Lapierre Aircode SL
Lapierre Aircode SL
Wir hatten das große Glück das Lapierre Aircode SL und Xelius SL einem kurzen Test zu unterziehen. Das erste mal bekam die Öffentlichkeit das neue Modell des Xelius beim diesjährigen Giro d’Italia zu sehen. Das schlankere Design, das Lapierre zum Zwecke eines besseren Komforts gewählt hat, stach als erstes ins Auge. Cedric Pineau vom Team FDJ.fr fuhr das Lapierre Xelius SL beim Giro d’Italia 2015. Die offizielle Markteinführung erfolgte erst ein wenig später im selben Monat. Neben dem Xelius kann aber auch das Lapierre Aircode SL mit einigen Neuerungen aufwarten.
Bevor wir über die erste Testfahrt auf dem Lapierre Aircode SL berichten, widmen wir uns zunächst einmal den Eindrücken, die man beim Giro d’Italia 2015 vom Lapierre Xelius SL gewinnen konnte. Der Vorgänger und das aktuelle Bike vom Team FDJ.fr ist das Xelius EFI. Neben diesem Bike, kann man die Fahrer aber auch auf dem aerodynamischen Aircode und gelegentlich auf dem Pulsium Endurance-Bike sehen.
Lapierre Xelius SL – schlanker und leichter als sein Vorgänger
Wie der Name schon vermuten lässt, wurde der Rahmen des Xelius einer Diät unterzogen und trägt jetzt den Titel, Xelius SL. Zum damaligen Zeitpunkt wollte Lapierre noch nicht ins Detail gehen, dennoch konnte man bei genauerem Hinsehen, die ein oder andere Weiterentwicklung ausmachen.
Die neuen Lapierre Bikes und ihre ganz persönlichen Qualitäten
Wir bekamen die Chance, das Lapierre Aircode SL zu testen und so machten wir uns auf den Weg nach Südfrankreich. In der wunderschönen Gorges du Tarn durfte uns die beiden neuen Maschinen zeigen, was sie drauf haben. Im direkten Vergleich versteht man, warum die Hersteller sich die Mühe machen, verschiedene Bikes zu entwickeln. Während unserer Testfahrt wurde ganz deutlich, dass beide Rennräder ganz unterschiedliche Qualitäten besitzen.
Der Rahmen des Lapierre Aircode SL
Das Lapierre Aircode SL ist der aerodynamische Vertreter des französischen Herstellers. Aufgrund seiner verkürzten Kammtail Rohrprofile zeigt das Lapierre Aircode SL dem Wind die kalte Schulter. Wie beim Lapierre Xelius SL wurde auch der Rahmen des Lapierre Aircode SL einer Diät unterzogen, daher auch das SL im Namen. Das Chasis wiegt jetzt 110 Gramm weniger als noch beim Vorgänger.
Der Rahmen des Lappiere Xelius SL
Das Lapierre Xelius SL setzt bezüglich des Gewichts noch einen drauf. Der Rahmen bringt gerade mal 850 Gramm auf die Waage. Im Vergleich zum Vorgängermodell hat sich aber nicht nur beim Thema Gewicht etwas getan, auch in Sachen Komfort wurde so einiges verbessert. Die markante hintere Triangel, mit den vom Sitzrohr isolierten Sitzstreben, die direkt im Oberrohr enden, trägt ihren Teil dazu bei und sticht direkt ins Auge.
Lapierre Aircode SL – die Aero-Maschine im Praxistest
Das Lapierre Aircode SL ist ein Rennrad, das voll und ganz auf Geschwindigkeit ausgelegt ist. Es ist nicht nur sehr steif im Bereich des Innenlagers, auch das Back-End ist allgemein noch ziemlich steif. Obwohl das aerodynamische Lapierre Aircode SL nicht wirklich als hart beschrieben werden kann, wurde es doch konzipiert, um den Fahrer so schnell wie möglich von einem Punkt zum anderen zu bringen. Lapierre ist es zudem gelungen, den Komfort beim Lapierre Aircode SL nicht komplett außen vor zu lassen. Wir hatten in Südfrankreich das Lapierre Aircode SL 600, ausgestattet mit einer mechanischen Shimano Ultegra Gruppe, zur Verfügung. Obwohl es nicht ganz so leicht ist wie das Lapierre Xelius SL, kann man nicht behaupten ein schweres Bike unter sich zu haben. Überrascht haben uns die guten Kletterfähigkeiten des Aero-Flitzers.
