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Hobby-Radsport

Riding4Europe – Mit dem Rad in die neun Nachbarländer Deutschlands

Mit seiner Tour Riding4Europe möchte Ultracyclist Stefan Barth ein Zeichen für Europa setzen

Riding4Europe – mit diesem Motto bereiste der Ultracyclist Stefan Barth die neun Nachbarländer Deutschlands, um „ein Zeichen gegen nationalistische Bewegungen zu setzen und zu zeigen, dass unser Kontinent so klein ist, dass man ihn mit dem Fahrrad durchqueren kann“. 

Wie lange braucht man, um die neun Nachbarländer Deutschlands mit dem Rad zu erreichen? Ultracyclist Stefan Barth fand es heraus: Innerhalb von acht Tagen, verteilt auf drei Touren, legte er 2.551 Kilometer mit 24.611 Höhenmeter zurück, um in die neun Länder zu gelangen. Seine Motivation? Europa, das uns ermöglicht, innerhalb von ein paar Stunden in einem anderen Land, einer anderen Kultur zu sein.

 

 

 

 

 

 

Für den 26-jährigen Wirtschaftsprüfer ist die Herausforderung des Ultracycling kein Neuland: 2018 nahm er am Race Across Germany und an der Ultracycling Weltmeisterschaft in Österreich teil. Für 2019 nahm er nur an zwei Rennen teil: Bikingman Korsika und dem 24-Stunden Rennen in Kelheim, damit er sich auf seine selbstgesteckter Herausforderung Cycling4Europe konzentrieren konnte. Abgesehen von seiner zweiten Tour plante Stefan alle Etappen selber und stellte die Strecken selber zusammen. Die Etappen und Strecke plante und stellte Stefan selber zusammen

 

 

 

Schengen bei Nacht: Auf seiner Tour in die Nachbarländer Deutschlands passierte der Ultracyclist auch immer wieder historischen Merkmalen, die den Gedanken seiner Reise nachhaltig betonten. (Foto: S. Barth)

Stefan startete jede seiner Touren von seinem Wohnort Frankfurt am Main. Am 29. März 2019, dem Tag des ursprünglichen Austritts Großbritanniens aus der EU, ging es los:  An einem Tag legte er 500 Kilometer zurück und fuhr in die Schweiz und nach Österreich. Die zweite Tour war auf zwei Etappen verteilt und führte in die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich. Die dritte und letzte Tour war die längste: An fünf Tagen ging es auf 1.340 Kilometer nach Dänemark, Tschechien und Polen.

 

Für Stefan ging es nicht darum, diese Herausforderung alleine zu bestreiten. Riding4Europe stand allen offen und bot anderen Rennradfahrern die Möglichkeit, ihn zu begleiten.

 

Auf seiner ersten Tour, non-stop nach Österreich und in die Schweiz, wurde er von einem Bekannten begleitet, der ihm auf den 500 Kilometern Gesellschaft leistete. Auch hinter Marburg hatte er auf seiner dritten Tour für 120 Kilometer Begleitung. Den Rest seiner Etappen bestritt er alleine.

Bei Nacht aber ohne Nebel über die Grenze: Ziel der Schweiz (fast) erreicht.

Die erste Tour wird ihm aus diesem Grund in guter Erinnerung bleiben. „Alle drei Touren hatten ihre Highlights“, gab Stefan im Gespräch an. „Aber die erste Tour war besonders toll, weil ich den ganzen Weg mit jemandem unterwegs war. So wurde die lange Strecke kurzweiliger und es ist immer toll, so ein Erlebnis mit gleichgesinnten Freunden teilen zu können.“

Für Stefan war aber vor allem die zweite Tour seiner Cycling4Europe-Herausforderung sehr symbolhaft und auch diejenige, die er selber „am schönsten“ fand. „Ein Bekannter von mir hat mir die Strecke zusammengestellt“, erklärte Stefan, der ansonsten die anderen Strecken selber entworfen hatte. „Mein Bekannter wollte eigentlich mitfahren, wurde durch Krankheit leider verhindert.“

Die Strecke führte von Frankfurt in die westlichen Nachbarländer. „Die Etappen waren wirklich schön und sehr liebevoll zusammengestellt.“ Die sportliche Herausforderung kam nicht zu kurz, war aber auch etwas unerwartet. „Dass ich das Mittelgeberge überqueren musste, war mir schon klar. Aber um nach Holland zu kommen musste ich doch mehr Höhenmeter bewältigen, als ich erwartet hatte! Von Deutschland nach Holland kam erstmal ein Berg nach dem anderen!“

