Vollhydraulische Rotor Uno-Schaltgruppe.
Vollhydraulische Rotor Uno-Schaltgruppe.
Dass Rotor neben SRAM an einer kabellosen Schaltung arbeitet war bereits seit einiger Zeit bekannt. Auf der diesjährigen Eurobike präsentierte der spanische Hersteller auf seinem Messestand eine funktionsfähige Version der hydraulischen Uno Schaltgruppe die für eine Menge Interesse sorgte.
Bekannt war seit einigen Wochen bereits, dass die Schaltgruppe nicht wie sonst üblich aus einer mechanischen bzw. elektronischen Schaltung in Kombination mit hydraulischen Bremsen bestehen würde sondern als komplett hydraulisches System entwickelt werde.
Die Rotor Uno-Schaltgruppe wurde in Zusammenarbeit mit dem schwäbischen Komponentenlieferanten Magura entwickelt, welcher über eine lange Geschichte in der Herstellung von hydraulischen Komponenten für den Fahrrad- und Motorradbereich zurückblicken kann. Die Uno Schaltgruppe ist sowohl mit hydraulischen Felgen- als auch Scheibenbremsen kompatibel. Die Bremsschläuche verfügen über einen üppigen Durchmesser von 5mm, was eine interne Verlegung bei aktuellen Rahmen aufgrund von zu klein dimensionierten Öffnungen problematisch machen dürfte.
Schaltwerk und Umwerfer der Rotor Uno-Schaltgruppe
Schaltwerk und Umwerfer hingegen setzen auf dünnere 3mm starke Schläuche, was bedeutet, dass diese über vorhandene Löcher in den Rahmen geführt werden können, die beispielsweise auch für die Kabelverlegung der Campagnolo EPS oder Shimano Di2 ausreichnend sind. Da die Reibung anders wie bei herkömmlichen Bowdenzügen bei hydraulischen Leitungen keine Rolle spielt, ist man bei der Verlegung der Schläuche deutlich flexibler. Schaltwerk und Umwerfer werden jeweils über eine unabhängige Leitung mit den Schalthebeln verbunden.
Das Schaltwerk verfügt über einen integrierten Schalter, der es erlaubt, den Antrieb in jedem beliebigen Gang zu fixieren. Dies könnte sich im Fall der Fälle als ein äußerst nützliches Feature herausstellen.
Rotor Uno-Schaltgruppe – bs zu vier Gänge gleichzeitig hochschalten
Die Schalthebel funktionieren ähnlich wie beim von SRAM bekannten DoubleTap-Mechanismus. So wechselt man mit einem kurzen, schnellen Antippen bzw. einem weiteren Durchdrücken des Schalthebel in einen höheren bzw. niedrigeren Gang. Einen Nachteil den man bereits bei SRAMs DoubleTap bemängelte hat auch Rotors System: das Herunterschalten erfolgt jeweils Ritzel für Ritzel, über eine Verstellschraube am Schalthebel kann man hierbei jedoch die maximal Anzahl an Gängen (zwischen einem und vier) festlegen, die man mit einem Schaltvorgang wechseln möchte. Beim Hochschalten kann man bis zu vier Gänge gleichzeitig hochzuschalten, was derzeit bei keiner anderen nicht-elektronischen Schaltung möglich ist. Passend zur Gruppe hat Rotor auch eine Kassette entwickelt, die ähnlich wie SRAMs Red 22 konstruiert ist.
Über das Gesamtgewicht der Gruppe hat Rotor bisher keine Auskunft gegeben, da es sich bei der auf der Eurobike 2015 präsentierten Rotor Uno noch nicht um das finale Produkt handelt. Auf den Markt kommt die Schaltgruppe wohl erst 2016.
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