Simplon Pavo 3 bedeutet die 3. Generation eines extrem erfolgreichen Leichtbaurenners aus Österreich. Kann der Dauerläufer auch in der Saison 2015 mit den neuen Rennern anderer Marken mithalten?
Um das zu beantworten, haben wir uns ein Testrad mit kompletter Sram Red 22 und Carbon-Laufrädern der Type DT Swiss RC38 Spline kommen lassen. Eines vor dem Praxistest vorweg: wir sprechen beim Pavo 3 in dieser Konfiguration von 5,91kg ohne Pedale! Jeder Radprofi wäre froh dieses Rad bei einem WorldTour-Rennen fahren zu dürfen und das UCI-Limit gleich um etwa 700 Gramm zu tunneln.
Wer sich für ein Pavo interessiert, sollte sich auch unseren Testbericht des Simplon Pavo Granfondo des Bauhjahrs 2016 einmal ansehen.
Der Rahmen des Simplon Pavo 3 2015
Ebenso wie auch das bereits vorgestellte Aero-Modell Nexio und der Allrounder Inissio, wird der Monocoque-Rahmen des Simplon Pavo 3 im Hotmelt-Verfahren unter Druck gefertigt und enthält nur sehr geringe Harzanteile. Das macht den Rahmen und auch die Gabel sehr leicht, aber auch steif und widerstandsfähig. Simplon verwendet beim Pavo ein sehr hochwertiges Carbon-Layup mit unterschiedlichen Lagestärken und Fasermatten. Die von Simplon Vibrex getaufte Technologie am Hinterbau erlaubt recht filigrane Streben mit einer leichten Biegung in Richtung Boden. Nur mit sehr hochwertigen Fasermatten sind hohe Bruchfestigkeit und Dämpfungseigenschaften in Einklang zu bringen.
Schaut man vor allem am Tretlager und den asymetrischen Kettenstreben genau hin, kann man die schräg eingelegten Fasermatten im Finish schimmern sehen.
840g in mittlerer Größe (RH55) bedeuten im Zusammenhang mit der nur 325g leichten Carbon-Gabel echten Leichtbau. Mit hochwertigen Komponenten lässt sich, auch ohne ins Ultraleichtbauregal greifen zu müssen, ein Rad knapp oberhalb der Magic Six Marke auf die Straße bringen.
Gabel und Steuersatz
Am Hinterbau wird es vorgemacht, das linksseitige Ausfallende besteht aus hochfestem, aber hohlen Carbon – nur das wechselbare, rechte Ausfallende ist aus Alu gefertigt. Die Achsaufnahme an der Gabel hat sich über die Jahre beim Pavo ebenfalls zu reinem Carbon hin entwickelt.
Der integrierte Gabelkonus aus Carbon (i-Cone) ersetzt einen Alu-Konus des Steuersatzes. Auch hier finden wir wieder den Acros-Steuersatz, der so gerne bei Simplon eingesetzt wird. Die Einstellung des Steuersatzspiels über eine integrierte Klemmschraube mit drei Nocken ist von Acros patentiert. Acros nennt sein sehr leichtes System auch „The Clamp“.
Ganz so kompromisslos sportlich geschnitten wie es den Anschein macht, ist das Pavo 3 gar nicht. Mit 995 Millimetern Radstand und einem Gabelnachlauf von 56mm bietet es auf dem Papier Werte, die eher im Mittelfeld zwischen Rennfeile und Langstreckenrenner liegen. Das belegt auch der Sitz- und Lenkwinkel mit 73,5° und 72,5°. Nur das doch recht lange Oberrohr mit geringem Sloping und 560mm Länge erwartet eine gestreckte Sitzposition.
Austattungsdetails und Test des Simplon Pavo 3 auf den nächsten Seiten.
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