahrungen und Gefühle

Von der Aufregung an der Startlinie über die Freude über eine Nahrungsstation bis hin zur Zieleinfahrt

Ein Jedermannrennen kann eine sehr schöne Erfahrung sein. Meist erlebt man eine super Kameradschaft, große Begeisterung und einen harten aber fairen Wettbewerb, der einen bis an die Grenzen bringt. Belohnt werden die Strapazen eines anspruchsvollen Events am Ende mit Zufriedenheit, Stolz und hoffentlich irgendwann auch mal mit einem der vorderen Plätze.

Organisierte Jedermannrennen mit einem großen Teilnehmerfeld sind eine super Möglichkeit, Struktur in die Saison zu bringen. Hat man einen Event auserkoren, wird es zum Trainingsziel und mit einem Ziel vor Augen steigt automatisch die Motivation.

Vielleicht möchte man ja auch gleich mehrere Jedermannrennen bestreiten, die mit Voranschreiten der Saison länger und härter werden. In diesem Fall stellt jedes einzelne Rennen ein Etappenziel dar, welches nach einer Anpassung des Trainings verlangt. Längere Distanzen und mehr Höhenmeter spicken dann den Trainingsplan und machen einen kontinuierlich fitter für das nächste bevorstehende Event.

Jedermannrennen – eine echte Herausforderung

Viele Radsportler knacken die 150-Kilometer-Marke zum ersten Mal bei einem Jedermannrennen. Durch ausgeschilderte Routen und Nahrungsstationen kann man sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren und braucht sich ansonsten um nichts zu sorgen.

Weniger erfahrenen Pedalisten stehen zudem meist kürzere Routen zur Verfügung.

Egal für welches Event man sich am Ende entscheidet, bestimmte Erfahrungen macht jeder Fahrer bei seinem ersten Jedermannrennen.

Gute Stimmung

Jedermannrennen scheinen irgendetwas Magisches an sich zu haben, dass für eine bessere Atmosphäre sorgt als es ein normaler Ausritt kann. Vielleicht liegt es an den vielen Teilnehmern, die alle das gleiche Ziel verfolgen. Durch diese Tatsache entsteht eine Art Kameradschaftsgefühl. Vielleicht ist es aber auch einfach nur die bevorstehende Herausforderung. Völlig egal woran es liegt, Fakt ist, das erste Jedermannrennen wird von einer extrem guten Stimmung begleitet.

Die Herausforderung Jedermannrennen weckt bei vielen Radsportlern den Kameradschaftsgeist. (Foto: Ride London)

Bammel am Start

Es ist ganz normal, dass man sich und seine Fähigkeiten beim ersten Jedermannrennen, speziell wenn es über eine bisher noch nie gefahrene Distanz geht, in Frage stellt.

Es ist nicht selten, dass Jedermannrennen sich über eine Route von mehr als 150 Kilometern erstrecken. Hat man diese Distanz erst einmal zurückgelegt, ist das ein großer Moment. Im Vorfeld kann eine so große Distanz allerdings auch ganz schön beängstigend auf einen wirken. Es ist wichtig, nicht zu schnell in das Rennen zu starten. Man muss versuchen ruhig zu bleiben und sein Debut zu genießen.

Probleme mit dem richtigen Tempo

Ein Probleme beim ersten Jedermannrennen ist es, das richtige Tempo zu finden. Richtig knifflig wird es, wenn es zu Rennsituationen kommt, die über das zuvor Trainierte hinausgehen. Man muss darauf achten, nicht zu schnell in den Event zu starten. Ansonsten ist es sehr wahrscheinlich, dass einem zu schnell die Energie ausgeht. Auf der anderen Seite darf man es aber auch nicht zu gemächlich angehen lassen, ansonsten verliert man zu schnell den Anschluss. Hat man noch keine Erfahrung ist es eine Gradwanderung, die optimale Geschwindigkeit zu finden.