Nicht nur die Streckenführung machte die zweite Tour die beliebteste für den Ultracyclist sondern auch die Merkmale, an denen er auf diesen Etappen vorbeifuhr. „Die Strecke war schon sehr symbolträchtig und traf den Grundgedanken meiner Tour“, gab Stefan zu. „Ich fuhr am Europaparlament vorbei und nach Brüssel. Für mich symbolosierte diese Tour den Gedanken meiner Riding4Europe Idee.“

Mit dem Rad von Frankfurt an den Strand in Dänemark. „Es war schon ein tolles Gefühl, mit einem mal das Meer zu sehen. Das war ein unglaubliches Erlebnis!“, sagte Stefan in einem Interview. (Foto: S. Barth)

Seine dritte, letzte und längste Tour führte ihn nach Skandinavien bevor es in die östlichen Nachbarländer ging. Es war für Stefan ein unvergesslicher Moment seiner dritten Tour, als er die Küste erreichte. „Es war schon unglaublich: Ich fahre in Frankfurt lost und stehe dann morgens in Dänemark am Strand und blicket auf das Meer. Das war schon ein irres Gefühl!“ Von Dänemark aus ging es dann Richtung Osten. Polen und Tschechien wurden auf der Rückfahrt nach Frankfurt durchquert.

 

Leider nahm sein Vorhaben nicht das Ende, was er sich erhoffte hatte: Am letzten Tag startete er in Leipzig, die Stadt seiner Studienzeit. Von dort hatte Stefan vor, nach Fulda zu fahren, um sich in seiner Heimatstadt mit Freunden zu treffen. Aber bevor es dazu kam, wurde ihm sein Fahrrad samt Ausrüstung gestohlen, als er sich in Oberwiesenthal etwas zu essen besorgte.

„Ich konnte den Kreis nicht schließen und darüber bin ich sehr enttäuscht. Das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack“, gibt Stefan zu. „Ich hatte vor, die letzten Kilometer von Fulda nach Frankfurt zusammen mit ein paar Freunden zu fahren.  Daraus wurde leider nichts. Und der Fokus meiner Tour drohte abzugleiten: Anstatt ein  Zeichen für Europa zu setzen ging es nur noch um den zum Diebstahl. Das möchte ich nicht. Die Tour und der Gedanke, der dahinter steckt, ist mir sehr wichtig.“

Die Resonanz und Reaktionen auf sein Vorhaben waren sehr positiv. Das Echo in der Community der Ultracyclist haben Stefan ermutigt und auch positive bestärkt und überrascht.

 

Radfahren verbindet und kennt keine Grenzen und Bilder sagen mehr als Worte: Polen, Tschechei und Deutschland mit dem Rad erfahren. (Foto: S. Barth)

„Ich bekam echt tolle Kommentare auf Instagram und Facebook von anderen Ultracyclists und Radfahrern. Einige habe ich kurz mal bei dem einen oder anderen Rennen getroffen, aber andere kenne ich nu über soziale Medien oder gar nicht. Das fand ich wirklich toll und hat mich auch nachhaltig motiviert.“

Was kommt als nächstes? Stefan Barth hat sich schon Gedanken gemacht, wie er seine Nachricht  #Riding4Europe in 2020 fortsetzen und darauf aufbauen kann. Die Streckenplanung und die Länge der Strecken haben ihn bestärkt, dass er sein großes Ziel in Angriff nehmen kann: Das Transcontinental Race. „Ich habe immer mit dem Gedanken gespielt, das Rennen zu fahren. Es durchquert Europa, passt daher zu meinem Grundgedanken des Riding4Europe.“

 

„Dadurch, dass ich für meine diesjährige Tour die Strecken selber planen und auch einiges an Kilometern alleine fahren musste, habe ich für mich feststellen dürfen: ‚Das geht!‘ Meinem Ziel des Transcontinental Rennens steht eigentlich so nichts im Weg.“

Stefan hat in seinem Blog über seine Touren berichtet und auch auf Instagram seine Impressionen festgehalten. Auch über sein gestohlenes Fahrrad wurde in verschiedenen Zeitungen und Medien berichtet. Hinweise werden unter der Telefonnummer 03733880 entgegegen genommen.

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