Die erste Kletterpartie mit dem Lapierre Aircode SL
Unsere zehn Kilometer lange Teststrecke startete direkt mit einer sieben Kilometer langen Steigung. Nach einem kurzen Warm-Up fühlten sich die Beine gut an und auch nach der ersten Hälfte des Aufstiegs hat sich daran nichts geändert. Das Lapierre Aircode SL reagierte die ersten Kilometer bergauf meist sehr gut. Nachdem die Anfagsphase der Testfahrt hauptsächlich im Sitzen von statten ging, sollte damit jetzt Schluss sein. Es war Zeit, den nächsten Schritt zu machen. Schon bald stellte sich ein guter Rhythmus ein und es ging sowohl sitzend als auch stehend weiter. Das Lapierre Aircode SL reagierte auch darauf vorbildlich und entpuppte sich weiterhin als treuer Begleiter. Selbst auf anspruchsvolleren Steigungen um die zehn Prozent war nichts von der Trägheit zu merken, unter der andere aerodynamische Rennräder gelegentlich leiden sobald die Straße in steileres Gelände übergeht.
Auch auf Abfahrten ein zuverlässiger Begleiter
Bergab gab es ebenfalls nichts zu beanstanden. Das Lapierre Aircode SL machte auch hier eine super Figur. Das Handling ist tadellos und wunderbar präzise. Scharfe Kurven und Haarnadelkurven stellten kein Problem dar und nervige Momente blieben gänzlich aus. In Punkto Vertrauen in das Front-End, ist es tatsächlich schwer zu übertreiben. Als die Talfahrt startete war ich noch weit von Paolo Savoldelli entfernt. Unter normalen Umständen folgen wir dem Motto „Safety first“, gerade wenn wir auf unbekanntem Terrain unterwegs sind, allerdings erlaubte uns das Lapierre Aircode SL aufgrund des sicheren Fahrgefühls ein aggresiveres Herangehen. Wieder auf flachen Straßen angekommen, konnte das Lapierre Aircode SL erneut überzeugen. Das Aero-Bike untermalte die hier positiven Eigenschaften, die es bergauf und bergab gezeigt hat, mit einer überzeugenden Stabilität.
Lapierre Xelius SL – die Komfort-Maschine im Praxistest
Das Lapierre Xelius SL hat seine ganz eigenen Vorzüge. Es ist ein leichtes Kletterbike, welches auf Abfahrten naturgemäß nicht die gleichen guten Eigenschaften besitzt, mit denen das Aircode SL uns überzeugen konnte. Dennoch macht es bergab einen guten Job. Was den Komfort betrifft, so lässt sich viel Positives über das Bike sagen. Das gut durchdachte Back-End fängt die Unebenheiten der Straße sehr gut auf. Das Lapierre Xelius SL ist insgesamt fahrerfreundlicher als das Aircode SL und macht Touren einfach ein wenig angenehmer. Gerade für die breite Masse, die ihren Lebensunterhalt nicht auf dem Rennrad bestreitet, ist Komfort doch ein großes Thema und somit sollte das Lapierre Xelius SL vermutlich mehr Abnehmer finden als der aerodynamische Bruder.
Die „Power-Box“ Technologie
Anhand des Lapierre Xelius SL kann man sehen, wie die „Power-Box“-Technologie des französischen Herstellers funktioniert. Tretlager, Steuerrohr und Kettenstreben sollen so viel Seitensteifigkeit wie möglich bieten und der Rest des Bikes ist auf Komfort ausgelegt. Bergauf lässt sich das Fahrverhalten weitgehend mit dem des Lapierre Aircode SL vergleichen. Aufgrund des geringeren Gewichts, vermittelt das Lapierre Xelius SL allerdings eher das Gefühl, auf einer Klettermaschine zu sitzen. Die Umsetzung des „Power-Box“-Konzepts ist Lapierre gut gelungen und so erwirbt man mit dem Xelius SL ein sowohl leistungsstarkes als auch komfortables Rennrad.
Wir sollten bald die Möglichkeit bekommen, das Lapierre Xelius SL längerfristig auf Herz und Nieren zu testen. Sollte sich der erste Eindruck bestätigen, dürfen wir uns auf eine weitere geniale Tour auf einem ausgezeichneten Bike freuen.
Website: Lapierre Aircode SL
Auf den folgenden Seiten möchten wir noch unsere Schnappschüsse vom diesjährigen Giro d’Italia mit euch teilen. Sie zeigen interessante Details des Lapierre Xelius SL.
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