Der italienische Hersteller Sportful hat sein vielseitiges Fiandre-Bekleidungssortiment um einige Stücke erweitert. Inspirieren ließ sich das Unternehmen vom wechselhaften Wetter der Region Flandern im belgischen Königreich.

Fiandre ist die italienische Übersetzung für Flandern. In dieser Region Belgiens werden Jahr für Jahr einige der härtesten Tagesrennen unter oft rauen Wetterbedingungen ausgetragen – darunter einige Frühjahrsklassiker, wie zum Beispiel die Flandern-Rundfahrt. Das Fiandre-Sortiment wurde dazu entwickelt, die Fahrer vor diesem unberechenbaren Wetter zu schützen ohne dabei Abstriche in Sachen Passform oder Atmungsaktivität zu machen.

Sportful Fiandre – mit Hightech-Geweben

Der gute Schutz vor Wind und Regen ist auf den Einsatz des Gore-Windstopper-Materials in Kombination mit Sportful’s NoRain-Gewebe zurückzuführen. Dieses patentierte Nano-Gewebe ist der Haut eines Pfirsichs nachempfunden und birgt Millionen von winzigen Härchen in sich, die gerade mal einen 25 millionstel Meter lang sind. Um das Material wasserdicht zu machen, wird es zusätzlich noch chemisch behandelt. Sportful rät davon ab beim Waschen von NoRain-Produkten Weichspüler zu verwenden, da dieser das Nano-Gewebe angreift.

„Die Inspiration für diese Produkte lieferte uns Flandern,“ sagt Sportful’s Marken-Manager, Steve Smith, bei der Markteinführung von Fiandre in Oudenaarde, Belgien. „An jedem einzelnen Tag kannst du dort mit Sonne, Wind, Kälte, Regen oder sogar Graupelschauern und Schnee konfrontiert werden.“

Sportful hat zwei Jahre damit verbracht, ein Sortiment aus Jacken, Jerseys, einem Top, Trägershorts und Trägerhosen zu entwickeln, um den Radsportlern für jedes Wetter den bestmöglichen Schutz bieten zu können. Wir werden uns all diese Produkte auf den nächsten Seiten genauer ansehen.

In den letzten Jahren ist uns ein Trend aufgefallen. Man entfernt sich immer mehr von Kleidungsstücken, die zwar einen zuverlässigen Schutz vor Regen bieten, dabei aber nicht ausreichend atmungsaktiv sind, wodurch der Fahrer früher oder später durchnässt ist und leichter überhitzen kann.
Vielmehr versucht man heute Kleidung zu entwerfen, die alle Vorteile eines leichten Jerseys oder einer leichten Jacke mitbringt, ohne dabei auf wasserdichte Eigenschaften zu verzichten. Das Tinkoff-Saxo-Team war mit Prototypen der Sportful Fiandre Light Windstopper Jacke ausgestattet. Auf der Stilfser Joch-Etappe des Giro d’Italia, sowie der gepflasterten, fünften Etappe der Tour de France konnte die Jacke unter Schnee und Dauerregen zeigen was sie kann.

„Der Schlüssel ist es, ein Produkt zu schaffen, dass den Fahrer warm und den Komfort hoch hält. Dabei ist es wichtiger die Körpertemperatur konstant, als den Sportler komplett trocken zu halten,“ sagt Smith.

„Diese Produkte basieren auf den Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren bei der Entwicklung verschiedenster Stoffe gemacht haben. Natürlich haben wir aber auch dazugelernt und den Herstellungsprozess der Kleidungsstücke für den Einsatz bei Kälte und Nässe optimiert.“

Der Ausgangspunkt für dieses Sortiment ist die Tatsache, dass alles was wir bisher über Regenjacken dachten, falsch war.

„Seit vielen Jahren sind Regenjacken das meist gehasste Kleidungsstück. Wenn du aus dem Fenster geschaut hast und es bestand die Möglichkeit, dass es regnet, hast du dir zwar eine Regenjacke in die Tasche gesteckt, dabei aber nur gehofft das es nicht anfängt. Diese Dinger haben sich einfach immer nur angefühlt als würde man eine Plastiktüte tragen.“

Das Regenjacken-Konzept für Radsportler war falsch

„Die Industrie hat versucht die Regenjacken für Radsportler genauso zu machen, wie die Jacken für beispielsweise Bergsteiger. Das einzige Ziel war es, den Sportler trocken zu halten ohne dabei über weitere Verbesserungen nachzudenken. Man könnte sagen, wir haben unsere Jacken in der Vergangenheit überkonzipiert, indem wir sie komplett wasserdicht gemacht haben und dabei die Tatsache vernachlässigt haben, dass der Fahrer im Inneren der Jacke schwitzt.
Die neuen Technologien sind nicht mehr darauf ausgelegt den Sportler komplett trocken zu halten, da dies ja aufgrund der Schweißbildung im Inneren der Jacke sowieso nicht möglich wäre. Wir arbeiten heute vielmehr mit wasserabweisenden Materialien, die einen unter den meisten Bedingungen trocken halten und dennoch angenehm zu tragen sind.“

Nicki Sørensen, der nach Ende der Saison in Ruhestand ging und jetzt als Sportdirektor und Trainer für das Tinkoff-Saxo-Team tätig ist, bestätigt die Wichtigkeit einer optimalen Garderobe. Nachdem er 16 Jahre als Profi im Sattel saß weiß er wie wichtig es ist, sich warmzuhalten und wie entscheidend die richtige Passform für den Komfort ist. Gerade wenn man bedenkt, dass die Teams in der heutigen Zeit, zusammen mit ihren Fahrern, ständig auf der Suche nach noch so kleinen Vorteilen sind, gewinnt auch der perfekte Sitz der Kleidung immer mehr an Bedeutung.

Aerodynamik

„Was ist für einen professionellen Radsportler, gerade zu Beginn eines Rennens, wenn es darum geht schnell vom Fleck zu kommen, super wichtig? Es ist die Aerodynamik und ältere Regenjacken waren einfach nicht aerodynamisch,“ sagt Sørensen. „Sie waren gut zum Trainieren aber eigneten sich nicht für ein Rennen. Es war lediglich ein Kompromiss. Viele Rennen finden unter extremen Bedingungen statt und diese werden von Jahr zu Jahr schlimmer. Natürlich möchtest du dich da warm halten, du möchtest aber natürlich auch aerodynamisch unterwegs sein.“

Passform, Atmungsaktivität, Schutz vor dem Wind und Wasserdichte sind die hauptsächlichen Anforderungen, denen Sportful mit der Fiandre-Kollektion gerecht werden möchte. Alle Stücke sind darauf ausgelegt diese vier Punkte auch in einem breiten Temperaturbereich abzudecken.

„Das endgültige Ziel auf das wir hinarbeiten ist es, dem Fahrer die Möglichkeit zu bieten seine Garderobe nach Intensität und Temperatur zu wählen ohne dabei auch noch über den Regen nachdenken zu müssen,“ sagt Smith.

Mit diesen Informationen im Hinterkopf, nehmen wir jetzt jedes Stück der Sportful Fiandre – Kollektion genauer unter die Lupe.