Guide: Die besten Rennradrouten Südafrikas

1. Chapman’s Peak Drive: der Klassiker mit Postkartenblick

• Strecke: Teilstück zwischen Hout Bay und Noordhoek (ca. 9 km) oder eingebettet in eine Schleife, oft mit 20–40 km Gesamtstrecke
• Start/Ziel: Hout Bay –> Chapman’s Peak –> Noordhoek –> Rückweg über parallel verlaufende Straßen / Küste –> Hout Bay
• Schwierigkeitsgrad: mittel
• Höhenmeter: typisch rund 150–200 m für den Chappies-Anstieg, höher bei Schleifen mit zusätzlichem Gelände

Der Chapman’s Peak Drive, auch liebevoll „Chappies“ genannt, gilt als eine der eindrucksvollsten Küstenstraßen weltweit. Die Straße windet sich durch imposante Felsen und bietet spektakuläre Ausblicke auf Hout Bay, das Meer und die umliegende Küste.

Der Anstieg selbst ist moderat: etwa 5 km Länge mit rund 150 m Höhengewinn, durchschnittlich ~ 3 % Steigung. In Kombination mit Rückwegen oder Streckenabschnitten in der Umgebung kann die Tour durchaus 20–40 km lang werden. Zu geeigneter Tageszeit, besonders frühmorgens, ist der Verkehr meist minimal, was Chappies zu einem beliebten Ziel für Trainings- oder Genussfahrten macht.

• Tipp: Bei Sonnenuntergang überzeugt die Lichtstimmung, aber aufpassen: die Abfahrt kann mit schwindendem Licht anspruchsvoll werden. Während Events wie der Cape Town Cycle Tour kann die Straße Teil der Route sein, was zusätzliche Sperrungen oder Verkehrsregeln mit sich bringt.

2. Cape Point Loop: Durch das Naturparadies ans Ende Afrikas

• Strecke: ca. 120-140 km (je nachdem, wo in Kapstadt gestartet wird und über welche Küstenstraßen und Rückwege)
• Start/Ziel: Kapstadt –> Simon’s Town –> Cape Point –> Kommetjie –> Chapman’s Peak –> Hout Bay (oder ähnliche Schleifen)
• Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll bis sehr anspruchsvoll (wegen langer Anstiege, wechselnder Küstenwinde, steiler Abschnitte)
• Höhenmeter: eher in Richtung 1.600-2.000 m, wenn man Chapman’s Peak und alle Auf- und Abstiege mitnimmt

Vom Stadtzentrum Kapstadts geht es über Simon’s Town zum Eingang des Cape Point Nature Reserve. Danach weiter zum Cape Point selbst, mit spektakulären Ausblicken, Küstenlandschaften, oft Pavianen und gelegentlichen Sichtungen von Straußen. Der Rückweg kann über Kommetjie und dann über den Chapman’s Peak, der mit seinen Kurven und Höhenmetern nochmal eine gute Herausforderung bietet, führen, oder alternativ über eine andere Küstenstraße je nach Startpunkt.

Tipp:

• Früh losfahren ist sinnvoll: das Nature Reserve hat geregelte Öffnungszeiten.
• Vor Sonnenuntergang den Park verlassen, der „Ausgangs-Schluss“ hängt davon ab, wann Sonnenuntergang ist: Cape Point+1
• Genug Wasser, Sonnenschutz und vielleicht eine kleine Verpflegung mitnehmen, besonders auf den langen Abschnitten ohne viele Versorgungspunkte.

4. Garden Route Challenge: Von Mossel Bay bis Knysna

• Strecke: ca. 100-150 km über mehrere Tage, wenn man nicht zwingend direkte Straße nimmt, sondern Küstenabschnitte, Umwege und Highlights mit einbaut
• Start/Ziel: Mossel Bay –> George –> Wilderness –> Knysna (oder abweichende Reihenfolge je nach Unterkunft)
• Schwierigkeitsgrad: mittel bis anspruchsvoll, abhängig von Auswahl der Strecken und wie viel Höhenmeter man mitnehmen will
• Höhenmeter: eher im Bereich 1.000-1.800 m, mit Variationen je nach Route und Nebenstraßen

Die Garden Route ist einfach eine Traumkulisse: grüne Hügel, Küstenwälder, lagunenartige Buchten und Strände wechseln sich ab. Besonders zwischen George und Knysna gibt es Abschnitte mit schöner Küstenstraße, ruhigeren Nebenrouten und Möglichkeiten, landschaftlich reizvolle Pässe einzubauen, wenn man möchte.