Das pedalieren in der Gruppe hilft einem, wichtige Energie einzusparen. (Foto: Velothon Wales)

Pedalieren in der Gruppe

Wir würden nicht so weit gehen und behaupten es sei überlebenswichtig, sich bei seinem ersten Jedermannrennen an eine Gruppe zu heften. Allerdings kann man sich auf diese Weise eine Menge Energie einsparen, die man gegen Ende des Rennens sehr gut brauchen kann. Den Anschluss an eine Gruppe zu halten oder inmitten anderer Fahrer zu pedalieren, kann aber auch zusätzlichen Stress bedeuten wenn man noch keine Erfahrung darin hat.

„Learning by Doing“ lautet die Devise. Man darf nicht schüchtern sein und muss sich einfach einer Gruppe anschließen und so sicher wie möglich agieren. Es dauert meist nicht lange, bis das Feld sich in mehrere kleine Gruppen aufsplittet. Optimal wäre es, sich eine Gruppe mit ähnlichem Tempo und Fähigkeiten wie den eigenen zu suchen.

Nahrungsstation – Fata Morgana oder Realität?

Wenn man erst einmal eine Zeit lang bei ordentlichem Tempo unterwegs war und der Kampf um jeden weiteren Kilometer härter wird, gibt es nichts Schöneres als an einer gut sortierten Nahrungsstation anzukommen.

In gut organisierten Jedermannrennen gibt es mehrere Nahrungsstationen, die vernünftig über die Route verteilt sind. (Foto: Media-24)

Gute Rennorganisatoren positionieren mehrere dieser Futterquellen entlang der Strecke. Hier finden Fahrer alles was sie brauchen, um ihre Energiereserven und ihren Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Auf Tapeziertischen unter Pavillions stapeln sich Trinkbares, Kohlehydrate und Zucker.

Man ist gut beraten, diese Möglichkeit zu nutzen und zu Kuchen, Gummibärchen oder anderen schnellen Energielieferanten zu greifen. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, schließlich geht es hier um die nötige Energie bis zum nächsten Stop und nicht um ein Festmahl.

Das Vertrauen in die Kalorien

Es gibt einen glorreichen Moment in jedem Jerdermannrennen, an dem man beginnt, sich gut zu fühlen; sogar sehr gut. Für gewöhnlich stellt sich dieses Gefühl nach einem Nahrungsstop ein und zwar genau dann wenn der ganze Zucker, den man zuvor gierig in sich hineingestopft hat, vom Körper verstoffwechselt und durch die Blutbahn gepumpt wird. Wer also auf die Kalorien, die es an den Nahrungsstationen gibt, zurückgreift, kann von diesem wunderbaren Effekt profitieren und die nächste Steigung quasi hinauffliegen.

Die Chancen stehen gut, dass irgendwann in einem Jedermannrennen der Moment einsetzt, in dem man denkt, man fliegt über die Strecke. Aber keine Sorge, der nächste quälende Moment ist nicht mehr weit. (Foto: Velothon Wales)

„Yeah, in zwei Kilometern sind es nur noch zehn Kilometer bis ins Ziel!“

Die Kehrseite dieses Zuckerschubs lernt man kennen, sobald die Energie wieder weniger wird. Die große Distanz macht sich bermerkbar und jeder vor einem liegende Kilometer wird zur Qual. Geht es dann auch noch bergauf, schleichen sich starke Selbstzweifel ein. Hat man sich vielleicht doch deutlich mehr vorgenommen, als man zu leisten im Stande ist? Jetzt ist wahrer Kampfgeist gefragt.

Wenn man der Ziellinie näher kommt, sucht man nach Anreizen, die einen über die letzten Kilometer bringen. Ein guter Weg wäre es beispielsweise, die restliche Strecke in kleinere Etappen zu unterteilen, um die Motivation durch diese Teilerfolge aufrechtzuerhalten. Letzten Endes ist es aber egal, wie man sich bis über die Ziellinie motiviert. Es ist auf jeden Fall erstaunlich, wieviele verschiedene Tricks und Ansätze einem in einem so langen Rennen einfallen. Das wichtigste ist es, niemals aufzugeben. Wer kämpft und sich durchbeißt, wird früher oder später die Ziellinie überqueren und stolz auf diesen großen Tag zurückblicken.

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