Unterkünfte sind entlang dieser Strecke gut, insbesondere in George, Wilderness, Knysna und kleinen Orten dazwischen. Es gibt zahlreiche bike-freundliche Lodges und Cafés, die auf Radfahrer eingestellt sind.

Diese Tour ist ideal, wenn man Training und Sightseeing verbinden will, also nicht unbedingt maximal schnell, sondern mit Blick auf Natur, Erlebnis und Genuss.

Praktische Tipps: Die besten Rennradrouten Südafrikas

Damit dein Rennrad-Abenteuer in Südafrika nicht nur spektakulär, sondern auch sicher und entspannt verläuft, haben wir die wichtigsten Tipps für deine Touren rund um Kapstadt und die Garden Route zusammengestellt:

Beste Reisezeit

Die ideale Zeit für Rennradfahrer ist von Oktober bis April. Dann herrscht Sommer am Kap, die Straßen sind trocken und die Temperaturen angenehm warm – perfekt für lange Trainingsfahrten oder ausgedehnte Genussrunden entlang der Küste. Wer im europäischen Winter dem Regen entfliehen möchte, findet hier ideale Bedingungen für ungestörtes Rennradtraining.

So bist du sicher unterwegs

Sicherheit steht immer an erster Stelle. Helmpflicht ist ein Muss, ein helles Trikot sorgt dafür, dass du von Autofahrern gut gesehen wirst. Besonders auf den windanfälligen Küstenstraßen empfiehlt es sich, in Gruppen zu fahren, um nicht nur Motivation, sondern auch Sicherheit zu gewinnen. Kleine Tricks wie reflektierende Armbänder oder Blinklichter erhöhen zusätzlich die Sichtbarkeit.

Verkehr & Regeln

In Südafrika herrscht Linksverkehr, für Radfahrer zunächst ungewohnt, aber nach kurzer Eingewöhnung problemlos. Autofahrer sind in der Regel rücksichtsvoll, trotzdem gilt: defensive Fahrweise ist Pflicht. Besonders in Kurven, an Küstenabschnitten oder in ländlichen Gebieten ist Wachsamkeit entscheidend. Ein bisschen Respekt vor den lokalen Verkehrsregeln sorgt für entspannte und sichere Touren.

Bike-Verleih & Service

Wer nicht mit eigenem Rad anreist, findet in Kapstadt eine Vielzahl an professionellen Rennrad-Verleihern. Empfehlenswerte Anbieter sind zum Beispiel Bike & Saddle, Cape Town Cycling Tours oder Cycle The Cape. Alle bieten hochwertige Rennräder, Servicepakete und sogar geführte Touren an, ideal für Urlauber oder Profis, die nur für ein paar Wochen vor Ort sind.

Event-Tipp

Ein Highlight für ambitionierte Rennradfahrer ist die Cape Town Cycle Tour, das größte Jedermann-Rennen der Welt mit über 30.000 Teilnehmern. Wer sich für das Event anmeldet, erlebt nicht nur ein einzigartiges Radfahrerlebnis, sondern auch die einmalige Atmosphäre entlang der Kap-Halbinsel. Frühzeitige Anmeldung ist empfohlen, denn die Plätze sind heiß begehrt.

Fazit: Die besten Rennradrouten Südafrikas

Mit seiner Kombination aus spektakulären Landschaften, gutem Wetter und perfekt asphaltierten Straßen ist Südafrika, insbesondere die Region um Kapstadt und die Garden Route, ein wahres Paradies für Rennradfahrer. Ob du nach anspruchsvollen Höhenmetern, endlosen Küstenblicken oder entspannten Wineland-Loops suchst, am Kap der Guten Hoffnung findest du sie alle.

Wer hier einmal im Sattel saß, wird verstehen, warum immer mehr europäische Profis und Hobbyfahrer ihr Wintertraining ans Kap verlegen. Südafrika ist nicht nur ein Reiseziel, es ist ein Rennrad-Erlebnis der Extraklasse.